Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2022:
Kein eigener Eintrag
Geschichte:
Erstmals wurde Bietigheim 789 als Budinc-heim urkundlich erwähnt; es dürften aber bereits erheblich früher schon Siedlungen entstanden sein, die von der verkehrsgünstigen Lage an einer naturgegebenen Furt profitierten. Bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. gab es mit dem Collegium Matisonensium nachweislich eine Gemeinschaft von Gutshofbesitzern am Metterufer. Gräberfelder aus dem 5. bis 7. Jahrhundert weisen zudem auf Siedlungen der Alamannen auf der heutigen Gemarkung der Stadt hin.
Im 13. Jahrhundert bestand im Bereich der heutigen Stadtkirche und Kelter die Burg Bietigheim, die sich mehrere Ganerben teilten und deren (1542 eingestürzter) Burgturm sich im Wappen der Stadt wiederfindet. Im Wettstreit mit den Herren von Venningen, die mit den Herren von Remmigheim verwandt waren, konnten sich die Grafen von Württemberg als Ortsherren durchsetzen. Im Jahr 1364 verlieh Graf Eberhard II. von Württemberg Bietigheim das Stadtrecht, um in erster Linie den strategisch wichtigen Enzübergang militärisch sichern zu können. Der im 15. und 16. Jahrhundert forcierte Weinbau und der zunehmende Weinhandel entwickelten sich als Quelle bürgerlichen Wohlstands und wirtschaftliche Basis für die Stadtentwicklung. So wurde die Stadt schließlich zur württembergischen Amtsstadt erhoben. Zu deren Amtsbezirk zählten nach 1600 außer Bietigheim allerdings nur Metterzimmern, Groß- und Kleiningersheim (siehe Karte der „Bietgkhaimer Beamptung“). Außerdem war das Bietigheimer Amt für den Anteil württembergischer Untertanen in Löchgau zuständig.
Der Dreißigjährige Krieg bescherte der Stadt nach der Schlacht bei Nördlingen (1634) infolge von Pest, Besatzungsterror und Hungersnot einen dramatischen Bevölkerungsrückgang von ursprünglich 1800 auf nur noch 200 Einwohner. Die wenig später anschließenden „Franzoseneinfälle“ im Zuge des Pfälzischen und des Spanischen Erbfolgekrieges sorgten für weitere Rückschläge. Ab 1704 wurde die Stadt zum „Aufbauhelfer“ des neu entstehenden Ludwigsburger Schlosses und der damit verbundenen Neubauten wie der staatlichen Porzellanfabrik. Viele Bietigheimer waren in den Bau involviert und mussten Frondienste leisten. Mit der 1718 gegründeten Residenz- und Oberamtsstadt Ludwigsburg erwuchs den benachbarten Städten Marbach, Bietigheim und Markgröningen zudem eine übermächtige lokale Konkurrenz. In deren Windschatten verstärkten sinkende Weinpreise die wirtschaftlich prekäre Lage der Stadt, die sich aus der anhaltenden Stagnationsphase vorerst nicht befreien konnte.
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts verzeichnete Bietigheim im Zuge der beginnenden Industrialisierung zwar eine Verbesserung der Lebensbedingungen und einen Bevölkerungszuwachs. Das im Jahr der Gründung des Königreichs Württemberg (1806) eingerichtete Oberamt Bietigheim wurde jedoch 1810 schon wieder aufgelöst: Im Rahmen einer Verwaltungsneuorganisation wurden die Stadt und ihre Amtsgemeinden ins Oberamt Besigheim integriert. Nachdem Bietigheim am 11. Oktober 1847 an das neu entstehende Schienennetz der Württembergischen Staatsbahnen angeschlossen war und sich der Bahnhof mit der Abzweigung der Westbahn über den Viadukt zu einem wichtigen Knotenpunkt entwickelt hatte, erlebte die Stadt einen regelrechten Durchbruch und einen nachhaltigen Aufschwung. Zum Ende des 19. Jahrhunderts zählte man 3800 Einwohner. Im Jahre 1930 schloss sich die Gemeinde Metterzimmern freiwillig der Stadt Bietigheim an. Als 1938 das Oberamt Besigheim aufgelöst wurde, kam Bietigheim zum neuen Landkreis Ludwigsburg.
Eine Ortsgruppe der NSDAP bestand in Bietigheim seit 1928. Bis 1933 blieb diese mit 51 Mitgliedern relativ klein, nach der Machtergreifung gab es mit 181 Neueintritten einen größeren Mitgliedersprung, danach nahm die Zahl der Parteigenossen zwar kontinuierlich, aber wieder nur in geringem Maß zu. Bis zum Ende der NS-Herrschaft gab es schließlich 939 Parteimitglieder in Bietigheim, was 10,4 Prozent der Gesamtbevölkerung von 1945 entsprach.
Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion 1941 wurde in Bietigheim das zentrale Durchgangslager Bietigheim für Tausende verschleppte Frauen und Männer errichtet, die von hier aus zur Zwangsarbeit „weiterverteilt“ wurden. Die Kranken und Nicht-Arbeitsfähigen wurden in sogenannte „Krankenlager“, das heißt in getarnte Sterbelager, verbracht. Mindestens 198 Personen kamen hier ums Leben, die auf dem Friedhof St. Peter an der Pforzheimer Straße begraben sind. Insassen des Lagers wurden unter anderem beim Bau des Luftschutzstollens an der Gaishalde eingesetzt.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt trotz mehrmaliger Luftangriffe auf den Eisenbahnviadukt, bei denen 19 Einwohner und 5 Soldaten getötet wurden, von größeren Kriegszerstörungen verschont. Bietigheim wurde zu 2 % zerstört. Im April 1945 bildete die Enz zehn Tage lang die Front zwischen den Achsenmächten und den Alliierten. Da die Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg Teil der Amerikanischen Besatzungszone geworden war, gehörte sie somit seit 1945 zum neu gegründeten Land Württemberg-Baden, das 1952 im jetzigen Bundesland Baden-Württemberg aufging. Nach dem Krieg erlebte die Stadt einen großen Einwohnerzuwachs von 14.000 auf heute rund 43.000 Einwohner, was hauptsächlich auf die Gebietsreform und auf die verhältnismäßig starke Zuwanderung von Heimatvertriebenen und Aussiedlern zurückzuführen ist. Mitte der 1960er Jahre überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Bietigheim die 20.000er-Grenze, woraufhin die Stadtverwaltung den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt stellte, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung ab dem 1. Januar 1967 beschloss. Am 1. Januar 1975 erfolgte die Vereinigung mit der Gemeinde Bissingen.

Treffer 1 bis 12 von 12
Nachname, Taufnamen ![]() |
Geburt ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 7 Aug 1789 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I255381 |
2 | ![]() | 25 Dez 1466 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I248900 |
3 | ![]() | 5 Mai 1949 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I187702 |
4 | ![]() | um 1678 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I219273 |
5 | ![]() | 1 Apr 1789 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I202210 |
6 | ![]() | 29 Nov 1724 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I255386 |
7 | ![]() | 28 Mrz 1804 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I68964 |
8 | ![]() | 27 Mrz 1667 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I271774 |
9 | ![]() | um 1473 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I248901 |
10 | ![]() | 6 Mrz 1760 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I255384 |
11 | ![]() | 1722 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I255385 |
12 | ![]() | 9 Mrz 1776 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I283161 |
Treffer 1 bis 6 von 6
Nachname, Taufnamen ![]() |
Taufe ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 7 Aug 1789 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I255381 |
2 | ![]() | 3 Apr 1789 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I202210 |
3 | ![]() | 29 Nov 1724 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I255386 |
4 | ![]() | 22 Mai 1667 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I271774 |
5 | ![]() | 6 Mrz 1760 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I255384 |
6 | ![]() | 9 Mrz 1776 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I283161 |
Treffer 1 bis 5 von 5
Nachname, Taufnamen ![]() |
Tod ![]() |
Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 12 Dez 1594 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I232003 |
2 | ![]() | nach 1526 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I248900 |
3 | ![]() | 19 Feb 2022 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I273914 |
4 | ![]() | 25 Apr 1798 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I255386 |
5 | ![]() | 10 Jul 1692 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | I251811 |
Treffer 1 bis 2 von 2
Familie ![]() |
Eheschließung ![]() |
Familien-Kennung | ||
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1 | Baumgaertner / Spitzig | 15 Jan 1782 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | F91053 |
2 | Spitzig / Kroll | 13 Feb 1753 | Bietigheim, Kreis Ludwigsburg, Baden-Württemberg, Deutschland | F91054 |