Breitau, Kreis Sontra, Hessen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2024:
Breitau ist ein Stadtteil von Sontra im nordhessischen Werra-Meißner-Kreis.
Geschichte:
Zahlreiche, in der Gemarkung Breitaus gefundene Keramikscherben belegen, dass schon in den Jahrhunderten vor Christi Geburt Kelten im Ulfetal lebten. Das Ulfetal und der Ringgau lagen in der nordöstlichen Randzone ihres Kernlands. In den Jahren um die Zeitenwende wurden die Kelten durch die nach Süden vorrückenden Stämme der Germanen bedrängt und schließlich vertrieben. Es wird damals vermutlich wiederholt zu kriegerischen Auseinandersetzungen gekommen sein, was keltische Burganlagen in den Grenzgebieten bezeugen. Ihre Burgen hatten die Kelten, wenn möglich, auf Bergrücken errichtet, die nach den Seiten steil abfielen und der Zugang nur über einen schmalen Grat möglich war. Dieser Zugang wurde mit Wall und Graben gesichert und an den Hängen, die nicht steil genug waren, Trockenmauern erbaut. Die Form des Taubenbergs entspricht dieser Beschreibung: Das Gipfelplateau fällt nach drei Seiten mehr oder weniger steil ab, ein relativ einfacher Zugang ist nur von Nordwesten über einen schmalen Sporn möglich.
Von den Germanen, als den neuen Zuwanderern, gibt es nur wenig Zeugnisse. Es wird vermutet, dass sich aus dem Teil der Vorbevölkerung, die im Lande blieb und den Germanen der Stamm der Chatten entwickelte. Mit den Chatten tritt das nordhessische Gebiet, aus der nur durch archäologische Zeugnisse belegten Vorzeit, in die durch schriftliche Quellen erhellte Frühzeit ein. Es war der römische Historiker Tacitus, der eine Schlacht der Chatten mit den Hermunduren um einen salzhaltigen Fluss aufgezeichnet hat. Als gesichert wird angenommen, dass die Hermunduren im ersten Jahrhundert nach der Zeitenwende das Gebiet des Ulfetals besiedelten und später, so wird vermutet, im Zusammenschluss mit verschiedenen germanischen Gruppen den Stammesverband der Thüringer bildeten. Die Region war, wie Ausgrabungsergebnisse bestätigen, der westlichste Teil des Reiches der Thüringer. In dieser Zeit entstanden viele der ältesten Orte und Ortsnamen der Gegend, darunter auch Breitau.
Im Jahr 531 wurden die Thüringer den fränkischen Königen unterworfen, die erst um 700 damit begannen, das Land mit dem Bau von Burgen und Königshöfen in ihr militärisches Befestigungssystem einzubeziehen. In dieser Zeit erschienen auch die ersten Mönche des um 775 neu gegründeten Klosters Hersfeld, die im Schutze der fränkischen Herrschaft Kirchen, wie die in Breitau, errichteten und eine kirchliche Patronatsorganisation im Ulfetal und dem Ringgau installierten. In Breitau hatten im Mittelalter die Grafen von Ziegenhain das Patronat inne, das ihnen wahrscheinlich von Hersfeld verliehen wurde, da sie auch als Vögte im Dienste Hersfelds standen.
Seit 700 nahm, wie überall in Mitteleuropa, die Zahl der hier lebenden Menschen stetig zu und daraus wuchs der Zwang neues Ackerland zu erschließen. Große Waldgebiete wurden gerodet und neue Siedlungen gegründet. In den Urkunden finden sich über den mittelalterlichen Landesausbau nur spärliche Hinweise. Als Zeugnisse für die fortschreitenden Veränderungen in dieser Zeit gelten einige Breitauer Flurnamen, die auf -rod enden: Beyerod, Hennerod und Bubenrod. Sie liegen alle am Rand der heutigen Gemarkung, in höherem Gelände.
In der Ära steigender Bevölkerungszahlen wurden im gesamten Reich zahlreiche Höhenburgen erbaut. In der Region errichteten die Grafen von Northeim kurz vor der Jahrtausendwende im Auftrag des deutschen Königs die Boyneburg, als Zentrum und Stützpunkt des königlichen Besitzes im Ringgau und Ulfetal. Für die bäuerlichen Bewohner Breitaus wurde die, etwas mehr als eine Wegestunde entfernte Boyneburg zu einer Jahrhunderte dauernden Belastung, denn die ritterliche Besatzung musste mit allen lebensnotwendigen Dingen versorgt werden.
Ort : Geographische Breite: 51.0686152, Geographische Länge: 9.9996061
Tod
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Wiest, Christian Wilhelm | 17 Jul 1996 | Breitau, Kreis Sontra, Hessen, Deutschland | I91512 |