Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland
Notizen:
Wikipedia 2017:
Steinweiler ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Germersheim in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Kandel an.
Geschichte:
Nach der Römerzeit war das Gebiet südlich der Linie Rülzheim–Insheim–Billigheim noch kaum besiedelt. Erst während des durch Rodung erfolgten Landausbaues um etwa 600 dürfte die Siedlung Steinweiler entstanden sein.
Am 10. November 968 fertigte Kaiser Otto der Große eine Urkunde aus, mit der er seiner Gemahlin Adelheid den Hof Steinweiler im Speyergau schenkte. Die Urkunde wird im Generallandesarchiv Karlsruhe aufbewahrt. Zugleich mit dem Hof Steinweiler schenkte ihr Otto noch weitere Besitzungen im nördlichen Elsass.
In der vorgenannten Schenkungsurkunde wird der Ort Steinweiler erstmals mit „Steinwiläre“ bezeichnet und 14 Jahre später in einer anderen Urkunde mit „Steinwilri“, 987 wird er wieder mit „Steinwilre“ bezeichnet. Diese Schreibweise war etwa 350 Jahre gebräuchlich. 1348 kam dann erstmals die Bezeichnung „Steinweyler“ in Gebrauch und etwa ab 1585 war die heutige Bezeichnung „Steinweiler“ gebräuchlich. Im Hauptarchiv München werden 38 Urkunden aus dem Mittelalter aufbewahrt, die Steinweiler betreffen. Aus einer ist ersichtlich, dass im Jahre 1100 der Bischof zu Speyer seinen Steinweilerer Hof seinem Domkapitel übertragen hat.
Steinweiler gehörte zum Amt Billigheim. Das Amt, als Obershultheißerei oder Amtsmannschaft bezeichnet, war ursprünglich Königsland und unterstand keiner Territorialherrschaft. Seine Bewohner unterstanden keiner Leibeigenschaft und wurden als „Königsleute“ bezeichnet. Zu dem Amt gehörte die Stadt Billigheim und die Dörfer Archenweyer, Klingen, Rohrbach und Steinweiler.
Am 25. Juli 1622 fielen kaiserliche Reiter, die überwiegend aus Kroaten bestanden, unter Führung des kaiserlichen Feldherrn Tilly infolge des Dreißigjährigen Krieges über das Dorf Steinweiler her. Die Kirche und fast das ganze Dorf wurden niedergebrannt. Die Bewohner, die nicht rechtzeitig flüchten konnten, wurden umgebracht. Nach dem Abzug der „Kaiserlichen“ Anfang 1623 trat für mehrere Jahre etwas Ruhe ein. Es blieb nur eine schwache Besatzung.
Am 1. Januar 1632 kamen die Schweden in die Südpfalz. Angeblich kamen sie als die Befreier der Protestanten. Aber die Übergriffe der Soldaten waren so schlimm, dass drei Monate nach ihrer Ankunft die Bewohner das Dorf verließen und in den Wäldern und dem Gebirge Schutz suchten. Viele starben dort an Hunger und Krankheit. Die Schweden blieben bis zum Sommer 1635. Nach ihrem Abzug kamen wieder kaiserliche Truppen. Diese wurden später durch die Franzosen abgelöst. Inzwischen war die Hungersnot so groß geworden, dass nachts die Friedhöfe bewacht wurden, weil man befürchtete, dass die frisch Beerdigten wieder ausgegraben und verzehrt würden. Aber auch dieser Krieg ging 1648 zu Ende. Bereits 1666 zogen jedoch wieder fremde Heere über die Südpfalz hinweg. Mit diesen Heeren kam auch die Pest.
Sehr zu leiden hatte die Bevölkerung während des Spanischen Erbfolgekrieges (1702–1714). In dieser Zeit wurde die Festung Landau viermal belagert und jedes Mal requirierten die Belagerer in den umliegenden Ortschaften alles, was sie zur Versorgung ihrer Truppen brauchten. Das ging so weit, dass im Spätjahr 1704 wieder viele Steinweilerer in ihrer Not das Dorf verließen, um in abgelegenen Gegenden Zuflucht zu suchen.
Am 17. Dezember 1792 wurde in Steinweiler der Freiheitsbaum mit der Jakobinermütze gesetzt. Bereits am 14. Dezember 1792 richtete Steinweiler gemeinsam mit 31 weiteren südpfälzischen Gemeinden an den französischen Nationalkonvent die förmliche Bitte um Aufnahme in die Französische Republik. Der Nationalkonvent in Paris genehmigte am 28. März 1793 die Bitte der 32 Ortschaften. Wegen des mittlerweile ausgebrochenen Krieges musste die Ausführung dieses Beschlusses bis zum Jahre 1795 verschoben werden.
Das Jahr 1795 brachte in Steinweiler eine große Veränderung der bäuerlichen Besitzverhältnisse. Die großen Kloster- und Kirchengüter, die bisher verpachtet waren, wurden bereits im Jahr 1791 beschlagnahmt und zum Nationaleigentum erklärt worden. Jetzt wurden sie öffentlich versteigert. Die etwa 884 Morgen Acker und Wiesen, die zur Versteigerung kamen, teilten sich einige wenige kapitalstarke Bauern und Kaufleute untereinander. Den weitaus größten Teil der Güter ersteigerte sich der aus Mannheim stammende Kaufmann Heinrich Hartmuth. Er und seine späteren Erben Osthoff waren damit die reichsten Leute von Steinweiler geworden. Am 13. Oktober 1799 kam das dem Bistum Speyer gehörende Gehöft mit Nebengebäuden und angrenzenden Gärten in der Niedergasse zur Versteigerung. Auch dieses ersteigerten Hartmuth und Osthoff. Es blieb im Besitz dieser Familie, bis es kurz vor dem Zweiten Weltkrieg die Gemeinde Steinweiler als Gemeindehaus erwarb.
Hartmuth war ein großer Anhänger Napoleons. Auf seine Veranlassung hin wurde anlässlich der Geburt des Sohnes Napoleons im Jahre 1811 die Napoleonssäule gesetzt, die bis heute noch am Dorfausgang nach Kandel steht.
Treffer 51 bis 67 von 67
Nachname, Taufnamen | Geburt | Personen-Kennung | ||
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51 | Renner, Johann Martin | 30 Mai 1766 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I124672 |
52 | Renner, Katharina Elisabeth | 28 Mrz 1769 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I125120 |
53 | Renner, Maria Franziska | 1 Nov 1762 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I125089 |
54 | Renner, Michael | 31 Mrz 1819 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I125132 |
55 | Renner, Nikolaus | 1736 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I124673 |
56 | Renner, Susanna | 13 Mai 1799 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I125125 |
57 | Renner, Walburga | 1814 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I125110 |
58 | Rupp, Eva Barbara | 6 Feb 1796 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I168896 |
59 | Schneider, Johann Balthasar | 3 Nov 1813 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I125131 |
60 | Schwartz, Maria Margaretha | geschätzt 1743 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I187181 |
61 | Schwein, Dietrich | 13 Apr 1680 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I248595 |
62 | Schwein, Veronica - wife of | um 1682 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I248596 |
63 | Schwobel, Margaretha | 18 Nov 1866 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I168861 |
64 | Sprenger, Anna Margaretha | geschätzt 1709 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I124675 |
65 | Strob, Katharina | geschätzt 1822 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I18433 |
66 | Wiest, Anna Maria | 1804 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I9555 |
67 | Wiest, Franz Jr. | 1800 | Steinweiler, Kreis Germersheim, Rheinland-Pfalz, Deutschland | I15426 |