Eisleben, Kreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2024:
Lutherstadt Eisleben ist eine Mittelstadt und die zweitgrößte Stadt im Landkreis Mansfeld-Südharz im östlichen Harzvorland in Sachsen-Anhalt. Bekannt ist sie als Geburts- und Sterbeort Martin Luthers. Zu Ehren des größten Sohnes der Stadt führt Eisleben seit 1946 den Beinamen „Lutherstadt“. Die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg zählen seit 1996 zum UNESCO-Welterbe. Eisleben gehört dem Bund der Lutherstädte an. Die Lutherstätten in Eisleben und Wittenberg wurden zur Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt vereint.
Eisleben erstreckt sich über ein Gebiet von etwa 25 mal 10 Kilometer, da mehrere Umlandgemeinden eingemeindet wurden. Der größte Ortsteil ist Helfta mit dem 1999 revitalisierten Kloster.
Die Eisleber Niederung wurde wie weite Teile Mitteleuropas seit vielen Jahrtausenden von wechselnden Kulturen besiedelt. Aus dieser Frühgeschichte sind jedoch nur archäologische Funde überliefert. So gibt es im Stadtgebiet von Eisleben Grabhügel aus dem Neolithikum wie den Fahnenhügel. Bei Bauprojekten in der Kernstadt Eislebens wurden außerdem mehrmals bronzezeitliche bis früheisenzeitliche Siedlungsgruben gefunden.
Geschichte:
Im 9. und 10. Jahrhundert entstand am Westufer des so genannten „Faulen Sees“ eine Wasserburg. Am 23. November 994 wird Eisleben in einer Urkunde des späteren Kaisers Otto III. als einer von sechs Orten genannt, die bereits früher Marktprivilegien einschließlich Münz- und Zollrecht erhalten hatten. Der Marktflecken, der sich an der Kreuzung zweier Handelsstraßen und im Schutz der königlichen Wasserburg entwickelte, war königliches Tafelgut, in dem die Abgaben aus den umliegenden Dörfern entgegengenommen wurden.
1081 bestätigten die sächsischen Fürsten in Eisleben die Wahl von Hermann von Luxemburg (1053–1088), Graf von Salm, zum Gegenkönig zu Heinrich IV., während jener sich in Italien aufhielt. Hermann residierte in der Eisleber Wasserburg und wurde von Heinrichs Truppen aus Friesland belagert. Der Graf Ernst von Mansfeld kam zu Hilfe und schlug die Friesen. Das Schlachtfeld nannte man lange Zeit Friesenstraße, heute Freistraße. Nachdem Hermann bis 1084 nicht ausreichend Unterstützung zur Durchsetzung seines Thronanspruchs sammeln konnte, verließ er die Stadt. Da vor den Mauern der Burg damals viel Knoblauch gewachsen sein soll, nannte man ihn den „Knoblauch(s)könig“. An der Nordwand des Rathauses befindet sich eine Sandsteinplastik, die nach der Überlieferung[25] den König darstellt. Heute ist er eine Imagefigur der Tourismuswerbung.
Im Jahr 1069 erhielt das Geschlecht der Mansfelder, das seine Stammburg in Mansfeld hatte, von Kaiser Heinrich IV. das Gaugrafenamt. Eisleben entwickelte sich bald zur Hauptstadt dieser Grafschaft. Ab 1121 setzten die Grafen von Mansfeld einen Stadtvogt für die Regierung der Stadt ein. Erst ab 1809 hatte Eisleben einen selbstständigen Bürgermeister, der nicht von der Obrigkeit eingesetzt worden war. Um 1150 begann die Trockenlegung des „Faulen Sees“, eines Feuchtgebietes am östlichen Rand des Siedlungsgebietes. Bischof Wichmann von Magdeburg hatte Friesen und Flamen für den Bau von Entwässerungsgräben und Dämmen herbeigerufen, die im späteren Nicolaiviertel angesiedelt wurden. Die Spuren sind noch heute anhand vieler Gräben und Dämme, beispielsweise an der Landwehr, abzulesen.
In der Mitte des 12. Jahrhunderts begann man mit dem Bau der ersten Stadtmauer, die den Markt und die umliegenden Gassen umfasste. Die Mauer wurde von den Stadtbürgern errichtet, und jede Handwerkszunft war für die Erhaltung und Verteidigung eines Abschnittes verantwortlich. Die Bewachung der Tore oblag den von der Stadt besoldeten Stadtknechten. Diese Mauer umgab nur den Markt und einige umliegende Gassen.
Im Jahre 1180 wurde Eisleben als Stadt (Civitas) mit zwölf Ratsmännern (Consules) unter Leitung des Stadtvogts erstmals urkundlich erwähnt. Die Stadtbürger waren den Grafen von Mansfeld abgabepflichtig, der Stadt oblag die niedere Gerichtsbarkeit. Die älteste bekannte Prägung der Eisleber Münze stammt aus dem Jahre 1183. Es gab die beiden Pfarreien St. Andreas und St. Gotthard.
Nach dem verheerenden Stadtbrand von 1498 innerhalb der ältesten Stadtmauer (Andreas-/Marktviertel) wurde auf der Grundlage des Privilegs der Mansfelder Grafen vom 17. August 1498 mit dem Wiederaufbau begonnen. Dieser erfolgte zunächst vergleichsweise zügig, wobei in einer ersten Phase auf spätgotische Architekturelemente zurückgegriffen wurde. Für die Einbeziehung der Vorstädte in den erweiterten Mauerring und die Wasserversorgung erwies es sich als förderlich, dass 1480–1566, als die Magdeburger Erzbischöfe zugleich Administratoren von Halberstadt waren, die Mansfelder Grafen für Marktviertel (Bistum Halberstadt) und Vorstädte (Erzbistum Magdeburg) nur eine Person als Lehnsherren hatten.
Ort : Geographische Breite: 51.5290448, Geographische Länge: 11.5464886
Geburt
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Wiegand, Fritz Richard | 23 Dez 1909 | Eisleben, Kreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I262690 |
Tod
Treffer 1 bis 3 von 3
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Graumann, Elisabeth Gertrud | 1981 | Eisleben, Kreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I266932 |
2 | Schrenck, Ernst Wolfgang | 1547 | Eisleben, Kreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I191501 |
3 | Uhlmann, Hannelore | 2018 | Eisleben, Kreis Mansfeld-Südharz, Sachsen-Anhalt, Deutschland | I259375 |