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Ortsname: Neu-Freudental

Weitere Ortsnamen: Freudental, Marina, Marine-Chutor, Marinowo

Gebietsbezeichnung: Schwarzmeergebiet Admin. Zuordnung Gebiet: Odessa/Rayon Beresowka

Gründungsjahr: 1828

Kolonietyp: Tochterkolonie

Topografische Lage: Karte 2; D-5 Landfläche/-nutzung 2.880 Desj. (1828); 2.875 Desj. (1918)

Einwohnerzahl: 1.035 (1912), 1.204 (1918), 1.099 (1926), 1.719 (1943)

Konfession: evangelisch

Zusatzinformationen: Die Kolonie lag etwa 15 km im SW von Beresowka. Sie wurde 1828 als Tochterkolonie vorwiegend von Kindern der Siedler aus Freudental bei Odessa (Karte 2; C-8) gegründet.

Der Name der Kolonie erinnert an diese Entwicklung. Zu den 47 Gründerfamilien gehörten aber auch mehrere aus Württemberg, die vorher einige Zeit in Freundental gelebt hatten. Nach der Ansiedlung kamen zum Kolonialland noch das russische Gut Marinowo mit 700 Desjatinen zusammen mit den Gutsgebäuden dazu. In den Gutsgebäuden wurde später eine Zentralschule eingerichtet, die im Dezember 1916 wegen Lehrermangel bis zum Kriegsende geschlossen werden musste. In den zwanziger Jahren wurde das Schulgebäude abgerissen, das Baumaterial für die Errichtung einer MTS genutzt. Die alte

Schule wurde durch eine 10-klassige Schule ersetzt. Neben dem Getreideanbau spielte der Weinbau eine große Rolle. Beim Rückzug der Wehrmacht wurden die Einwohner des Ortes evakuiert. 1861 wurde das Kirchspiel Neu-Freudental gegründet. Ihm gehörten 8 Gemeinden mit 6.075 Eingepfarrten (1905) an.

1906/7 wurde eine neue Kirche mit 500 Plätzen erbaut. Die Kolonie gehörte zum Groß-Liebentaler Gebiet, dass während der von Zar Alexander I betriebenen Siedlungspolitik zwischen 1804 und 1810 kolonisiert wurde. (HB 1956, S. 188; Kirche, ev. Teil, S. 214; Volk auf dem Weg, Heft 11/1962, S. 1 f).