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Dörflas, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Dörflas ist ein Stadtteil der Großen Kreisstadt Marktredwitz.

Geschichte:

Dörflas entwickelte sich aus einer Freimannensiedlung an der Furt durch den Kösseinebach. Diese Siedlungen reichsfreier Straßenwächter schützten im 10. und 11. Jahrhundert die alten Reichs- und Handelsstraßen, bevor vom 12. Jahrhundert an Straßenburgen, wie z. B. in Redwitz, diese Aufgabe übernahmen.

Dörflas gehörte bis auf den Ruß-Hof, der dem Markt Redwitz unterstand, als egerisches Reichslehen dem Geschlecht der Ritter von Sparneck. Erste urkundliche Erwähnungen erfolgten erst 1296 und 1314. In der Zeit der Hussitenkriege beschweren sich die Sparnecker, darunter Hans von Sparneck, 1427 beim Rat in Eger, dass die von Redwitz ihre Untertanen zu ungehorsam verleitet hätten, so dass sie den geforderten Wagen für einen Kriegszug gegen die Hussiten nicht stellen könnten. Weitere Einblicke gewährt das markgräfliche Landbuch der Sechsämter von 1499. Dort sind 13 sparneckische Lehen und ein Gut des Marktes Redwitz aufgeführt. Die hohenzollerischen Burggrafen von Nürnberg und späteren Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach-Bayreuth hatten seit dem Hochmittelalter die Hochgerichtsbarkeit und fürstliche Obrigkeit über Dörflas. Es war dem Amt Wunsiedel der Amtshauptmannschaft Wunsiedel zugeordnet.

Aus späteren sparneckischen Lehensverzeichnissen geht hervor, dass 1545 22 Gebäude und 1598 schon 33 Gebäude (ohne den Redwitzer Ruß-Hof) in Dörflas existierten. Die überwiegende Zahl dieser Gebäude waren Häuslein, also kleine Häuser für Handwerker oder Tagelöhner. In Dörflas als ehemaliger Freimannensiedlung durften sich Handwerker ansiedeln. Zwei typische Zeilen dieser Handwerkerhäuser sind noch an der Ostseite der Bühlstraße und an der Südseite der Dörflaser Hauptstraße zu erkennen. Bis 1622 stieg die Zahl der Gebäude auf 58. Darunter waren die 1601 erbaute Wuttig-Mühle und die um 1617 erbaute Burgermühle. Außerdem wurde 1609 der Adelssitz der Sparnecker, Schloss Dörflas, ausgebaut und 1621 ein Brauhaus errichtet, das als erstes in dieser Gegend Weißbier herstellte und sich im 17. und 18. Jahrhundert zur größten Brauerei der Umgebung entwickelte. 1739 standen im Bereich der Sparnecker Lehen 81 Wohngebäude.

1744 starb das Geschlecht der Sparnecker aus und Kaiser Karl VII. Albrecht, ein Wittelsbacher, übertrug die sparneckischen Reichslehen an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Bayreuth. Nach dem Aussterben der Bayreuther Linie der fränkischen Hohenzollern 1769 wurden die sparneckischen Reichs- und Stammlehen an den kaiserlichen Generalmajor von Reitzenstein (ab 1772 zu Reuth bei Erbendorf) verliehen. 1792 kam Dörflas nach dem Verzicht des Markgrafen Alexander auf seine Fürstentümer Ansbach und Bayreuth unter preußische Oberhoheit. Doch schon durch Austauschvertrag vom 30. Juni 1803 wurde Dörflas mit Wirkung zum 2. Oktober 1804 an Bayern abgetreten. Es bestand damals (nach einer Häuserliste von 1808) aus 84 Häusern und gehörte zum Landgerichtsbezirk Waldsassen. Nachdem 1810 die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth und 1816 auch der österreichische Markt Redwitz an Bayern abgetreten worden waren, wurde Dörflas 1819 in den Landgerichtsbezirk Wunsiedel eingegliedert. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts stieg die Zahl der Häuser auf über 100.

Ort : Geographische Breite: 49.9945030, Geographische Länge: 12.0916986


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Hammer, Andreas  um 1618Dörflas, Kreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, Bayern, Deutschland I220914