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Barendorf, Kreis Lüneburg, Niedersachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Barendorf ist eine Gemeinde im Landkreis Lüneburg in Niedersachsen.

Geschichte:

Nur wenige Kilometer vom heutigen Barendorf entfernt wurde eine Siedlung gefunden, von der nachgewiesen wurde, dass sie seit dem späten Bronzezeitalter von den Langobarden besiedelt worden war. Spätere Siedlungen sind auch den Sachsen zuzuschreiben, doch ist wegen deren Ähnlichkeit und friedlicher Durchdringung eine präzise Trennung weder archäologisch noch linguistisch möglich.

Beim Bau der Umgehungsstraße 2006 wurden Siedlungsspuren aus dem 1. Jh u. Z. gefunden. Bei Ausschachtungsarbeiten im westlichen Teil von Barendorf wurden 2015 Funde gemacht, die auf einen Siedlungsplatz aus der vorrömischen Eisenzeit (aus dem 3. Jh. v. u. Z.) hindeuten. Einige Funde wurden als Gargruben/Öfen gedeutet, andere waren bis zum Rand mit Steinen gefüllte Gruben, deren Zweck Archäologen bisher unbekannt blieb.

Das Schicksal Barendorfs, eines kleinen Fleckens mit nur wenigen Bauernstellen, ist schon immer eng verbunden oder identisch mit dem Lüneburgs, einer 956 gegründeten Stadt, die Schutzburg, Handelszentrum, später Hanse- und Salzstadt und Verwaltungszentrum der Region wurde.

Bardenthorpe selbst wurde 1158 das erste Mal urkundlich erwähnt, war zu diesem Zeitpunkt aber bereits ein Dorf. Lüneburg war zu diesem Zeitpunkt bereits welfisch. Es wird angenommen, dass Bar(d)endorf nach einem Mann (Bauern) namens (oder mit dem Beinamen) Bardo benannt wurde, ein Name, der andeutet, dass sein Träger Langobarde und kein Sachse war. (Nach einer anderen Theorie bezeichnet die lokale Bezeichnung Bardi allgemein einen (Nieder)deutschen im Gegensatz zu den slawischen Wenden; Barendorf liegt an deren lange Zeit stabiler Siedlungsgrenze). Es gibt ein sehr altes indoeuropäisches Wort barda mit der Bedeutung ‚Sumpfwasser‘, nach dem vielleicht ihrerseits die (Lango-)Barden ihren Namen haben, weil sie in einer wasserreichen Gegend siedelten. Wenn wir dieses Wort zugrunde legen, wäre Bardenthorpe der Ort am Rand eines sumpfigen Geländes. 1774 heißt das Gelände südlich des Dorfes in Rehen/in Räin, ein bruchiges Gelände; das neuere niederdeutsche Wort könnten das alte „barda“ verdrängt haben.

In der erwähnten Urkunde aus dem Jahr 1158 schenkt Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen, das Dorf mit allen seinen Besitzungen dem Bischof von Ratzeburg. Ebenfalls Heinrich der Löwe genehmigt 1172 die Gründung des nahe gelegenen Klosters Lüne. (Das aus der heutigen Sprache nicht mehr deutbare Wort Lüne, dem wir auch in Lüneburg begegnen, geht auf das altsächsische hliuni zurück, das ‚Zufluchtsstätte‘ bedeutet.) 1291 kauft Herzog Otto Barendorf für drei Wagenladungen Salz zurück und verkauft es für die Summe von 400 Talern an das Kloster Lüne. Um 1300 ist von einem Barendorpe die Rede, das im „Goh Modestorpe scu Oldenbrugge“ gelegen ist. (Die aus dem Lüneburger Kern nach Barendorf führende Straße heißt noch heute Altenbrückertorstraße.)

1529 wurde Barendorf der Sitz der gleichnamigen Vogtei innerhalb des Amtes (eine neue, weltliche Verwaltungseinheit) Lüne; die Vogtei Barendorf verwaltete zu diesem Zeitpunkt „20 Dörfern und 2 einstendige Höfe, worin sich 153 pflichtige und 16 freie Hausstellen befanden“. (Die Vogtei Barendorf entspricht geographisch weitestgehend der heutigen Samtgemeinde Ostheide.)

Für Barendorf und die Nachbardörfer liegen für 1637, 1638 und 1639 Berichte über marodierende Soldatenbanden, Plünderungen, Brandstiftungen und Vergewaltigungen vor; viele Bauern versteckten sich in diesen Jahren in den Wäldern und wagten sich nicht auf ihre Höfe zurück.

Lüneburg und sein Umland wurden 1757–1759 französisch besetzt. Erneut litten die Bauern unter Steuern und Soldatenaushebungen, wenn auch das Ausmaß des Leides im Dreißigjährigen Krieg nicht erreicht wurde. (1774 wurde das Dorf nach barocker Manier Bahrendorff geschrieben.) Zwischen Barendorf und Lüneburg verlief während der französischen Besetzung unter Napoleon zeitweise die Grenze zwischen dem Kaiserreich Frankreich und dem Königreich Westphalen längs der Lüneburger Landwehr. Die Lüneburger Landwehr diente mit als Vorbild für das Barendorfer Wappen im oberen Bereich. Im unteren Bereich werden durch die Sterne die sechs Barendofer Höfe dargestellt. Vor der Verkopplung waren es sechs Höfe, nachdem das Gut gebildet wurde kamen zwei Abbauerstellen dazu, so dass es wieder sechs Höfe waren.

Das älteste Haus in Barendorf, das spätere Gutsinspektorenhaus, wurde 1784 errichtet.

Die Verkopplung der Barendorfer Feldmark erfolgte 1828.

Aus den Höfen Küster, Clasen und Suhrke entstand durch C. von Dassel 1847 das Gut Barendorf. Ab 1889 wechselte mehrfach der Eigentümer. 1889–1910 war es Rittmeister Kommalein, dessen Schwiegervater Johann Cornelsen es für ihn erworben hatte. Es folgte 1910 Herr Juister, ein Rückwanderer aus Argentinien; dann 1915–1918 Oberamtmann Ungnade und August 1918 bis Oktober 1918 Hauptmann Bachmann. Am 11. Oktober 1918 übernahm die Familie Heinrich Bockelmann (ein Enkel ist Udo Jürgen Bockelmann bekannt als Udo Jürgens) das Gut Barendorf bis zur Aufteilung und Auflösung.

Ort : Geographische Breite: 53.2302988, Geographische Länge: 10.5207825


Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Drichel, Theodor  29 Okt 1992Barendorf, Kreis Lüneburg, Niedersachsen, Deutschland I191570
2 Wiese, Heinrich  8 Nov 1978Barendorf, Kreis Lüneburg, Niedersachsen, Deutschland I215393