Garz, Kreis Rügen, Mecklenburg-Vorpommern, DDR
Notizen:
Wikipedia 2021:
Garz/Rügen ist eine Landstadt im Landkreis Vorpommern-Rügen in Mecklenburg-Vorpommern. Die Stadt wird vom Amt Bergen auf Rügen mit Sitz in der gleichnamigen Stadt verwaltet, für seine Umgebung bildet Garz ein Grundzentrum.
Geschichte:
Um die Zeitenwende waren die Bewohner Rügens vom Stamm der ostgermanischen Rugier, denen ab dem 7. Jahrhundert die westslawischen Ranen folgten. Im 11./12. Jahrhundert existierte als Fürstensitz eine slawische Burganlage mit Wall und Siedlung. Der bis heute gut erhaltene Burgwall wurde von der Geschichtsschreibung des 19. und 20. Jahrhunderts mit dem legendären Fürstensitz Charenza gleichgesetzt. Neuere interdisziplinäre Forschungsergebnisse aus den Jahren 2004 und 2005 haben aber ergeben, dass der Burgwall bei Venz (zwischen Gingst und Trent an der Neuendorfer Wiek) mit bedeutend größerer Wahrscheinlichkeit die Fürsten- und Tempelburg Charenza war, die am 16. Juni 1168 – einen Tag nach der Eroberung der Tempelburg am Kap Arkona – dem dänischen König Waldemar I. und seinem Heerführer Bischof Absalon von Roeskilde nach vorausgegangenen Verhandlungen kampflos übergeben wurde.
1168 zerstörten die christlichen Dänen die Burganlage in Garz ebenso wie den Svantovit-Tempel im Burgwall am Kap Arkona. Ab 1240 siedelten deutsche Kolonisten, und die Ortschaft Garz entstand. Rügenfürst Wizlaw III. verlieh Garz das Stadtrecht (civitatis Gartz). Die kleine Kommune wurde 1316 und 1319 erstmals erwähnt. Obwohl 1319 Bürger und Ratsmannen der "Novae civitatis" (= der neuen Stadt) Garz urkundlich belegt sind, ist das genaue Datum der Stadtrechtsverleihung bis heute nicht bekannt. Damit gilt sie als die älteste Stadt der Insel Rügen. Die im 14. Jahrhundert errichtete Stadtkirche St. Petri gehörte zunächst zum dänischen Bistum Roskilde.
1325 kam Rügen mit Garz zu Pommern, 1478 wurde Rügen mit Pommern vereinigt, und nach dem Dreißigjährigen Krieg kam 1648 durch den Westfälischen Frieden Garz zu Schweden. 1815 wurde durch den Wiener Kongress Garz eine preußische Stadt.
Um 1648 wurde der Spitzturm der Kirche bei einem Sturm zerstört und durch den heutigen flachen Turm ersetzt. 1765 vernichtete ein großer Stadtbrand viele Häuser. Die älteren, zumeist traufständigen Bürgerhäuser wurden danach errichtet.
1930 wurde durch den Diabetologen Gerhardt Katsch in Garz das erste Heim für die klinische und sozialmedizinische Betreuung von Diabetikern in Deutschland gegründet. Nach dem Umzug der Einrichtung nach Karlsburg in Vorpommern verblieb eine Außenstelle des Karlsburger Institutes in Garz als Ferienlager für die Betreuung von diabetischen Kindern während der Sommerferien.
Der Ortskern von Garz wurde im Rahmen der Städtebauförderung seit 1991 grundlegend saniert. In der Nähe von Garz betreibt die Deutsche Telekom seit 1993 eine Sendeanlage.
Von 1818 bis 1947 war Garz Teil des Landkreises Rügen in der preußischen Provinz Pommern, dann bis 1952 im Land Mecklenburg. Von 1952 bis 1955 lag die Stadt im Kreis Putbus des neu gegründeten DDR-Bezirks Rostock. Der Kreis Putbus wurde am 1. Januar 1956 mit dem Kreis Bergen zum Kreis Rügen vereinigt. Von 1956 bis 2011 gehörte Garz zum Kreis Rügen im Bezirk Rostock, 1990 bis 2011 zum Landkreis Rügen im Land Mecklenburg-Vorpommern. Seit der Kreisgebietsreform 2011 liegt die Stadt im Landkreis Vorpommern-Rügen.

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Nachname, Taufnamen ![]() |
Tod ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 26 Mai 1961 | Garz, Kreis Rügen, Mecklenburg-Vorpommern, DDR | I240462 |
2 | ![]() | 20 Mrz 1959 | Garz, Kreis Rügen, Mecklenburg-Vorpommern, DDR | I240461 |