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Ulm, Kreis Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Ulm ist eine an der Donau am südöstlichen Rand der Schwäbischen Alb an der Grenze zu Bayern gelegene Universitätsstadt in Baden-Württemberg. Die Stadt hat über 125.000 Einwohner (Stand Ende 2017), bildet einen eigenen Stadtkreis und ist Sitz des Landratsamts des angrenzenden Alb-Donau-Kreises. Ulm ist nach dem Landesentwicklungsplan Baden-Württemberg eines von insgesamt 14 Oberzentren des Landes und bildet mit Neu-Ulm eines der länderübergreifenden Doppelzentren Deutschlands mit 183.323 Einwohnern. Ulm ist die größte Stadt im Regierungsbezirk Tübingen und in der Region Donau-Iller, zu der auch Gebiete des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben gehören.

Die Stadt ist bekannt für ihr gotisches Münster, dessen Kirchturm mit 161,53 Metern der höchste der Welt ist. Weiterhin bemerkenswert ist die lange bürgerliche Tradition Ulms mit der ältesten Verfassung einer deutschen Stadt und einem Stadttheater, dessen Anfänge bis ins Jahr 1641 zurückreichen. In der Vergangenheit war Ulm Ausgangspunkt der Auswanderung der Donauschwaben, die donauabwärts mit sogenannten Ulmer Schachteln in ihre neuen Heimatländer im Südosten Europas fuhren.

Ulm, erstmals urkundlich genannt am 22. Juli 854, war Königspfalz und Freie Reichsstadt, ab 1802 bayerisch, ist seit 1810 württembergisch. Seitdem ist Ulm getrennt von seinem ehemaligen Gebiet rechts der Donau, das bei Bayern blieb und auf dem sich die Stadt Neu-Ulm entwickelte.

Berühmte Persönlichkeiten der Stadt sind beispielsweise der in Ulm geborene Albert Einstein (1879–1955), die Widerstandskämpfer Hans (1918–1943) und Sophie Scholl (1921–1943), die ab 1932 in Ulm aufwuchsen, sowie die Schauspielerin Hildegard Knef (1925–2002), die in Ulm geboren wurde, und der deutsche Gestalter und Grafikdesigner Otl Aicher (1922–1991), der in Ulm geboren wurde und aufwuchs.

Geschichte:

Die älteste nachgewiesene Besiedlung des Ulmer Raumes datiert aus der frühen Jungsteinzeit, um 5000 v. Chr. Nachgewiesen sind Siedlungen dieser Zeit, beispielsweise bei Eggingen (Grabungen des Landesdenkmalamtes Baden-Württemberg) und Lehr (Lesefunde verschiedener Sammler).

Zu Beginn des Hochmittelalters, wohl um 850, wurde Ulm zur Königspfalz. Die erste urkundliche Erwähnung datiert vom 22. Juli 854. König Ludwig der Deutsche besiegelte eine Urkunde in „Hulma“. Der Name ist ein germanischer oder vorgermanischer Gewässername (indogermanische Wurzel *uel.

Mit dem Ende der staufischen Herrschaft gelang es Ulm, eine Königsstadt zu bleiben, was möglicherweise daran lag, dass die die Reichsvogtei innehabenden Linien der Grafen von Dillingen fast gleichzeitig ausstarben und Graf Ulrich von Württemberg als neuer Vogteiinhaber keine Ambitionen bezüglich Ulms hatte. Ende des 13. Jahrhunderts ist ein städtischer Amtmann fassbar, der jährlich von den Bürgern gewählt wurde.

In das 14. Jahrhundert fällt dann die Vervierfachung des Stadtgebiets auf 66,5 Hektar, was bis ins 19. Jahrhundert die Größe der Stadt bleiben sollte. Einher ging mit der Erweiterung auch die Neubefestigung der Stadt, die möglicherweise in Zusammenhang mit einem im Ergebnis misslungenen Überfall von Ludwig dem Bayern 1316 steht. Innerstädtisch war die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts von bürgerkriegsähnlichen Unruhen geprägt, die im Zusammenhang mit Auseinandersetzungen zwischen den Zünften und dem städtischen Patriziat standen, welches großteils aus ehemaligen kaiserlichen Amtmannen entstanden war und die Herrschaft ausführte. 1345 kam es zu einer Zwischenlösung in Form des Kleinen Schwörbriefs, der vorläufig zu einer Befriedung der Situation führte, indem er erstmals den Zünften entscheidende Mitsprache in politischen und rechtlichen Dingen einräumte.

Unter Ulmer Führung wurde 1376 der Schwäbische Städtebund als Bündnis von 14 schwäbischen Reichsstädten gegründet. Ulm wurde hierbei zum „Vorort“ (d. h. Hauptort für Versammlungen des Bundes) gewählt und erhielt den Titel „Haupt- und Zierde Schwabens“. Am 30. Juni 1377 begann der Bau des Ulmer Münsters, da die alte Kirche vor den Stadtmauern lag und die Einwohner während einer kurz zuvor erfolgten Belagerung durch Kaiser Karl IV. nicht zur Kirche gehen konnten. Nach der Niederlage im Ersten Städtekrieg 1388 fiel der Schwäbische Städtebund auseinander. Ulm verlor dadurch an Einfluss auf die anderen schwäbischen Städte, blieb jedoch sowohl ökonomisch als auch politisch so einflussreich, dass es zahlreiche, weitestgehend unabhängige Niederlassungen in nahezu allen wichtigen Handelsstätten Europas unterhielt (z. B. Venedig, Wien, Antwerpen/Amsterdam, Konstantinopel/Istanbul). 1396 kamen Geislingen mit der Burg Helfenstein, Altenstadt, Amstetten, Aufhausen und weitere Orte an die Stadt, als der Graf von Helfenstein seine Schulden bei der Stadt begleichen musste.

Aufgrund seiner wirtschaftlichen und politischen Bedeutung wurde Ulm auch zum Hauptort, d. h. zum Versammlungsort und Verwaltungssitz, des Schwäbischen Bundes. Dieser 1488 gegründete Bund diente der Einigung der schwäbischen Reichsstände, sicherte einen dauerhaften Landfrieden und war ein wesentliches Element der Reichsreform. Zwar zerbrach der Schwäbische Bund infolge der Reformation schon 1534 wieder, allerdings wurde Ulm durch seine Bedeutung in diesem Bündnis nicht nur zu einem wesentlichen politischen Zentrum, sondern auch zum faktischen Verwaltungsmittelpunkt in Schwaben.

Mit der Gründung des Schwäbischen Reichskreises als einem von insgesamt 10 Reichskreisen, mit denen Kaiser Maximilian I. 1500 bzw. 1512 die Verwaltung des Heiligen Römischen Reiches neu ordnete, gelang es Ulm daher nochmals, an seine Vormachtstellung unter den schwäbischen Städten und Reichsständen anzuknüpfen. Die Stadt wurde zum Haupt- und Versammlungsort des neuentstandenen schwäbischen Reichskreises. Die Reichskreistage (d. h. die beschlussfassenden Versammlungen der im schwäbischen Reichskreis zusammengeschlossenen Reichsstände) fanden bis zum Ende der Reichsstadtzeit im gotischen Rathaus statt. Als Ausweichquartier für die städtische Verwaltung während der Reichskreistage wurde zwischen 1583 und 1593 von Hans Fischer und Matthäus Gaiser der Neue Bau im Stil der Ulmer Spätrenaissance errichtet. Er diente als Mehrzweckgebäude gleichzeitig als Rat- und Schwörhaus, Gerichtssaal, Gefängnis und städtisches Lager für Salz, Wein und Korn.

Ab 1694 unterhielt der schwäbische Reichskreis ein ständiges stehendes Heer, dessen Verwaltung und Materialbestände zu großen Teilen im Ulmer Zeughaus untergebracht wurden.

Die Entdeckung Amerikas (1492) sowie des Seeweges nach Indien (1497), aber auch die starke lokale Konkurrenz im Barchent-Geschäft durch die Fugger, welche zu Beginn des 16. Jahrhunderts den lukrativen Barchenthandel zunehmend auf ihre neuerworbenen Besitzungen im unteren Illertal „umleiteten“, ließen den Wohlstand und Einfluss Ulms bald nach 1500 schnell verblassen. Das Entstehen neuer Handelszentren und die Verlagerung der wichtigsten Handelsrouten Richtung Atlantik führten zu einem allmählichen wirtschaftlichen Niedergang der Stadt. Hierzu trugen nicht zuletzt auch religiöse Spannungen bei. Die Stadt gehörte 1529 zu den Vertretern der protestantischen Stände (Protestation) am Reichstag zu Speyer. Ihre Bürgerschaft forderte die ungehinderte Ausbreitung des evangelischen Glaubens. 1531 trat die Stadt durch Abstimmung der Bürgerschaft dem protestantischen Glauben bei. Der nachfolgende Bildersturm, in dessen Folge über 30 Kirchen und Kapellen abgerissen oder profaniert sowie weit über 100 Altäre (allein über 60 im Münster) zerstört oder entfernt wurden, bedeutete auch das abrupte Ende Ulms als Kunstzentrum. Konflikte mit dem Kaiser und anderen Reichsständen führten bis 1546 (Schmalkaldischer Krieg) dazu, dass Ulm 35 seiner Dörfer durch Plünderung oder Brandschatzung verlor und sich zuletzt doch dem katholischen Kaiser Karl V. unterwerfen musste, welcher 1546 die bis dahin gültige städtische Verfassung (Großer Schwörbrief) aus dem Jahre 1397 aufhob und dem städtischen Adel (Patriziat) durch den sogenannten Hasenrat faktisch die alleinige Entscheidungsgewalt in der Stadt zusprach.

Im Laufe der nächsten Jahrhunderte wurde der einstige Reichtum der Stadt durch weitere Kriege, besonders während des Dreißigjährigen Krieges und des Spanischen Erbfolgekrieges, durch verheerende Seuchen, Reparationszahlungen und Erpressungen verschiedener Belagerer und Besatzer derart verringert, dass die Stadt um 1770 bankrott war und weiteren Grund (Herrschaft Wain) veräußern musste.

Ort : Geographische Breite: 48.3986746, Geographische Länge: 9.9933529


Geburt

Treffer 51 bis 54 von 54

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   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
51 Waidhals, Jacob  1547Ulm, Kreis Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I230833
52 Waidhals, Martha  2 Aug 1572Ulm, Kreis Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I230832
53 Walz, Anna Margaretha  1455Ulm, Kreis Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I246492
54 Weidmann, Margareta  1549Ulm, Kreis Ulm, Baden-Württemberg, Deutschland I230834

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