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Bischofsheim, Kreis Groß-Gerau, Hessen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2017:

Bischofsheim ist eine Gemeinde in Deutschland, gehört zum Kreis Groß-Gerau in Hessen und hat 13.104 Einwohner (Stand: 31. Dezember 2015). Von 1930 bis 1945 war Bischofsheim ein Stadtteil der heutigen rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt Mainz (siehe auch rechtsrheinische Stadtteile von Mainz).

Geschichte:

Der Ortsname geht nicht auf einen Bischof, sondern auf die Lage an einer Mainbiegung zurück (bieschen = biegen).

Die erste Erwähnung in historischen Dokumenten findet Bischofsheim im Jahr 1200 als Bissescheim circa Menum. In den weiteren Jahrhunderten findet es dann unter wechselnden Ortsnamen Erwähnung. So als Biscovesheim (1211), Bischophisheim (1268), Bisschabesheim (1319), Bischoffesheim (1394), Biffesheim (1529) und Mainbischoffsheimb (1659). In den Unterlagen finden sich die folgenden Einträge über die Besitzverhältnisse:

1278 verkauften die Brüder Philipp und Johann von Hohenfels ihre sämtlichen Güter in Bischofsheim, die sie von den Grafen von Rieneck zu Lehen tragen, an das Domkapitel zu Mainz;

1288 vermachte Heinrich, Vikar der Kirche in Oestrich, seine Güter in Bischofsheim dem Mainzer Domkapitel;

1298 bekamen das Agnesenkloster zu Mainz und der Mariengredenstift in Mainz Güter in Bischofsheim geschenkt.

1579 ging der dem Erzbischof von Mainz gehörige Hof in das Eigentum des Landgrafen Georg I. von Hessen-Darmstadt über.

Georg I. von Hessen war der erste Landgraf von Hessen-Darmstadt und erbte von seinem Vater Philipp I. von Hessen die Ämter Rüsselsheim, Dornberg, Darmstadt, Lichtenberg, Reinheim, Zwingenberg. Bis 1820 gehörte Bischofsheim zum Amt Rüsselsheim, ab 1821 zum Landratsbezirk Dornberg der Provinz Starkenburg des Großherzogtums Hessen, das 1806 unter Druck von Napoleon gegründet wurde. Dann

1832 bis 1848: Kreis Groß-Gerau, mit der Einführung von Kreisen im Großherzogtum Hessen.

1848 bis 1852: Regierungsbezirk Darmstadt, während der Einteilung der Provinz Starkenburg in Regierungsbezirke

1852 bis 1930: Kreis Groß-Gerau mit der Wiedereinführung von Kreisen in der Provinz Starkenburg

1930 bis 1945 gehört Bischofsheim zu Mainz

ab 1945 zum Landkreis Groß-Gerau. Bei der nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten Gründung des Landes Hessen wurden die rechtsrheinischen Stadtteile von Mainz entweder Wiesbaden zugeschlagen oder wie Bischofsheim eigenständige Gemeinden.

Die zuständige Gerichtsbarkeit war während der Zugehörigkeit zu Hessen von 1821 bis 1879 das Landgericht Großgerau und ab 1879 das daraus hervorgegangene Amtsgericht Groß-Gerau. Während der Zugehörigkeit von Bischofsheim zu Mainz von 1931 bis 1945 war das Amtsgericht Mainz zuständig und mit der Rückführung von Bischofsheim in den Kreis Groß-Gerau wieder das Amtsgericht Groß-Gerau.

Bischofsheim gilt gemeinhin als „Eisenbahnergemeinde“. Nach 1865 nahm der Ort durch den Ausbau der hessischen Ludwigsbahn von Darmstadt in das damals zu Hessen-Darmstadt gehörende Mainz einen ungeheuren Aufschwung. Viele Arbeiter, die die Ludwigsbahn bauten, ließen sich mit ihren Familien in Bischofsheim nieder. Von der Wende des 19. zum 20. Jahrhundert bis in die 1960er Jahre entwickelte sich der Bahnhof Mainz-Bischofsheim außerdem zu einem der größten Güterbahnhöfe Südwestdeutschlands. Diesen Status hat der Bahnhof seit den 1970er Jahren aber wieder eingebüßt.

Bischofsheim war von 1930 bis 1945 ein Stadtteil von Mainz. Nach der Eingemeindung durch die Stadt Mainz zum 1. Januar 1930 war zunächst der bisherige Bürgermeister Georg Fischer Ortsvorsteher, der nach der nationalsozialistischen Machtübernahme von dem Parteigenossen Fritz Eitel abgelöst wurde, dem auch die Mainzer Stadtteile Ginsheim und Gustavsburg zugeordnet wurden. In dieser Amtszeit begann die Diskriminierung der jüdischen Mitbürger, die mit der Pogromnacht vom 9./10. November 1938 ihren Höhepunkt erreichte. Die in Bischofsheim verbliebene jüdische Bevölkerung wurde weitgehend Opfer des Holocaust. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen. Ab dem 9. September 1942 wurde Bischofsheim des Öfteren wegen seiner Bedeutung als Verkehrsknotenpunkt von britischen und US-amerikanischen Flugzeugstaffeln bombardiert. Der Ort und der Verschiebebahnhof Mainz-Bischofsheim wurden zur Hälfte zerstört. Am 13. Januar 1945 kamen durch einen Bombenangriff der Alliierten 119 Bischofsheimer Bürger, 14 Zwangsarbeiter und 3 in Bischofsheim stationierte Soldaten ums Leben. Nach dem Krieg legten die französischen und US-amerikanischen Besatzungsmächte den Rhein als Grenze ihrer Besatzungszonen fest. Damit kam das Mainzer Stadtgebiet in der französischen Zone 1947 an das neu gegründete Land Rheinland-Pfalz, die rechtsrheinischen Mainzer Stadtteile in der US-amerikanischen Zone an das neu gegründete Land Hessen. Während die drei Stadtteile nördlich des Mains (Mainz-Amöneburg, Mainz-Kastel, Mainz-Kostheim) der Stadt Wiesbaden zugeteilt wurden, wurden Bischofsheim und das benachbarte Ginsheim-Gustavsburg wieder eigenständige Gemeinden im Kreis Groß-Gerau. Die Rechtslage der Rückgliederung von Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg sowie AKK an die Stadt Mainz ist immer wieder in der Diskussion. Während noch der Mainzer Oberbürgermeister Franz Stein die Forderung nach der Rückgliederung aller fünf Mainzer Vororte 1969 gestellt hatte, wurde dies durch seinen Nachfolger Jockel Fuchs (SPD) Mitte der 1980er Jahre auf die AKK-Vororte begrenzt, die treuhänderisch von der Stadt Wiesbaden verwaltet werden. Eine Ländergrenzordnung im Zusammenhang mit einer Föderalismusreform ist vom Willen der politischen Entscheidungsträger abhängig, um u. U. neue Eingemeindungsverträge für eine Wiedervereinigung der Stadt Mainz zu realisieren.

Ort : Geographische Breite: 49.9870871, Geographische Länge: 8.356219099999976


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Gering, Hans Georg  1650Bischofsheim, Kreis Groß-Gerau, Hessen, Deutschland I59420

Tod

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Gering, Hans Georg  Jun 1694Bischofsheim, Kreis Groß-Gerau, Hessen, Deutschland I59420
2 Keller, Adelina  26 Dez 1990Bischofsheim, Kreis Groß-Gerau, Hessen, Deutschland I260491
3 Maas, Eduard  8 Mrz 1995Bischofsheim, Kreis Groß-Gerau, Hessen, Deutschland I260492