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Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2023:
Erftstadt ist eine mittelgroße Stadt mit 49.882 Einwohnern (31. Dezember 2022) im Rhein-Erft-Kreis in Nordrhein-Westfalen. Sie entstand 1969 durch Zusammenschluss und Ausgliederung mehrerer amtszugehöriger Orte aus dem Kreis Euskirchen. Da keiner der Orte den Rang eines Hauptortes beanspruchen konnte, wurde die Stadt nach der durch das Stadtgebiet fließenden Erft benannt. Die Stadtverwaltung befindet sich überwiegend im Stadtteil Liblar und zum Teil im Stadtteil Lechenich.
Geschichte:
Erftstadt existiert erst seit 1969. Der folgende Rückblick thematisiert die Geschichte der einzelnen Ortsteile und ihrer Vorgänger.
In Erftstadt wurden Relikte aus römischer Zeit gefunden. Bei Feldbegehungen und bei Tiefbauarbeiten fand man Artefakte, die auf eine dichte Besiedlung vor allem im 2. und 3. Jahrhundert hinweisen. Etwa 60 Villae rusticae, die sich heute auf den Ackeroberflächen als Trümmerstellen mit Resten rottoniger Dachziegel abzeichnen, sind nachgewiesen worden. In den meisten der heutigen Orte oder in unmittelbarer Umgebung lagen jeweils 3–4 Villae rusticae im Abstand von 1–2 km Entfernung. Diese Gutshöfe mit Gebäuden und Ländereien besaßen eine unterschiedliche Größe und Ausstattung. Es waren überwiegend einfache Bauernhäuser, doch gab es auch größere Gutshöfe. Einige wie die Villa rustica nördlich von Burg Blessem wurden bei Tiefbauarbeiten entdeckt und untersucht. Zu den großen Gutshöfen scheint eine Villa rustica in Lechenich am Kölner Ring, in den Ortsakten unter Blessemer Lichweg verzeichnet, gehört zu haben. Das Areal von Haus und Hofgebäuden reichte bis zur Kilianstraße, wie am Verlauf der Brandschicht an der Ausgrabungsstelle zu erschließen war. Eine bereits im 19. Jahrhundert untersuchte Villa am alten Kirchhof in Lechenich hatte eine Wasserleitung und eine Hypokaustenheizung. Ähnlich komfortabel war wohl das Landhaus in Frauenthal, (ein Portikushaus), dessen Umrisse bei Luftaufnahmen im Boden erkannt wurden. Die in der Nähe der Villae rusticae gefundenen Brandgräber, einfache Körpergräber, Sarkophage und Grabbeigaben wie Keramik, Gläser und Münzen, sowie weitere Keramikfunde und Kultobjekte belegen die Besiedlung.
Mehrere überörtliche Straßen verliefen durch das heutige Stadtgebiet. Die bedeutendste war die Agrippa-Straße Köln–Trier; an deren Erftübergang gab es eine Mansio. Eine weitere Straße, die vom Kastell Bonn über den Swister Berg zum Kastell Neuss führte, kreuzte in Liblar die Römerstraße Köln–Trier. An der von der Straße Bonn–Neuss in der Nähe von Haus Buschfeld abzweigenden Straße nach Aachen lag nordwestlich vom heutigen Stadtkern Lechenichs in der Flur Am Böttgen eine kleine Siedlung (Vicus) mit einem Matronenheiligtum. Von einem Matronenstein der Matronae Lanehiae, der in Zweitverwendung als Grababdeckung diente, leitet sich der Name Lechenich ab.
Die in römischer Zeit angelegten Straßenverbindungen werden heute noch über weite Strecken benutzt.
Auch Gewerbebetriebe waren angesiedelt. In Erp wurden Mauerreste einer Nagelschmiede, Eisenschlacken und Nägel gefunden. Ein ausgedehnter römischer Töpfereibezirk mit mindestens sieben Töpferöfen lag im Rotbachttal zwischen Friesheim und Niederberg. Zwischen Lechenich und Ahrem, etwa 700 Meter von der Römerstraße Köln – Trier entfernt, befand sich eine Großbäckerei mit vier Backöfen.
Die heutigen Orte Erftstadts entstanden im 5./6. Jahrhundert in fränkischer Zeit; sie sind älter als die ersten schriftlichen Erwähnungen, die um Mitte des 7. Jahrhunderts beginnen.
Um 650 wurde Lechenich erstmals genannt, als der Kölner Bischof Kunibert den Almosenbrüdern des Hospitals St. Lupus in Köln Einkünfte aus seinem Hof in Lechenich zuwies. Um 830 vermachte Graf Emundus, Graf im Kölngau, den Ort Friesheim (Frisheim) und die Villikation Friesheim dem heiligen Petrus, dem Patron der Hohen Domkirche zu Köln. Erstmals erwähnt wird Bliesheim im Jahre 1059 in einer Papsturkunde, in der dem Kölner Stift St. Mariengraden sein Besitz, u. a. in Bliesheim (Blisna) bestätigt wurde. 1108 schenkten die Grafen Adalbert von Saffenberg und sein Sohn Adolf I. von Saffenberg der Abtei Klosterrath Güter in Borr. 1113 bestätigte die Äbtissin des Bonner Klosters Dietkirchen den Einwohnern von Roggendorf (Ruochesdorp), heute Kierdorf, das Wachszinsigenrecht, wie es ihre Eltern besessen hatten. 1121 bestätigte der
Kölner Erzbischof Friedrich I. der Abtei St. Michael ihren Besitz in Gymnich (Gimnich). Erp wird 1140 als Erlipen in einer Urkunde über Besitz der Propstei Zülpich erwähnt. Um 1155 wurde Liblar, zu der Zeit bereits Pfarre, zusammen mit Blessem, Dirmerzheim Herrig, Mellerhöfe bzw. Meller (Milre), Heddinghoven, Konradsheim, den Pfarren Bliesheim, Lechenich und Roggendorf (Kierdorf) in einer Aufzeichnung der Abtei Deutz über die gelieferten Kollekten genannt. 1166 hatte die Äbtissin des Bonner Klosters Dietkirchen den Zehnt in Köttingen (Cotingen) zurückerworben. 1193 wurden die Einkünfte des Hospitals der Margarethenkapelle in Köln aus Niederberg (Berge) aufgezeichnet. Um 1220 wird das Kloster Frauenthal als Marienthal (In valle beatae Marie), 1276 als Vrouwendale bezeichnet. 1233 fiel Kierdorf (Kirdorp) bei der Teilung des Besitzes des Kölner Stiftes St. Severin an den Propst. 1246 erwarb das Kloster Bürvenich einen Hof in Scheuren (Scuren). 1256 erhielt das Kölner Stift St. Aposteln bei einem Gütertausch mit Erzbischof Konrad von Hochstaden den erzbischöflichen Hof zu Ahren (Airnhem). 1276 überließ Wenemar von Gymnich seiner Schwester Beatrix von Gymnich und ihren Kindern Buschfeld (busvelt) und andere Güter, der dafür die Burg Kerpen erhielt.
1279 verlieh der Kölner Erzbischof Siegfried von Westerburg Lechenich Stadtrechte.
Alle Orte Erftstadts, einschließlich der Unterherrschaften Bliesheim (seit 1328), Friesheim (seit 1363), Erp (seit 1592), Liblar (1633) und das Unterdorf Gymnich (seit 1628) gehörten mit Ausnahme von Niederberg bis zum Einmarsch der französischen Revolutionstruppen 1794 zum kurkölnischen Amt Lechenich.
In napoleonischer Zeit wurden 1800 die Orte Erp, Friesheim, Gymnich, Lechenich und Liblar Hauptorte einer Mairie des ab dem Jahr 1798 entstandenen Kantons Lechenich, der bis zum Jahr 1814 bestand. Nach dem Abzug der Franzosen wurde das Gebiet vorerst von den alliierten Mächten als Generalgouvernement durch den Generalgouverneur Johann August Sack verwaltet. Mit der Auflösung des Generalgouvernements am 22. April 1816 nahmen am 10. Mai 1816 die neuen Kreisverwaltungen ihre Tätigkeit auf. Von 1816 bis 1827 bildeten die ehemaligen Kantone Lechenich und Zülpich den Kreis Lechenich. 1827 veranlasste Landrat Bilefeldt, dass das Landratsamt des Kreises von Lechenich nach Euskirchen verlegt wurde.
Schon in den 1930er Jahren gab es Überlegungen, verschiedene Verwaltungseinheiten im Gebiet des heutigen Erftstadt zwecks Vereinfachung der Verwaltung zusammenzulegen. So schlug Bürgermeister Paul Geile zunächst die Zusammenlegung von Lechenich mit den Ämtern Erp, Friesheim und Gymnich vor, um später das Amt Liblar mit den Gemeinden Bliesheim und Kierdorf einzugliedern. Danach sollten die restlichen Gemeinden an Lechenich angeschlossen werden. 1932 gab es einen weiteren Vorschlag, nämlich die Ämter Liblar und Weilerswist zu vereinigen. Liblar entwarf daraufhin einen Gegenplan für eine Großgemeinde Liblar bestehend aus Liblar, Bliesheim, Kierdorf, Blessem und Frauenthal. Die Anträge zu derartigen Zusammenlegungen lehnte der Oberpräsident der Rheinprovinz ab.
Geprägt wurden Kierdorf, Köttingen, Liblar und Bliesheim in der zweiten Hälfte des 19. und in der ersten des 20. Jahrhunderts durch den Braunkohleabbau des südlichen Rheinischen Braunkohlereviers. Am 1. Juli 1958 wurde die Brikettfabrik Concordia, am 1. Juli 1959 die Grube Donatus geschlossen.

Ort : Geographische Breite: 50.796, Geographische Länge: 6.7855


Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Happe, Rolf  14 Mai 2020Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I262047
2 Krutwig, Magdalena Maria  16 Apr 2017Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I260033
3 Wiest, Christian  28 Jan 1972Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I145780

Beerdigung

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Goelzenlichter, Rosa  Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I278086
2 Huhn, Ignatz  Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I278085