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Bad Oeynhausen, Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Bad Oeynhausen ist eine Stadt im Kreis Minden-Lübbecke im Nordosten von Nordrhein-Westfalen. Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert als Kurbad gegründet, nachdem auf ihrem Gebiet eine Thermalquelle erbohrt worden war. In der Folgezeit entwickelte sie sich zu einem Kurort von überregionaler Bedeutung mit einem ursprünglich von Peter Joseph Lenne gartenarchitektonisch gestaltetem Kurpark. Heute ist sie Standort zahlreicher Spezialkliniken, insbesondere des Herz- und Diabeteszentrums Nordrhein-Westfalen. Aus der Aktivität der in Ostwestfalen verbreiteten evangelischen Erweckungsbewegung ging die diakonische Einrichtung Wittekindshof im Ortsteil Volmerdingsen hervor.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Stadt kurzzeitig Sitz der britischen Militärregierung, bevor diese nach der Potsdamer Konferenz nach Berlin umzog. Das Hauptquartier der britischen Rheinarmee blieb aber noch bis 1954 in Bad Oeynhausen.

Bad Oeynhausen ist mit knapp 50.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Kreis. Sie liegt zwischen dem Wiehengebirge im Norden und dem Lipper Bergland im Süden im Tal der Werre, die im Stadtteil Rehme in die Weser mündet. Ihre heutige Ausdehnung erhielt die Stadt durch den Zusammenschluss der früheren Stadt Bad Oeynhausen mit umliegenden Gemeinden des ehemaligen Amtes Rehme durch das Bielefeld-Gesetz im Jahre 1973.

Geschichte:

Ein megalithisches Steinkammergrab in Werste ist das älteste Zeugnis menschlicher Siedlung im heutigen Stadtgebiet. Die älteste Erwähnung eines heutigen Ortsteils belegt den Ort „Rehme“ („Rimie“) für die Jahre 753 und 785 in den fränkischen Reichsannalen, als sich die fränkischen Könige Pippin der Jüngere und sein Nachfolger Karl der Große auf Feldzügen dorthin begaben. Mittelalterliche Siedlungskerne enthalten auch die Ortsteile Werste, Eidinghausen, Volmerdingsen und Wulferdingsen.

In Bergkirchen wird am Übergang über das Wiehengebirge ein Höhen-Quellheiligtum in vorchristlicher sächsischer Zeit vermutet, an dessen Stelle im 9. Jahrhundert eine Kirche erbaut wurde, ein Vorgängerbau der heutigen Kirche.

Für die Siedlungsentwicklung wichtig war die territoriale Zuordnung des heutigen Stadtgebiets, dessen südlicher Teil zur Grafschaft Ravensberg und nördlicher Teil zum Hochstift Minden gehörte. Beide befanden sich in unbedeutenden Randlagen, so dass sich die Siedlungskerne ohne Lagevorteil und wegen fehlender landesherrlicher Förderung nicht zu zentralen Orten entwickelten. Auch von der Weser konnten die an ihr gelegenen Ortsteile keinen wirtschaftlichen Vorteil ziehen, da ein Hafen fehlte.

Erst ab 1719 gab es eine gemeinsame Verwaltung der seit 1614 brandenburgischen Grafschaft Ravensberg mit dem seit 1648 ebenfalls brandenburgischen Fürstentum Minden als Verwaltungseinheit Minden-Ravensberg.

Zur Zeit der napoleonischen Kriege gehörte das Gebiet ab 1807 zunächst zum Departement der Weser des Königreichs Westphalen, und zwar das Gebiet nördlich der Werre zum Kanton Haddenhausen des Distrikts Minden, das Gebiet südlich davon dem Kanton Vlotho des Distrikts Bielefeld. Diese Grenzfunktion der Werre verstärkte sich ab 1810 zur Staatsgrenze, nachdem ein Teil des Königreichs Westphalen ins Kaiserreich Frankreich einverleibt worden war. Das Gebiet nördlich der Werre gehörte nun zum Kanton Mennighüffen des französischen Distrikts Minden im Departement der Oberen Ems, während der südliche Teil im Königreich Westphalen dem Kanton Vlotho im Distrikt Bielefeld des Departements der Fulda zugeordnet wurde.

Nach Napoleons Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig gelangte das Gebiet 1813 ins preußische Generalgouvernement zwischen Weser und Rhein und wurde nach dem Wiener Kongress 1815 wieder voll dem Preußen eingegliedert. Im neugeordneten preußischen Staat gehörte ganz Ostwestfalen zum Regierungsbezirk Minden innerhalb der Provinz Westfalen. Die Orte Wulferdingsen, Volmerdingsen und Werste wurden dem Kreis Minden zugeordnet. Die Orte Rehme, Niederbecksen und Dehme, die das Kirchspiel Rehme bildeten, blieben im Kreis Herford und wurden erst 1832 zum Kreis Minden geschlagen.

Nach der Entdeckung einer Salzquelle in den Sültewiesen der Werreniederung (etwa im heutigen Bereich von Mindener Straße, Heinrichstraße und Königstraße gelegen) befahl König Friedrich II. den Bau einer Saline, die den Namen „Königliche Saline Neusalzwerk“ bekam und 1753 erstmals Siedesalz produzierte. Bis 1760 wurden zwei Gradierwerke und 1768 ein zweistöckiges „Gradierhaus“ errichtet. Das Salz wurde in der Region abgesetzt, aber auch bis nach Köln verkauft. Neben der Saline entstand eine chemische Fabrik, die Rückstände des Rohsalzes zu Produkten wie Soda, Chlorkalk und Bittersalz verarbeitete. Die zur Produktion erforderliche Kohle stammte aus dem Steinkohlenbergwerk Bölhorst bei Minden, dessen Produktion im 18. Jahrhundert zu 90 % nach Rehme-Neusalzwerk verkauft wurde.

Die um 1800 bis zur Saline führende Chaussee von Minden, die heutige Mindener Straße, wurde 1801–1803 weiter nach Westen geführt und trägt heute den Namen Herforder Straße. Später bildete sie die nördliche Grenze des engeren Kurgebiets.

Im Jahre 1752 erließ die Regierung ein „Neues Salzreglement für die Minden-, Ravensberg-, Lingen- und Tecklenburgischen Provintzien“, das unter anderem das Verbot der Salzeinfuhr aus dem Ausland und die Zwangsabnahme von Salz für Privatpersonen („Konskriptionen“) regelte. Das staatliche Salzmonopol bestand bis 1867. Die Rehmer Saline produzierte bis 1928.

Nach verschiedenen weiteren Bohrungen zur Erschließung von Salzvorkommen, die den preußischen Staat von Salzimporten unabhängig machen sollten, stieß der Berghauptmann Karl von Oeynhausen 1839 unerwartet auf eine Thermalsolequelle. Schon während der Erschließung der Quelle nutzten zwischen 1839 und 1845 mehrere private, von ansässigen Landwirten betriebene Bäder das Heilwasser. Nach Abschluss der Bohrung wurden die Privatbäder verstaatlicht um am 30. Juni 1845 offiziell konzessioniert. König Friedrich Wilhelm IV. setzte sich persönlich stark für den entstehenden Kurort ein; zwischen 1817 und 1857 besuchte er mindestens siebenmal den Ort. Dass der architekturbegeisterte Monarch auch an der Planung des ersten Badehauses beteiligt war, wird als wahrscheinlich angenommen, ist jedoch nicht eindeutig belegt.

Ort : Geographische Breite: 52.2033116, Geographische Länge: 8.7976456


Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Epp, Susanne  17 Mai 2003Bad Oeynhausen, Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I264483
2 Janzen, Jakob  7 Feb 2008Bad Oeynhausen, Kreis Minden-Lübbecke, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I218477