Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2020:
Beilstein ist eine Kleinstadt im Landkreis Heilbronn, gelegen am Fuß der Löwensteiner Berge. Sie gehört zur Region Heilbronn-Franken (bis 20. Mai 2003 Region Franken) und zur Randzone der europäischen Metropolregion Stuttgart.
Geschichte:
Burg Hohenbeilstein wurde um 1070/1080 errichtet, Bergfried und Ringmauer erhielt sie um 1200. Um 1150 wird erstmals ein Dietherich von Bilstein genannt, die Burgherren standen vermutlich in verwandtschaftlichen Beziehungen zu den Grafen von Vaihingen und Löwenstein und ihr Besitz ging bei ihrem Aussterben nach 1234 an die Markgrafen von Baden über. In einer Urkunde aus dem Jahr 1245 wird der Ort Beilstein erstmals erwähnt, der sich wohl im Hochmittelalter als Burgweiler unterhalb der Burg Hohenbeilstein entwickelte und damit jünger als die meisten anderen heute zur Stadt Beilstein zählenden Weiler ist. Vermutlich in der Zeit Markgrafs Rudolf I. von Baden zwischen 1250 und 1288 wurde Beilstein zur Stadt erhoben und als solche 1304 erstmals bezeichnet. Die Stadt gelangte in den Besitz von Graf Eberhard I. von Württemberg, von diesem an die Grafen von Asperg und von diesen 1340 zurück an Württemberg. Die Grafen Ulrich IV. und Eberhard II. der Greiner übereigneten die Stadt 1361 Kaiser Karl IV., der sie ihnen als böhmisches Lehen zurückübertrug. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurde dieses zeitweilig auch verpfändete Lehen bei jedem Regierungsantritt eines Kaisers oder eines württembergischen Grafen bzw. Herzogs jeweils neu vergeben.
Der Bau der Stadtmauer erfolgte im späten 13. oder frühen 14. Jahrhundert. Die Errichtung einer eigenen Pfarrei und die Versorgung der zur Pfarrkirche erhobenen Magdalenenkirche auf dem Schlossberg sowie einer Nikolauskapelle geht überwiegend auf Stiftungen durch Wolf den Gleißenden von Wunnenstein († 9. November 1413) zurück, der von Württemberg verschiedenen Besitz in Beilstein erworben hatte, der von seinen Erben teilweise wieder an Württemberg zurückging.
In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wurde der Württembergische Landgraben als württembergische Grenzbefestigung errichtet, der sich von Beilstein aus rund 31 km nordwestlich bis nach Großgartach erstreckte, bei Beilstein jedoch nach den Geländezugewinnen Württembergs im Pfälzischen Erbfolgekrieg von 1504 (z. B. die Grafschaft Löwenstein) keine Bedeutung als Landesgrenze mehr hatte. Beilstein wurde außerdem zur Amtsstadt. Sitz des jeweiligen württembergischen Vogts war zunächst die Burg, im Verlauf des 16. Jahrhunderts wurde dann ein Amtshaus am Burgberg errichtet.
Die Reformation wurde in Beilstein wie auch in anderen württembergischen Städten 1534/35 vollzogen, wenig später wurde eine 1540 bereits bestehende Lateinschule in der Stadt gegründet.
Der Dreißigjährige Krieg, ausgetragen zwischen Katholiken und Protestanten, forderte, nicht allein durch Kriegshandlungen, sondern ebenso durch Krankheiten, Seuchen und Hungersnöte, sowie Missernten und Teuerungen, große Opfer von der Bevölkerung. 1622 kamen mit der Schlacht bei Wimpfen erstmals entscheidende Auseinandersetzungen des Krieges in Beilsteiner Nähe.
Erste Klagen wurden laut, als im Januar 1623 beim weimarischen Durchzug ein größerer Schaden durch Einquartierungen von Soldaten und entwendete Pferde entstand. Zwar wurde der Vorfall von der herzoglichen Kanzlei in Stuttgart als erheblich bezeichnet, doch verhindert wurden die Einquartierungen nicht. Des Weiteren „erschröcklich“ war es, dass bayerische Soldaten die Wege nach Heilbronn und Schwäbisch Hall besetzten, sodass die durch mehrere Missernten erforderlich gewordenen Getreideeinkäufe nicht mehr getätig werden konnten. 1628 kam es durch den Einmarsch Wallensteinischer Truppen in Württemberg zu weiteren Einquartierungen und Kriegslasten, wie die 1629 für die Friedländische Soldateska zu leistenden 65 Scheffel Getreide.
Erst die Niederlage der mit dem Herzogtum Württemberg verbündeten Schweden in der Schlacht bei Nördlingen am 6. September 1634 brachte das eigentliche Verderben. Herzog Eberhard III. floh nach Straßburg, woraufhin die siegreichen kaiserlichen Kriegsvölker die Städte und Dörfer beraubten, plünderten und teilweise niederbrannten. Eine erneute Teuerung der Lebensmittel, Hunger und Pest folgten. Die Pflege von Kranken und Verwundeten eines Regimentes (Juni bis November 1635), monatliche Kontributionen (Kriegssteuern) an die kaiserliche Kriegskasse in Stuttgart sowie im Winter 1634/35 an die Soldaten des Feldmarschalls Strozzi, der Bau eines Feldhospitals (Sommer 1636), weitere Einquartierungen (Dezember 1635 – April 1636 und 1638), das Winterquartier der Kompanie des Hauptmannes Mannwalter (Winter '37), sowie kleinere Bestechungssummen verschlangen in den Jahren 1634–1638 einen Gegenwert von über 74.000 Gulden. Die Zahl der Bewohner Beilsteins, die 1622 noch 1.620 betrug, verringerte sich in den folgenden Jahren so stark, dass 1641 von den ehemals 129 Häusern nur noch 39 bewohnbar waren.
Doch auch nachdem Herzog Eberhard III. 1638 den vier Jahre zuvor verlorenen Teil Württembergs vom Kaiser zurückerhalten hatte und somit die Beilsteiner und die Bewohner der umliegenden Dörfer von der Schreckensherrschaft der Siegermächte befreien konnte, verstummten die Klagen über Kriegsereignisse und die weiterhin zu leistenden Kriegslasten nicht. Eine am 24. Dezember 1639 von Vogt, Bürgermeister und Gericht infolge eines weiteren Einquartierungsbefehls verfasste Bittschrift an die herzogliche Regierung verdeutlicht das Ausmaß des Elends:
indeme wür alles Viehs, Frucht und Wiens und anderer Mobilien so gar entblöst und biß uffs Markh aufgesogen worden, daß, Gott sey es geklagt, wür…anderst nichts vor unß und zugewartten haben, dan daß wür unser öde Hüttlen mit dem Ruckhen an- und unsere arme Weib und Kinder elendig Hunger sterben und verderben sehen.
Ab 1640 trat eine gewisse Ruhe ein, in der sich die Einwohnerzahl, größtenteils durch „Ausländische“, wieder erholte, welche aber 1642 durch die Parteinahme Frankreichs für Schweden, wieder gestört wurde. So wurden die Beilsteiner in den folgenden Jahren durch Offiziere, Kriegskommissare und Soldaten mit oftmals sehr harten Mitteln dazu veranlasst, in und außerhalb des Landes Schulden aufzunehmen, um die anfallenden Kosten für Einquartierungen, Kontributionen und Unterhaltszahlungen für Hauptmänner samt Gefolges, bezahlen zu können. Durch die vielen auferlegten Lasten kam es oftmals zu Missverständnissen und Konflikten sowohl innerhalb der Bevölkerung Beilsteins, als auch mit Nachbargemeinden wie Oberstenfeld.
Erst der Westfälische Friede im Oktober 1648 ließ das über zwei Jahrzehnte erlittene Leid vergessen, so dass die Menschen mit dem Wiederaufbau ihrer zerstörten Städte und Dörfer sowie der Rekultivierung der wüst liegenden Äcker und Weinberge beginnen konnten. Gab es 1641 nur noch 39 bewohnbare Häuser, so waren es 1655 bereits wieder 117.
Treffer 1 bis 11 von 11
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Cast, Gottliebine Christina | 22 Apr 1776 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263517 |
2 | Cast, Johann Melchoir | 13 Sep 1730 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263529 |
3 | Haag, David Christian | 24 Jan 1746 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263535 |
4 | Haag, Johann David | 26 Apr 1776 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263516 |
5 | Kuhn, Eva Maria Margaretha | 1740 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263530 |
6 | Neuss, Georg | um 1614 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I262680 |
7 | Ruckaberle, Wendel | 1537 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I249694 |
8 | Siegle, Johannes | 1759 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I221415 |
9 | Siegle, Johannes | 30 Jan 1800 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I95209 |
10 | Siegle, Katharina | 1761 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I221416 |
11 | Weber, Christina Louisa | 4 Nov 1827 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I223468 |
Treffer 1 bis 3 von 3
Nachname, Taufnamen | Taufe | Personen-Kennung | ||
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1 | Cast, Gottliebine Christina | 27 Apr 1776 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263517 |
2 | Cast, Johann Melchoir | 13 Sep 1730 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263529 |
3 | Haag, Johann David | 26 Apr 1776 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263516 |
Treffer 1 bis 3 von 3
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Cast, Johann Melchoir | 21 Mai 1812 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263529 |
2 | Haag, David Christian | 29 Dez 1823 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263535 |
3 | Kuhn, Eva Maria Margaretha | 2 Feb 1787 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263530 |
Treffer 1 bis 2 von 2
Nachname, Taufnamen | Beerdigung | Personen-Kennung | ||
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1 | Cast, Johann Melchoir | 23 Mai 1812 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263529 |
2 | Haag, David Christian | 1 Jan 1824 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | I263535 |
Treffer 1 bis 4 von 4
Familie | Eheschließung | Familien-Kennung | ||
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1 | Boß / Weber | 8 Jul 1855 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F76138 |
2 | Cast / Kuhn | 13 Sep 1757 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F95103 |
3 | Haag / Cast | 26 Aug 1801 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F95096 |
4 | Haag / Mangold | 13 Nov 1770 | Beilstein, Kreis Heilbronn, Baden-Württemberg, Deutschland | F95106 |