Baumgartenberg, Perg, Oberösterreich, Österreich
Notizen:
Wikipedia 2017:
Baumgartenberg ist eine oberösterreichische Marktgemeinde im Bezirk Perg im unteren Mühlviertel im östlichen Teil des Machlands mit 1686 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2016).
Baumgartenberg besteht aus den Katastralgemeinden Baumgartenberg und Puchberg im Machland II, wobei das Gemeindegebiet erst 1955 bzw. 1956 durch Eingemeindungen das heutige Ausmaß erreicht hat. Das Ortszentrum der zum Gerichtsbezirk Perg zählenden Gemeinde befindet sich etwa zwölf Kilometer südöstlich der Bezirkshauptstadt Perg, wo sich auch der Sitz des zuständigen Bezirksgerichtes befindet, und knapp drei Kilometer nördlich der Donau auf etwa 237 m ü. A. Das Gemeindegebiet grenzt nur auf einer Länge von rund einem halben Kilometer an die Donau.
Auf dem Gebiet von Baumgartenberg befand sich im 11. und 12. Jahrhundert der Sitz der Herren von Machland, deren bedeutendster Vertreter Otto von Machland gemeinsam mit seiner Gemahlin, Jutta von Peilstein, Stift Baumgartenberg und Stift Waldhausen gründete. Ersteres – ein Zisterzienser-Kloster – bestand bis zur Aufhebung 1782, war dann eine Männerstrafanstalt und gehört seit 1865 den Schwestern vom Guten Hirten. Es wird seither u. a. immer wieder für die Unterbringung von Schulen genutzt. Zuletzt wurden 1996 das Europagymnasium und 1997 eine dreijährige Fachschule eröffnet.
Die Entwicklung eines Dorfes wurde 1784 durch die Schaffung der Pfarre Baumgartenberg mit der ehemaligen Stiftskirche als Pfarrkirche gefördert. Seit 1896 führt die Donauuferbahn durch das Ortszentrum, und der Ort verfügt über einen Bahnhof. Die stark von der Landwirtschaft geprägte Marktgemeinde war von 1930 bis in die 1990er Jahre Standort der in der Berglandmilch aufgegangenen Molkereigenossenschaft Baumgartenberg. Durch eine gezielte Betriebsansiedelungspolitik wurde Baumgartenberg seit den 1970er Jahren zum Sitz oder Produktionsstandort mehrerer überregional tätiger Unternehmen (Hueck Folien, Schlachthofgruppe Herbert Handlbauer, Baumann Glas 1886). Mit dem Bau der Ortsumfahrung für die Donau Straße wurde das Ortszentrum vom Durchzugsverkehr entlastet.
Das Gemeindegebiet war in der Vergangenheit immer wieder von Hochwasserkatastrophen betroffen, zuletzt vom Donauhochwasser 2002. Nach der Absiedelung mehrerer Ortschaften und Einzelgehöfte wurde in den Jahren 2008 bis 2011 mit dem Machlanddamm ein Schutz vor hundertjährlichen Hochwassern geschaffen.
Geschichte:
Die Anwesenheit von Menschen in der Jungsteinzeit ist durch diverse Funde aus der Zeit zwischen dem 5. und 1. Jahrtausend vor Christus belegt.
Während der Römerzeit lag die Gegend um Baumgartenberg nördlich der Grenze der Provinz Noricum am Limes des Römischen Reiches - der damals in diesem Bereich von der Donau gebildet wurde - innerhalb einer 7,5 Kilometer breiten Pufferzone zwischen Römern und Barbaren. Das römische Kastell Adiuvense (Wallsee) lag in Sichtweite. Siedlungsspuren aus dieser Zeit sind auf dem Gebiet der Marktgemeinde Baumgartenberg nicht nachweisbar.
Nach der Völkerwanderungszeit siedelten in der Gegend von Baumgartenberg zeitgleich Baiern und Slawen. Beide Völker hinterließen Spuren in den Orts- und Hausbezeichnungen. Deiming und Gassolding gehören zu den ältesten Siedlungsgebieten von Baumgartenberg.
Ab dem 9. Jahrhundert gehörte das Gebiet zur Awarenmark. In der zweiten Hälfte des 10. Jahrhunderts wurden die Babenberger mit der Befriedung der Donaumark betraut. Das Machland war Teil dieser Mark, die als Kernland Österreichs gilt und vom Erlabach östlich der Enns beiderseits der Donau bis westlich des Wienerwaldes reichte. Leopold I. wurde 976 Markgraf, und 996 erfolgte erstmals die urkundliche Erwähnung der Bezeichnung Ostarrichi (Österreich) für diese Gegend.
Die schriftlich belegbare Geschichte von Baumgartenberg begann mit dem Auftreten der Herren von Perg und Machland etwa ab 1050. Im 1141 von Otto von Machland und seiner Gemahlin Jutta von Peilstein verfassten Stiftungsbrief für das Kloster Baumgartenberg werden u. a. auch mehrere Ortschaften Baumgartenbergs namentlich erstmals angeführt.
Das Wappen Otto von Machlands gilt heute als Vorbild für das oberösterreichische Landeswappen. Im Urbar Baumgartenberg aus dem Jahr 1335 sind mehr als 900 Liegenschaften in Ober- und Niederösterreich als Eigentum von Kloster Baumgartenberg angeführt. Bekannt ist auch die Sammlung mit dem Namen „formularius de modo prosandi“. Seit 1490 wird der Ort dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Ab dem Beginn des 16. Jahrhunderts führte die neu errichtete Hauderer-Straße durch Baumgartenberg. Der Bau eines Kanals von der Naarn zur Klostermühle im Jahr 1560 sowie die Scheiterschwemme auf der Naarn ab 1758 führten zur Versumpfung der Perger Au. Die unter Kaiserin Maria Theresia durchgeführte Trockenlegung war nur kurzzeitig erfolgreich. Nach mehreren Anläufen erfolgte zuletzt eine Naarnregulierung nach dem Bau des Kraftwerks Wallsee-Mitterkirchen Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre.
Das Stift Baumgartenberg gehörte im 17. Jahrhundert zu den Zentren der Gegenreformation. Dem Abt wurden ab 1624 die Pfarren Altenburg, Münzbach und Windhaag zur Rekatholisierung übertragen. 1658 wurde in Baumgartenberg ein eigenes Landgericht geschaffen.
1784 ließ Kaiser Joseph II. das Kloster aufheben und übergab die Stiftskirche als Pfarrkirche der neuen Pfarre Baumgartenberg. Das Kloster diente mehrere Jahrzehnte lang als Männerstrafanstalt.
Die 1784 eingerichtete Katastralgemeinde Baumgartenberg wurde 1849 als selbständige Ortsgemeinde etabliert. 1865 erwarben die Schwestern vom Guten Hirten das Kloster, die mit Zustimmung öffentlicher Stellen ein Heim für verhaltensauffällige Mädchen einrichteten und von 1878 bis 1938 auch die Volksschule sowie von 1912 bis 1938 eine Privat-Bürgerschule (Hauptschule) führten. Die Pfarre wurde von 1889 bis 2008 von Franziskanern betreut.
1896 wurde die Donauuferbahn errichtet.
Seit 1918 gehört der Ort zum neu gegründeten Bundesland Oberösterreich. 1930 gründete Adolf Lind die Molkereigenossenschaft Baumgartenberg und war ihr erster Obmann. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Während und nach dem Zweiten Weltkrieg waren Flüchtlinge im Kloster untergebracht. 1945 lag Baumgartenberg in der russischen Besatzungszone. Die unmittelbare Nachkriegszeit war geprägt von der Auflösung des Konzentrationslagers Mauthausen und den damit verbundenen Flüchtlingsströmen, Versorgungsmängeln und der anschließenden Normalisierung mit den ersten freien Wahlen in Österreich.
Ab 1947 führten die Schwestern eine einjährige Haushaltungsschule. 1957 wurden eine zweijährige Fachschule für wirtschaftliche Berufe sowie eine Lehrausbildung für Damenkleidermacher und Wäschenäher im Kloster eingerichtet. 1996 eröffnete das Europagymnasium und 1997 die Fachschule für wirtschaftliche Berufe „Gesundheit und Soziales“.
1955 erfolgte die Eingemeindung der östlichen Hälfte der ehemaligen Gemeinde Puchberg im Machland mit Baumgartenberg West, Deiming, Kolbing, Hehenberg und Steindl. 1956 wurden Mettensdorf, Pitzing und Kühofen aus der Gemeinde Mitterkirchen im Machland herausgelöst und zu Baumgartenberg eingemeindet. Die Grenzen der Marktgemeinde entsprechen seither mit wenigen Überschneidungen den Grenzen der Pfarre Baumgartenberg.
1970 begann die Betriebsansiedlung mit einem Standort der Firma Hueck Folien. Es folgten Glas Baumann und der Schlachthof Amstler. Die Gemeinde erhielt 1978 ein eigenes Gemeindewappen und wurde im Jahr 2000 zum Markt erhoben. Von 2008 bis 2011 wurde nach der Absiedelung von Ortschaften und Einzelgehöften auf dem Gebiet der Marktgemeinde das mit 13,5 Kilometern längste Teilstück des Machlanddamms errichtet, das die Bewohner Baumgartenbergs zukünftig vor hundertjährlichen Hochwassern schützen soll.
Treffer 1 bis 1 von 1
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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1 | Holzwarth, Oskar | 11 Dez 1940 | Baumgartenberg, Perg, Oberösterreich, Österreich | I161670 |
Treffer 1 bis 2 von 2
Nachname, Taufnamen | Tod | Personen-Kennung | ||
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1 | Holzwarth, Oskar | 5 Jan 1941 | Baumgartenberg, Perg, Oberösterreich, Österreich | I161670 |
2 | Mueller, Robert | 22 Jan 1941 | Baumgartenberg, Perg, Oberösterreich, Österreich | I161592 |
Treffer 1 bis 1 von 1
Familie | Eheschließung | Familien-Kennung | ||
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1 | Mackus / Mueller | 2 Mrz 1941 | Baumgartenberg, Perg, Oberösterreich, Österreich | F53263 |