Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2024:
Der Flecken Aerzen liegt im südniedersächsischen Landkreis Hameln-Pyrmont unmittelbar an der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen.
Geschichte:
Das ursprüngliche Amt Aerzen ist aus der gleichnamigen Herrschaft, die in ihrem Bereich auch die Gerichtshoheit besaß, hervorgegangen. 1178 starb das Geschlecht der Herren von Aerzen aus. Die Gografschaft Aerzen fiel an die Grafschaft Everstein. Nach einem eversteinischen Kornregister aus der Mitte des 14. Jahrhunderts war Aerzen damals Mittelpunkt eines Verwaltungsbezirkes mit 13 Ortschaften.
Als die Welfen sich nach dem Sturz Heinrichs des Löwen gegen die Hohenstaufen erfolgreich zur Wehr setzten und die Eversteiner bedrängten, suchte Konrad von Everstein 1283 bei Erzbischof Siegfried von Köln Schutz und übertrug ihm den festen Ort Aerzen. Doch auch der Bischof konnte die Einnahme der Burg Everstein durch die Welfen nicht verhindern. Daraufhin schloss Graf Hermann VII. von Everstein Erbverträge mit dem Bistum Paderborn und der Grafschaft Lippe, um sein Land vor den Herzögen von Braunschweig-Lüneburg zu schützen. Beide Erbverträge bestimmten, dass Gräfin Irmgard von Everstein, die Gattin Graf Hermanns, Schloss Aerzen als Leibzucht erhielt.
Die Schutzbündnisse lösten den Eversteiner Erbfolgekrieg aus, in dessen Verlauf die Welfen weit in lippisches Territorium vordrangen. 1408 kam es zum Friedensschluss: Graf Hermann gab Otto von Braunschweig-Lüneburg das Eheversprechen für seine erst vier Jahre alte Tochter Elisabeth, die Aerzen als Mitgift erhielt. Damit hatten die Welfen den Anschluss der Grafschaft Everstein an Braunschweig-Lüneburg erreicht. Die Welfenherzöge verpfändeten 1433 Aerzen an die Hildesheimer Bischöfe, die Amt und Schloss als Pfand weitergaben. 1508 erhielten Stacius von Münchhausen und Heinrich von Hardenberg Pfandschaften. Als neun Jahre später der Hildesheimer Bischof die Hardenbergsche Pfandschaft nicht erneuerte, kam es Anfang 1518 zwischen den beiden Pfandinhabern in Aerzen zum Kampf. Stats von Münchhausen musste fliehen und wurde kurz vor Hildesheim von Heinrich von Hardenberg erschlagen. Sein Tod führte zu der verhängnisvollen Hildesheimer Stiftsfehde. 1533 ließ Herzog Erich der Ältere, der dem Hochstift Hildesheim das Amt Aerzen wieder aberkannt hatte, das dreigeschossige Amtshaus erbauen.
1557 erwarb der Obrist Hilmar von Münchhausen (1512–1573), der jüngste Sohn des erschlagenen Stats, Aerzen für 24.000 Taler als Pfandschaft auf Lebenszeit (wie zur selben Zeit sein Vetter und „Obristenkollege“ Georg von Holle die seit 1491 Münchhausen’sche Pfandschaft Grohnde). Hilmar, als Söldnerführer zu einem der reichsten Männer seiner Zeit geworden, ließ 1561 auf dem Amtshof die 50 m lange und 16 m hohe Zehntscheune errichten, die 1980 im Museumsdorf Cloppenburg wieder aufgebaut wurde. Er zog mit seiner Frau Lucia, geborenen von Reden (1525–1583) und vier Kindern nach Aerzen (weitere drei Kinder sollten noch folgen.) Lucia war ausdrücklich in die Belehnung mit aufgenommen worden, was sonst nicht üblich war. Sie fing sogleich an, in den Amtsdörfern Schulen zu gründen und sich um die Kirchen zu kümmern, wobei ihr der Feldprediger ihres Mannes, Philipp Nagel, half, der jetzt in Aerzen als Pfarrer wirkte.
1570 beauftragte Hilmar den Hamelner Baumeister Cord Tönnies, in Schwöbber ein dreiflügeliges Schloss zu planen, das nach seinem Tode 1573 von seiner Witwe Lucia errichtet und vom Sohn Hilmar dem Jüngeren ab 1588 um die Seitenflügel erweitert wurde. 1593 vergab Herzog Heinrich Julius das Amtsschloss in Aerzen als Pfandbesitz an Hilmar den Jüngeren, der 1617 in Schwöbber starb und als erster seine Ruhestätte im Erbbegräbnis der Aerzener Marienkirche fand. Sein Sohn Börries übernahm nach dem Tode des Vaters die Pfandschaft, aus der ihn 1630 das Hochstift Hildesheim mit Waffengewalt vertrieb. Erst als nach der Landung des Schwedenkönigs Gustav Adolf in Deutschland das Restitutionsedikt aufgehoben wurde, erhielt Börries Aerzen als Pfand zurück. Der zweite Schicksalsschlag traf ihn 1642, als durchziehende weimarische Reiterei den Ort brandschatzte und Börries von seinem Hab und Gut nur die goldene Gnadenkette seines Vaters retten konnte, die Hilmar der Jüngere 1578 in Heidelberg erhalten hatte. Nach einer alten Hausinschrift brannten in jener Nacht 66 Wohnhäuser, das Schloss, die Kirche, die Schule und viele Scheunen und Speicher nieder. 1660 mussten die Herren von Münchhausen nach über 160 Jahren Pfandherrschaft Aerzen für immer verlassen.
Der Amtshof wurde Staatsgut. Amtmänner und Amtsschreiber bestimmten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts das Verwaltungs- und Gerichtsgeschehen in Aerzen. 1823 wurde das Amt Aerzen aufgehoben, 1854 neben dem Amtsgericht aber wieder eingerichtet. Die endgültige Auflösung erfolgte 1858.
1864 gründete Adolph Meyer die Aerzener Maschinenfabrik, die ab 1907 als GmbH firmierte und Drehkolbenmaschinen und später auch Aufladegebläse für Dieselmotoren produzierte.
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Geburt
Treffer 1 bis 4 von 4
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Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 6 Mrz 1804 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272916 |
2 | ![]() | 14 Dez 1759 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272958 |
3 | ![]() | 11 Jan 1716 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272960 |
4 | ![]() | 29 Mrz 1846 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272907 |
Taufe
Treffer 1 bis 3 von 3
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Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 11 Mrz 1804 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272916 |
2 | ![]() | 19 Dez 1759 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272958 |
3 | ![]() | 12 Apr 1846 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272907 |
Tod
Treffer 1 bis 6 von 6
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Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 17 Jun 1796 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272961 |
2 | ![]() | 30 Jan 1858 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272916 |
3 | ![]() | 15 Nov 1833 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272958 |
4 | ![]() | 2 Apr 1792 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272960 |
5 | ![]() | 28 Jan 1876 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272917 |
6 | ![]() | 29 Dez 1813 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272959 |
Beerdigung
Treffer 1 bis 2 von 2
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Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | 2 Feb 1858 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272916 |
2 | ![]() | 31 Jan 1876 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272917 |
Beruf
Treffer 1 bis 2 von 2
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Personen-Kennung | ||
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1 | ![]() | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272958 | |
2 | ![]() | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | I272960 |
Eheschließung
Treffer 1 bis 3 von 3
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Familien-Kennung | ||
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1 | Isermann / Diekmann | 8 Okt 1758 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | F99726 |
2 | Isermann / Schaper | 25 Nov 1794 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | F99725 |
3 | Kather / Isermann | 12 Jan 1832 | Aerzen, Kreis Hameln-Pyrmont, Niedersachsen, Deutschland | F99704 |