Beverley, East Riding of Yorkshire, England, Großbritannien
Notizen:
Wikipedia 2020:
Beverley ist eine Mittelstadt im Unitary District East Riding of Yorkshire, dessen Verwaltungssitz sie gleichzeitig ist. Sie hat 29.110 Einwohner.
Geschichte:
Die Ursprünge der Stadt gehen auf das 7. Jahrhundert zurück, die Zeit der angelsächsischen Herrschaft in Northumbria. Das erste bekannte Gebäude war eine dem Evangelisten Johannes geweihte Kirche namens Inderawuda, was übersetzt so viel heißt wie "in bewaldetem Gebiet in Deira liegend". Sie wurde vom Bischof Yorks gegründet, welcher später als John von Beverley († 721) bekannt wurde. Er wurde mit Wundern in Verbindung gebracht und später heiliggesprochen. Um 850 wurde das Kloster durch den Einmarsch des Großen Heidnischen Heeres der Normannen aufgelöst, und der Ort wurde Teil des neuen Königreichs Jorvik. Die Verehrung Johns von Beverley sorgte jedoch auch bis ins 10. Jahrhundert hinein dafür, dass die Bevölkerung der Gegend stetig wuchs.
Vor der Schlacht bei Brunanburh, die nördlich von Beverley geschlagen wurde, betete der englische König Æthelstan jede Nacht in der Kirche von Beverley. Er hatte die Vision eines Sieges, falls er der Stadt zu Wachstum und Wohlstand verhalf. Der Name der Stadt wandelte sich im 10. Jahrhundert zu Bevreli oder Beverlac (von beaver-lake = "Bibersee"), was auf eine Biberpopulation im Hull hinweist. Die letzten drei Erzbischöfe von York unterstützten die Entwicklung Beverleys, insbesondere den Bau des Münsters. Die Stadt wurde zusammen mit York, Ripon und Southwell zu einem der wichtigsten christlichen Zentren Englands. Ealdred wurde von Eduard dem Bekenner als "Alleinherrscher des Gutes von Beverley" eingesetzt. Beverley entwickelte sich zu einem Handelszentrum und produzierte vor allem Textilien, Leder sowie Geweihprodukte.
Nach der Normannischen Eroberung Englands strömten viele Pilger nach Beverley, als sie von den Wundertaten des Stadtgründers John hörten. Viele Menschen im Norden Englands lehnten die normannische Herrschaft ab und befürworteten den Wiederaufbau des Königreichs Jórvík. Die Normannen unterdrückten die Bevölkerung und verwüsteten die Städte Yorkshires (The Harrying of the North). Beverley blieb von ihnen wegen der Heiligkeit des Ortes jedoch verschont. Im 12. Jahrhundert wuchs die Bevölkerung des Ortes rasant, und so wurde ihm 1122 durch Thurstan der Status des Borough verliehen. Der Handel erlebte eine Blütezeit; insbesondere wurde Wolle für die textilverarbeitenden Städte in den Niederlanden exportiert.
Im Jahre 1188 zerstörte ein großes Feuer Teile der Stadt und beschädigte auch das Münster. Im 13. Jahrhundert wurde den Mönchen des Dominikanerordens von Heinrich III. bei Beverley Land übergeben. Daraufhin entbrannte zwischen den Einheimischen und dem Erzbischof ein Streit über die Landrechte. Nachdem die Einheimischen eine königliche Untersuchung anforderten, bewilligte ihnen der Erzbischof Weideland im Westwood sowie an anderen Stellen.
Im 14. Jahrhundert suchten England durch schlechte Ernten infolge schlechter Wetterbedingungen zahlreiche Hungersnöte heim. Der Schwarze Tod, der Hundertjährige Krieg sowie die Peasants’ Revolt rafften große Teile der Bevölkerung dahin. Beverley jedoch wuchs bis 1377 zur zehntgrößten Stadt Englands.
War Beverley zuvor ein bedeutender Wallfahrtsort, so nahm seine Bedeutung mit der aufkommenden Reformation deutlich ab. Der einheimische John Fisher sowie Thomas Morus wurden 1535 hingerichtet, da sie Heinrich VIII. nicht als Oberhaupt der Church of England akzeptieren wollten. Im Westwood bei Beverley versammelten sich etwa 500 Rebellen, die sich in York der 30.000 Mann starken Pilgrimage of Grace anschlossen, um den neuen Religions-Gesetzen Heinrichs entgegenzutreten. Der König reagierte mit der Abspaltung von Rom sowie der Auflösung der englischen Klöster. Auch das Dominikanerkloster in Beverley wurde aufgelöst, seine Landgüter enteignet.
Als Folge der konfessionellen Spannungen im Norden Englands wurden die Regierungsaufgaben auf das Council of the North, einem verlängerten Arm des Hauses Tudor übertragen. John Leland, der Bibliothekar Heinrichs VIII., besuchte Beverley und schätzte die Einwohnerzahl der Stadt auf 5.000. Das Beverley Minster wurde von seinen neuen Besitzern beinahe abgerissen, weil man das Steinmaterial des Kirchenbaus gewinnbringend verkaufen wollte. Jedoch wurde dies durch die einheimische Bevölkerung unter Führung des reichen Kaufmanns Richard Gray verhindert. Zu Zeiten der Herrschaft Elisabeth I. wurde in Beverley mit Edward Ellerker erstmals ein Bürgermeister eingesetzt. Während der Tudor-Dynastie wurde die Lücke zwischen Arm und Reich immer ausgeprägter, was hauptsächlich mit dem starken Rückgang der Pilgerschaft und somit einer Schwächung der Wirtschaft zu tun hatte.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts raffte die Pest große Teile der Bevölkerung dahin. Die Gegend rund um Beverley und Hull rückte verstärkt in den Fokus, als die Einwohner Hulls sich weigerten, ihre Tore für König Karl I. zu öffnen, nur wenige Monate vor Beginn des Englischen Bürgerkriegs. Der König wandte sich von Hull ab und verbrachte daraufhin drei Wochen in einem Haus in Beverley. Zwar war Beverley traditionell königstreu, jedoch wurde die Stadt von Parlamentariern aus Hull unter Druck gesetzt, sodass der König fliehen musste. Das königliche Heer unter Führung des Generals William Cavendish besiegte jedoch die New Model Army des Oberbefehlshabers Thomas Fairfax und gewann die Kontrolle über Beverley sowie belagerte die Stadt Hull. Letztendlich konnten die Parlamentarier jedoch den Bürgerkrieg für sich entscheiden und installierten das Commonwealth of England; von nun an hatten Kneipen sonntags zu schließen, Theater- sowie Rennveranstaltungen wurden eingestellt. Die Puritaner suchten die Gebetshäuser auf und zerstörten alles, was als götzendienerisch empfunden wurde.
Das Münster schaffte es, diesem Schicksal zu entkommen, was vor allem auf die Prominenz des Hauses Percy sowie den Umstand zurückgeführt wurde, dass die Kirche historische Gedenkstätten ihrer Vorfahren beherbergte. Die Quäker hatten jedoch nicht so viel Glück und wurden von den Puritanern enorm unterdrückt. Die mit der Stuart-Restauration einhergehende Thronbesteigung Karls II. im Jahre 1660 wurde von den Bewohnern Beverleys allgemein gutgeheißen, und sein königliches Wappen wurde im Münster zur Schau gestellt, wo es bis heute hängt. Wirtschaftlich gesehen war Beverley im 17. Jahrhundert überwiegend landwirtschaftlich geprägt. Während der georgianischen Epoche wurde Beverley zur Hauptstadt der historischen Grafschaft East Riding of Yorkshire sowie zur vorrangigen Minderstadt der Region im 18. Jahrhundert erhoben. Damit gewann Beverley den Wettbewerb um diesen Titel gegenüber Pocklington, Howden und Market Weighton. Die Regierungszeit der Georg-Könige war auch die Zeit umfangreicher Renovierungsarbeiten am Stadtbild; viele alte Fachwerkhäuser wurden durch Neubauten im Stile georgianischer Architektur ersetzt.
Treffer 1 bis 3 von 3
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Beverly, Robert | geschätzt 1636 | Beverley, East Riding of Yorkshire, England, Großbritannien | I26892 |
2 | Heaton, Anna Marie | 16 Nov 1636 | Beverley, East Riding of Yorkshire, England, Großbritannien | I211150 |
3 | Inman, Jennett | 1490 | Beverley, East Riding of Yorkshire, England, Großbritannien | I215205 |