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Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Flein ist eine Gemeinde im Landkreis Heilbronn im nördlichen Baden-Württemberg. Der 1188 erstmals erwähnte Ort gehörte ab 1385 der nahen Reichsstadt Heilbronn und ist seit 1802 eine selbstständige Gemeinde.

Geschichte:

Der Fleiner Nagelfluhfelsen auf dem Weg zur Veitskirche von der Ilsfelder Str. her.

Besiedelt war die Gemarkung Fleins schon zur Zeit der Bandkeramischen Kultur in der Jungsteinzeit. Spätere Siedlungsfunde stammen aus der Zeit der Kelten und der Römer. Ob die heutige Siedlung alamannischen oder fränkischen Ursprungs ist, ist unbekannt. Der Ort wird erstmals im Jahr 1188 als Flina erwähnt. Dieser Name leitet sich möglicherweise vom althochdeutschen Wort flins oder vom mittelhochdeutschen vlins ab, was jeweils so viel bedeutet wie Kiesel oder harter Stein und in Bezug zum Felsen des Kirchbergs stehen könnte, um den herum sich der Altort bildete.

1188 wird ein allodium (dt.: Eigengut) in Flina in einem Vertrag zwischen Kaiser Friedrich I. Barbarossa und König Alfons VIII. von Kastilien, in dem die Ehe zwischen Friedrichs Sohn Konrad und Alfons Tochter Berengaria vereinbart wurde, erwähnt. Dies ist die erste urkundliche Erwähnung von Flein. Das Eigengut gehörte mit weiteren 29 staufischen Gütern zur Morgengabe der Braut. Allerdings wurde diese Ehe niemals in die Praxis umgesetzt.

Hinweise auf einen Herrensitz in Flein gibt es keine, und es gab auch keine einheitliche Ortsherrschaft, sondern der ursprüngliche Königsbesitz war kleinteilig an verschiedene königliche Gefolgsleute verschenkt oder verliehen, darunter die Staufer, die Schenken von Limpurg, die Herren von Weinsberg und die Herren von Talheim. Außerdem traten die Klöster Schöntal und Lichtenstern sowie ab dem späten 13. Jahrhundert auch bürgerliche Grundherren auf. Die Veitskirche kam um 1230 über eine Schenkung des staufischen Ministerialen Wilhelm von Wimpfen an das neu gegründete Spital Wimpfen. Im späten 13. Jahrhundert wurde auf dem Klosterberg ein 1289 erstmals erwähntes Klarissinnenkloster gegründet, das jedoch bereits bis 1302 nach Heilbronn verlegt wurde.

Im 14. Jahrhundert waren schließlich die Herren von Sturmfeder auf der nahen Burg Stettenfels die einflussreichsten Grundherren, die ihre umfangreichen Rechte in Flein am 25. Mai 1385 an die Reichsstadt Heilbronn verkauften. Über mehrere Generationen entstammten die Fleiner Vögte fast ununterbrochen der Heilbronner Patrizierfamilie Erer. Ab 1559 wurde das Vogtsamt von einem der Heilbronner Bürgermeister besetzt.

Im Laufe der Geschichte war Flein mehrfach von Zerstörung und Kriegen betroffen. 1450 wurde der Ort bei der Belagerung Heilbronns durch Truppen der Länderfürsten niedergebrannt. Im Bauernkrieg scharten sich im April 1525 in Flein etwa 70 aufständische Bauern der näheren und weiteren Umgebung um den Bauernführer Jäcklein Rohrbach, um sich zu den Zwölf Artikeln zu bekennen und sich dem Hellen Haufen anzuschließen. Durch den Dreißigjährigen Krieg wurde Flein wie das gesamte Umland schwer in Mitleidenschaft gezogen. Bis auf die Kirche und wenige Häuser war der Ort zerstört, Felder und Weinberge waren verwildert. Außerdem brachen mehrmals Seuchen wie die Pest aus. Von 1675 bis 1693 kam es in und um Flein mehrmals zu Franzoseneinfällen. Im 18. Jahrhundert kam es zwar zu keinen kriegerischen Handlungen, doch war der Ort noch vielfach von Truppendurchzügen und Einquartierungen betroffen.

Mit dem Ende der Reichsfreiheit Heilbronns 1802 ging Flein wie auch die drei anderen reichsstädtischen Dörfer Böckingen, Frankenbach und Neckargartach an Württemberg über. Die Zehntanteile des Wimpfener Heilig-Geist-Spitals gingen an das bayerische Königshaus, das damit den General von Beckers belehnte, die Anteile des Klosters Lichtenstern und des Klaraklosters gingen an Württemberg. Nach einem Großbrand am 14. April 1815 wurden zehn zerstörte Wohnhäuser mit den Steinen eines unvollendeten Schlosses auf dem nahe gelegenen Berg Haigern wiederaufgebaut. 1822 wurde die kommunale Selbstverwaltung eingeführt, von 1837 bis 1860 kaufte sich die Gemeinde von ihren Lasten gegenüber den verschiedenen Grundherren frei. Die Armut in dem im 19. Jahrhundert noch rein landwirtschaftlich geprägten Ort führte im Zeitraum 1839 bis 1894 zur Ab- und Auswanderung von 114 Einzelpersonen und Familien. Im Laufe der Industrialisierung boten vor allem Fabriken in Heilbronn und Sontheim Erwerbsmöglichkeiten für mehrere hundert Fleiner. 1917 wurde Adolf Beißwänger zum Schultheiß gewählt und blieb bis 1945 im Amt. 1920 arbeiteten 340 Fleiner in Sontheimer oder Heilbronner Fabriken, 1933 waren es 255. Ab 1935 entstand nördlich des Deinenbachs auf einem Höhenzug das Wohngebiet Sommerhöhe, dessen Fläche bald die des Altorts übertraf. In den späten 1930er Jahren wurde außerdem ein erstes Flurbereinigungsverfahren durchgeführt.

Beim Luftangriff auf Heilbronn am 4. Dezember 1944 wurde Flein zwar nicht in Mitleidenschaft gezogen, das Ereignis prägte sich aber tief ins kollektive Gedächtnis auch der Fleiner ein („ …und plötzlich war es taghell, daß man Zeitung lesen konnte“.) Bei einem späteren Luftangriff auf Heilbronn am 20. Januar 1945 kam in Flein ein Mensch ums Leben, und einige Gebäude wurden zerstört. Durch US-amerikanischen Beschuss von im Frühjahr 1945 errichteten deutschen Stellungen um Flein wurden am 5. und 6. April vier Fleiner getötet. Bis zum 12. April starben in Flein weitere 15 Menschen durch Kriegseinwirkungen. Am 13. April wurden fünf osteuropäische Fremdarbeiter getötet, die in ein Weinberghäuschen in den Blaumauern geflüchtet waren. Gegen 17 Uhr rückten von der Sommerhöhe US-Truppen nach Flein, wohingegen die deutsche Artillerie das Dorf am anderen Ende verlassen und die Ortschaft beschossen haben. An diesem Tag ging der Zweite Weltkrieg in Flein zu Ende.

Die Ansiedlung von Flüchtlingen und Vertriebenen führte nach 1945 zu einem starken Anstieg der Wohnbevölkerung. Waren vor dem Zweiten Weltkrieg noch 1876 Einwohner gezählt worden, so waren es 1950 bereits 2373 und 1961 schon 2926. Damit einher ging die Zunahme der Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen. Zwischen 1950 und den späten 1980er Jahren wurden rund 130 Hektar Ackerland überbaut. Die Siedlungsfläche hat sich ausgehend vom Ortskern vor allem nach Norden und Westen ausgedehnt. Der Ort profitierte außerdem vom Mangel an Industrie- und Gewerbeflächen im benachbarten Heilbronn, der in den 1950er Jahren zu mehreren Betriebsverlegungen nach Flein führte. Im Zuge der Gebietsreform der ersten Hälfte der 1970er Jahre entschied sich die Gemeinde gegen eine Eingemeindung nach Heilbronn und für die Bildung eines Verwaltungsverbandes mit Talheim. 1975 wurden 5419 Einwohner gezählt.

In den 1980er Jahren gab es in 120 Betrieben etwa 1060 Arbeitsplätze in Flein, die allermeisten Betriebe waren dabei Kleinbetriebe mit unter zehn Beschäftigten. Die meisten Arbeitsplätze gab es im Dienstleistungssektor (etwa 220, davon rund 150 in der Gemeindeverwaltung), gefolgt von Lebensmittelgroß- und -einzelhandel (etwa 210), Baugewerbe (etwa 180) und Textilbranche (etwa 160), während die traditionellen Erwerbszweige in Landwirtschaft und Gastgewerbe stark rückläufig waren. 1983 bis 1995 wurde ein Sanierungsverfahren im Ortskern durchgeführt.

Ort : Geographische Breite: 49.1011612, Geographische Länge: 9.2138171


Geburt

Treffer 1 bis 13 von 13

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Eberle, Eberhardt  um 1555Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I178326
2 Eberle, Marx  um 1580Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I178323
3 Eberle, Michael  nach 1555Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I178331
4 Eckardt, Georg  1784Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I119395
5 Hoffmann, Christian  25 Dez 1802Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50577
6 Hoffmann, Friedrich Bernhard  7 Jul 1753Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50544
7 Hoffmann, Friedrich Bernhard  13 Mrz 1804Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50578
8 Hoffmann, Jakob Friedrich  28 Sep 1800Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50576
9 Hoffmann, Johann Michael  21 Sep 1797Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I45970
10 Hoffmann, Johannes  30 Aug 1799Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50575
11 Hoffmann, Johannes  24 Jun 1807Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50579
12 Hoffmann, Margarethe Barbara  8 Feb 1812Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50580
13 Münzing, Kunigunde  um 1555Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I178327

Tod

Treffer 1 bis 8 von 8

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Eberle, Eberhardt  3 Okt 1624Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I178326
2 Eberle, Margaretha - wife of  3 Feb 1600Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I178330
3 Hirsch, Katharina  30 Okt 1794Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50543
4 Hoffmann, Christian  16 Jan 1803Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50577
5 Hoffmann, Friedrich Bernhard  1 Mai 1813Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50544
6 Hoffmann, Johannes  20 Jul 1801Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50575
7 Kraft, Hans  16 Mrz 1646Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I253226
8 Zimmermann, Sara  1849Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I50545

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Eberle, Hans  Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland I178329

Eheschließung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Eberle / Münzing  8 Aug 1580Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F59171
2 Hoffmann / Hirsch  22 Jul 1783Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F16564
3 Krieg / Krieg  18 Jul 1574Flein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland F79509