Notizen
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# | Notizen | Verknüpft mit |
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5551 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Born: Pilau | Zeller, Arnold (I187605)
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5552 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I188150)
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5553 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Born: Roitzsch (bei Bitterfeld?) Note: Grenadier unter des Hauptmann Planitzer Companie von dem löblichen Infanterie-Regiment von Jasmund. Ab 1750 ist Johann Michael Gerstenberger als Handarbeiter tätig. Nähere Angaben über Johann Michael können nicht gemacht werden, da sich seine Herkunft nicht ermitteln lässt. Zu bemerken ist noch, dass die Sterbedaten nicht ermittelt werden konnten, da die Totenbücher nicht mehr existieren. Sie wurden während des Krieges ausgelagert und durch Kriegseinwirkungen zerstört worden. (Auszug aus dem Kirchenamtsbuch von St. Marien in Zwickau). | Gerstenberger, Johann Michael (I187519)
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5554 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I187937)
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5555 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Born: stillborn | Gerstenberger, Unbekannt (I188027)
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5556 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I187976)
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5557 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Born: Weikersdorf | Mittermeyer, Karl (I188445)
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5558 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Born: Zwickau, Kreis Zwickau, Sachsen | Gerstenberger, Johann Gottlieb (I187536)
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5559 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: 06 Mrz 1856 | Wegenast, Friedericke (I146351)
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5560 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: 18 Aug | Jurkewitsch, Adele (I188267)
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5561 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: 28 Okt | Gerstenberger, Friedrich II. (I187552)
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5562 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: als Säugling verstorben | Gerstenberger, Unbekannt (I187887)
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5563 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: als Säugling verstorben | Gerstenberger, Annette (I188221)
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5564 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: auf der Flucht vermißt | Bauer, Amalia (I188278)
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5565 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: auf der Fucht | Bohnet, Erika (I188315)
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5566 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: bei Kiew | Gerstenberger, Artur (I188047)
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5567 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: Ruhrgebiet | Gerstenberger, Robert (I188385)
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5568 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: Sarata im Krankenhaus | Bodamer, Albert Rudolf (I188432)
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5569 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: starb als Säugling | Gerstenberger, Katharina (I188025)
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5570 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Death: starb als Säugling | Gerstenberger, Maria (I188026)
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5571 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Info: ledig | Semmler, Oskar (I187829)
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5572 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Familie: Lebend / Lebend (F62765)
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5573 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Married: 17 Dez 1939 | Familie: Müller, Alois / Weißpfennig, Erna (F43045)
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5574 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Familie: Lebend / Lebend (F62921)
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5575 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: als Kulak erschossen | Wallender, Emil (I187779)
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5576 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: Am 01.02.1845 heiratete Johann Gottlieb die einzige Tochter des Johannes Ruff, Anna Katharina. Nach dem Tode von Johannes Ruff erbte Anna Katharina die Wirtschaft Ruff. Als Johann Friedrich II Gerstenberger 1815 nach Beresina kam, war die Ansiedlung abgeschlossen, deshalb bekam er keine Wirtschaft und übte daher seinen von den Vätern erlernten Beruf eines Nagelschmiedes aus. In den Jahren zwischen der Geburt seines Sohnes Samuel – 1866 – welcher als letzter in Beresina geboren wurde, und der Geburt seines Sohnes Gottfried, welcher 1870 als erster nicht in Beresina sondern in Klöstitz geboren wurde, muss es gewesen sein, dass Johann Gottlieb seine Wirtschaft (Ruff) Samuel Gerstenberger zum Kauf anbot. Samuel lehnte den Kauf ab, borgte aber Johann Gottlieb 1500 Rubel=3140 DM, damit er die Grassteppe in Tamurka – 2600 Desjatin – pachten konnte. Nach Jahren kaufte Samuel doch die Wirtschaft „Ruff“ von Johann Gottlieb für 1300 Rubel und einen Schimmelhengst. Erst nach diesem Kauf wurde die Wirtschaft „Ruff“ zur Wirtschaft „Gerstenberger“ und blieb es bis zur Umsiedlung 1940. Gottlieb pachtete die Grassteppe für 18 Kopeken (=38,88 Pfennige) Jahrespacht pro Desjatin (1 Desjatin=1,2 Ha). Nachdem er sich das Wohnhaus und die nötigen Wirtschaftsräume hergerichtet hatte, kaufte er sich eine Herde mageren Jungviehs, welches auf der üppigen Grassteppe bis zu Herbst schön groß und fett heranwuchs. Im Herbst trieb er dann das fette Vieh, zusammen mit dem Vieh seines Freundes Hopp grasend, tagelang bis über die Karpaten nach Ungarn, wo sie ihr fettes Vieh mit gutem Gewinn verkauften. Für den Erlös wurde wieder Vieh gekauft, fett gefüttert und im Herbst wieder nach Ungarn getrieben. Es war schon ein gewaltiges Wagnis, auf eine große, leere Steppe hinauszuziehen und ganz allein auf sich gestellt, mit der Arbeit zu beginnen. Aber es hat sich gelohnt, denn schon nach kurzer Zeit, nach nur 10 Jahren Pacht, konnte er das Gut käuflich erwerben. Alles, was Johann Gottlieb bei seinem Umzug von Beresina nach Tamurka mitnahm, waren ein Paar Pferde, einen Wagen, Kühe, sowie seine Frau Karoline mit den Kindern. Mit den Jahren kaufte Gottlieb nach und nach noch weitere 1000 Desjatin Land dazu, schaffte sich eine große Herde Schafe und Rinder sowie Ochsen zum Ackern an. Daneben hatte er eine schöne Pferdezucht –einen harten Schlag Steppenpferde, die Tag und Nacht draußen auf der Steppe blieben, geleitet durch die Leitstute, welcher alle Pferde unbedingt und überallhin folgten und unter der Aufsicht eines kirgisischen Pferdehirten, dem sogenannten "Tabunschtschik“. Die Pferde wurden auf der Weide geboren und sind, ohne je ein Halfter kennen gelernt zu haben, aufgewachsen. Bis zum Alter von 2-3 Jahren waren sie nie angebunden. Erst wenn sie zu Arbeitspferden angelernt wurden oder in Arzis auf dem großen Pferdemarkt den Türken, Bulgaren oder Rumänen als Militärremonten verkauft wurden, fing man sie in der Pferdekoppel oder auf der Weide mit einem Lasso, „ Arkan“ genannt. Von 4-5 Mann gehalten, bekamen sie dann das erste Halfter aufgezogen und wurden entweder dem Käufer übergeben oder in den Stall zu den Arbeits- und Fahrpferden geführt und angebunden. Es war immer ein seltenes Schauspiel, wenn dem Pferdehirten, welcher die Leitstute ritt, eine lange Schlange von 30-40 jungen Pferden frei, ohne ein Halfter, durch mehrere Ortschaften bis zum Arziser Markt folgten. Von der großen Grassteppe nahm Johann Gottlieb 200 Desjatin unter den Pflug und besäte dieses Land mit Weizen, Gerste, Hafer und Mais. Es wurde ein Dreifeldersystem bevorzugt: Mais, welcher den ganzen Sommer gehackt und gejätet wurde und als Brachland fungierte. Zwischen den Reihen des Maises wurde im Herbst der Weizen gesät – von dem Mais wurden immer nur die zweite Reihe Stengel entfernt, so dass bei Stöberwetter der Schnee nicht weg geweht wurde, sondern zwischen den Maisstengeln auf dem Weizen liegen blieb und ihn vor dem Ausfrieren schützte. Nach dem Weizen kamen dann die Sommerfrüchte: Gerste, Hafer, Wassermelonen usw. Etwa 30 Desjatin blieben liegen als Heuschlag und wurden weder geackert noch abgeweidet. Davon wurde das Heu für das Vieh gemäht und „eingeschobert“, d.h. in einer großen Miete „Schober“ im Freien aufgestackt. Mit der Beschaffung von Arbeitskräften hatte Johann Gottlieb keine Sorgen. Arbeiter, Knechte und Mägde kamen zu ihm aus dem benachbarten russischen Dorf Wedenskoje und blieben bei ihm bis ins hohe Alter, manche bis zu ihrem Tod. Von den Erzählungen unserer Eltern und teilweise aus eigener Erfahrung und Erleben wissen wir, wie damals gearbeitet wurde, unter welchen primitiven Verhältnissen die Ernte eingeholt wurde. Zum Ackern war ein einfacher schwerer Einscharpflug vorhanden: ein Vierkantbalken, am vorderen Ende ein eiserner Haken, an dem die Ochsen den Pflug, eingespannt in ein Joch, zogen. Am hinteren Ende des Balkens war ein großer eiserner Schar angebracht und vor ihm der schwertähnliche Sterz, welcher die Erde aufschnitt. Hinter dem Schar waren am Balken zwei hölzerne Stangen angebracht, nach hinten oben mit zwei Handgriffen, mit welchen der Pflüger den Pflug halten und lenken konnte. Die humusreiche Schwarzerde war sehr schwer zu bearbeiten und oft musste auf dem Pflug ein Mann sitzen, damit der Pflug in die Erde reinging und drin blieb. Sechs Ochsen musste man vor den Pflug spannen. Hinter dem Pflug wurde an einer Kette eine schwere Egge befestigt, welche die großen Schollen gleich zerkleinerte. Gesät wurde mit der Hand: einen offenen Sack mit Getreidekörnern um den Hals gehängt, schritt der Sämann den Acker entlang und streute mit weitausholendem Schwung die Saat vor sich hin. Wie dicht die Körner fallen sollten, wurde durch die Zahl der Finger bestimmt, über welche die Körner hinausglitten. Gemäht wurde mit der Sense: 10-15 Schnitter in der Reihe neben- und hintereinander, mähte man von Sonnenaufgang bis zum Abend, mit einer Stunde Frühstücks- und Mittagspause, je Schnitter ¾-1 Desjatin. Das Gemähte wurde nicht in Garben gebunden, sondern auf „Haufen-Kopitzen“, kleine Mieten, gesetzt. Nach der Ernte wurde das Getreide vom Feld auf den „Dreschplatz“ gefahren und dann gedroschen. Gedroschen wurde wie folgt: Der Dreschplatz war ein runder Platz, welcher vorher vorgerichtet und hart gestampft war, umgeben von einer Koppel mit einem breiten Tor, welches durch einen festen Balken verschließbar war. Auf diesen Dreschplatz wurden direkt vom Feld 10-12 große Erntewagen – sogenannte „Harbi“ – mit Getreide gebracht und auf dem Dreschplatz ausgebreitet. Nun brachte der Pferdehirte 40-50 Pferde von der Weide, angeführt durch die Leitstute. Das Tor wurde geschlossen und ein Mann, in der Mitte stehend, trieb mit einer langen Peitsche die Pferde so lange in die Runde, bis das Getreide ausgedroschen war. Dann öffnete man das Tor, und die Leitstute führte die Pferde auf die Weide. Danach wurde das Stroh durch Schütteln mit Gabeln abgehoben, hinausgetragen und auf eine Miete, den „Strohschober“ gesetzt. Das liegengebliebene Gemisch von Spreu und Körnern schob man in die Mitte der Tenne auf einen Haufen. Wenn dann in der Frühe der Morgenwind aufkam, wurde das Gemisch mit hölzernen Wurfgabeln in den Wind geworfen. Das Getreide fiel herunter auf die Erde. Die Spreu, vom Wind getrieben, fiel etwas weiter nieder – so wurde das Getreide von der Spreu getrennt. – Nachher kam an Stelle der Wurfgabel und des Windes die „Putzmühle“ und an Stelle der Pferde eine geriffte Steinwalze, der „Dreschstein“, welcher von Pferden gezogen das Getreide ausdrosch. Kurz vor seinem Tode, 1900, kaufte Johann Gottlieb mit seinem Sohn Samuel eine durch Dampf angetriebene Dreschmaschine, wahrscheinlich die erste in den deutschen Kolonien. Noch eine kleine Begebenheit von unserer Großmutter Karolina, welche uns unsere Eltern oft erzählten und die das rauhe Klima in Bessarabien charakterisiert, mit welchem sich unsere Vorfahren zurechtfinden mussten: Ausgang März eines Jahres, als die Störche schon da waren, ließen sich etwa 40-50 Störche wie immer in der Nähe des Teiches nieder, welchen Johann Gottlieb angelegt hatte – weit und breit kein See oder Teich in der näheren Umgebung. Plötzlich brach eines jener gefürchteten Schneegestöber herein. Von dem Wetter überrascht, flüchteten die Störche vor dem Schneesturm in den Schutz des Hofes. Daraufhin hat unsere Großmutter aus Gerstenschrot "Schupfnudeln" gekocht und die Störche damit täglich satt gefüttert. Als das Wetter sich beruhigt hatte, zogen die Gäste wieder weiter. Da Bessarabien nach Norden offen ist, gab es oft nicht nur im März, sondern auch noch im April Spätfröste, die großen Schaden in der Ernte von Aprikosen, Pfirsichen, Melonen und Bohnen verursachten. Außer den Spätfrösten hatte Bessarabien oft unter Trockenjahren mit totalen Missernten zu leiden. Johann Gottlieb starb mit 76 Jahren auf seinem Gut Tamurka und wurde zusammen mit seiner Frau an einem Tag beerdigt. Er hinterließ seinen Kindern ein großes Gut von 3600 Desjatin. Ein Aufbau, wie er auch in der „guten alten Zeit“ in Bessarabien nicht so leicht zu erreichen war - vom landlosen Vollwaisen bis zu einem Großgrundbesitzer mit 3600 Desjatin Land. Von all seinen Nachkommen ist es keinem gelungen, so etwas zu erreichen. | Gerstenberger, Johann Gottlieb (I146352)
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5577 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: Christian Gerstenberger und seine Frau Margarete, geb. Renz, wohnten bis 1879 auf dem Gut Tamurka im sog. „Kleinen Hof“, wie auch alle Söhne von Johann Gottlieb hier wohnten bis sie sich einen eigenen Hof bauen konnten. Im Jahre 1880 übersiedelte Christian auf seinen eigenen Hof im Tschiligidertal. Da es aber auf diesem Hof „spukte“ riss er die Gebäude ab und baute auf der anderen Seite des Tales einen neuen Hof, welchen er später seinem ältesten Sohn Rudolf überließ und sich in der Gemeinde Lichtental einen Hof kaufte, mit seiner Frau und den noch ledigen Töchtern dahin übersiedelte und dort bis zu seinem Tod im Jahre 1913 wohnen blieb. Christian war ein guter Christ und ein edler Mensch: für die Armen hatte er immer, ebenso wie alle seine Brüder, Verständnis und half immer, wo es Not tat. Sein gerechtes Verhalten gegen Jedermann brachte ihm Hochachtung und Wertschätzung ein. Trotz seines Reichtums gab es bei ihm nur einen Tisch für Herr und Knecht, welche ausnahmslos Russen waren. 1913 erkrankte Christian an einem schweren Blasenleiden (Blasen-Ca)und fuhr mit seinem jüngsten Bruder Wilhelm nach Deutschland, wo er in einem Charlottenburger Krankenhaus mit Erfolg operiert wurde. Acht Tage nach seiner Operation, als er schon den Entlassungsschein in den Händen hatte, erlag er einem plötzlichen Herzversagen. Christian starb am 29.05.1913. Seine Leiche wurde mit dem Zug nach Bessarabien überführt. In Lichtental wurde er unter Teilnahme einer sehr großen Zahl von Trauernden beigesetzt. Besonders wäre noch zu erwähnen die große Zahl von Russen der benachbarten Gemeinde Wedenskoje, welche gekommen sind, um „ihrem Beschützer“ die letzte Ehre zu erweisen. | Gerstenberger, Christian (I187545)
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5578 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: Gottfried Gerstenberger bekam wie alle seine Brüder nach seiner Heirat und nach der vorübergehenden Wohnung im “Kleinen Hof” ein Landgut, und zwar die Hälfte des Gutes “Dschaman Abat” in der Nähe der deutschen Kolonie Mathildendorf, die andere Hälfte bekam sein Bruder Samuel, und zwar die Hälfte im Tal. Wegen einer Malaria-Erkrankung Samuels tauschten die Brüder nach 3 Jahren die Güter. Im Jahre 1898 verkauften beide ihre Güter an einen russischen Gutsbesitzer Malai und zogen um, Samuel nach Tamurka, wo er neben dem Gut seines Vaters ein Gut von 400 Desjatin kaufte. Gottfried kaufte in der Nähe der deutschen Kolonie Lichtental von der Gräfin Tolstoi 453 Desjatin Land unter dem Namen “Valerijanowka”, baute sich Wohnhaus und die Wirtschaftsgebäude und wirtschaftete mit großem Erfolg bis zu seinem frühen Tode. Im Sommer 1900, während des Dreschens, wollte er einen geladenen Erntewagen, den sogenannten “Harbi”, hinaufklettern. Dabei löste sich eine Verbindung und er fiel so unglücklich auf den Rücken, dass man ihn sofort nach Akkerman in das Kreiskrankenhaus einliefern musste. Er starb nach monatelangem Siechtum an den Folgen dieses Unfalls am 14.11.1900, erst 30 Jahre alt. Gottfried hinterließ neben seiner Frau Amalia 3 unmündige Kinder: den Sohn Robert, 6 Jahre alt, und die Töchter Emilie und Ida, 3 bzw. 1 Jahr alt. | Gerstenberger, Gottfried (I187555)
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5579 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: Johann Gottlieb Gerstenberger war 7 Jahre alt und Samuel, Sohn des Gottfried und der Maria Gerstenberger, geb. Kohler, war 2 Jahre alt, als ihre Eltern 1831 an der Cholera starben. Friedericke Schwand, die Stiefschwester von Johann Gottlieb, nahm beide Vollwaisen zu sich „und zog sie auf wie zwei Brüder...“. Als nach Jahren Friedericke, verheiratete Fregin, starb, behandelte die 2. Frau von Fregin die Kinder "schlecht" und deshalb kam Gottlieb zu einem Bauern namens Lauscher als Kälberhirte auf die Wirtschaft und später zu dem Bauern Johann Ruff, - Samuel kam zu einem Schuster in die Lehre und blieb bei diesem Handwerk. Gottlieb Gerstenberger, geb. 30.04.1857, wohnte nach seiner Heirat auf dem „Kleinen Hof“, wie alle seine Brüder da wohnten, bis sie in ihre eigenen Häuser umziehen konnten. Gottlieb bekam nach seiner Heirat von seinem Vater 350 Desjatin Land und alle Wirtschaftsgeräte, sowie Ochsen, Kühe, Schafe und Pferde – wie übrigens nachher alle seine Söhne. Gottliebs Frau brachte auch noch in die Ehe 110 Desjatin Land mit. Nach ein paar Jahren gab Gottlieb sein Land an den Vater zurück und bekam von ihm 350 Desjatin Land in der Nähe von Mathildendorf, wo sein Vater inzwischen 650 Desjatin erworben hatte. Hier musste er sich seine Wohn- und Wirtschaftsgebäude aufbauen. Aber schon nach 8 Jahren verkaufte er sein Gut und zog in das Tschiligidertal um, wo er wieder alles aufbauen musste. Hier wirtschaftete er mit Erfolg bis 1900, dann verkaufte er wieder und zog nach Tarutino. 1909 kaufte er noch das Gut seines Bruders Wilhelm in Tamurka und verteilte es unter seinen Söhnen Alfred, Oskar, Gottlieb und Woldemar. Gottlieb starb 1912 in Tarutino, seine Frau folgte ihm in den Tod 1914. | Gerstenberger, Gottlieb (I187551)
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5580 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: Johann Gottlieb Gerstenberger war 7 Jahre alt und Samuel, Sohn des Gottfried und der Maria Gerstenberger, geb. Kohler, war 2 Jahre alt, als ihre Eltern 1831 an der Cholera starben. Friedericke Schwand, die Stiefschwester von Johann Gottlieb, nahm beide Vollwaisen zu sich „und zog sie auf wie zwei Brüder...“. Als nach Jahren Friedericke, verheiratete Fregin, starb, behandelte die 2. Frau von Fregin die Kinder "schlecht" und deshalb kam Gottlieb zu einem Bauern namens Lauscher als Kälberhirte auf die Wirtschaft und später zu dem Bauern Johann Ruff, - Samuel kam zu einem Schuster in die Lehre und blieb bei diesem Handwerk. Samuel Gerstenberger, geb. 31.08.1866 , wohnte traditionsgemäß nach seiner Heirat erst bei seinem Vater in Tamurka in einem von den ehemaligen Pächterhäusern. Nachher bekam er von seinem Vater das Gut Tamur = “Dschaman Abat” in der Nähe der deutschen Kolonie Mathildendorf. Die Hälfte des Gutes, welche im Tal gelegen war, bekam Samuel, sein Bruder Gottfried den oberen Teil. Im Tal baute Samuel sich Wohnhaus und Stallungen und zog dann mit seiner Familie um. Als er an einer schweren Malaria erkrankte, tauschte er mit seinem Bruder Gottfried das Gut in der Hoffnung, dass er auf dem Berg die Malaria verliere. Da die Krankheit ihn aber noch drei weitere Jahre quälte, verkaufte er sein Gut und kaufte von der Fürstin Gagarin 400 Desjatin Land unmittelbar angrenzend an das Gut seines Vaters. Es war eine vom Pflug noch nicht berührte Grassteppe, auf welcher das sog. “Bocksbartgras” wuchs. Wenn das 80cm hohe Gras blühte, hatte es silberne Wedel, bei Wind sah es wie ein wogendes Meer aus. Vor allen Dingen mussten wieder Haus und Stallungen, ebenso wie die Brunnen gebaut werden. Bis der neue Hof fertig war, wohnte Samuel wieder in dem “Kleinen Hof”. In diesem Gebäude wurde in den letzten Jahren vor der Umsiedlung in das Reich 1940 der Schulunterricht und der Gottesdienst abgehalten, zu welchem sich jeden Sonntag alle Brüder mit Familien einfanden. Die Predigt wurde anfangs immer von dem jeweils ältesten und später vom Lehrer vorgelesen. Samuel kaufte sich eine Herde Jungvieh um das üppige Gras abzuweiden, und um es im Herbst fett gut zu verkaufen. Aber das Jahr 1899 war eines jener gefürchteten Trockenjahre, wo es von Mitte April bis in die ersten Tage des Monats August keinen Tropfen regnete. Das Gesäte vertrocknete, kurz nachdem es aufgegangen war in der glühenden Hitze von 35-37 Grad im Schatten. Die Steppe war nicht mehr grün, sondern braun, und wenn man über sie lief, bekam man gelbbraune Schuhe. Das Vieh lief hungrig und durstig herum, ein Teil davon verendete, der andere Teil musste zu Schleuderpreisen verkauft werden. Es verhungerten und verdursteten 135 Jungbullen. Samuel musste Schulden machen, denn der Bau des Wohnhauses und der Wirtschaftsgebäude musste noch vor dem Winter fertig sein. Als der Hof fertig war sagte Samuel oft:” ...jetzt gehören mir nicht einmal die Hosen, die ich anhabe...” Als dann der Regen im August kam, regnete es ununterbrochen 3 Tage und es ist noch soviel Gras gewachsen, dass genügend Heu für die am Leben gebliebenen Schafe, Pferde und Kühe vorhanden war, um sie durch den Winter zu bringen. Als leidenschaftlicher Viehzüchter versuchte er es zuerst mit einer ungarischen Blauviehrasse mit meterlangen Hörnern. Die Kühe gaben zwar fette, aber wenig Milch. Deshalb versuchte er es mit einer Schwyzer Rasse – ein schwerer Bergviehschlag, auf niederen Füßen, mausgrau, mit einem schwarzen Streifen vom Nacken bis zum Schwanz. Diese Rasse vertrug das heiße Klima Bessarabiens nicht. 1911 bereiste Samuel mit seinem Bruder Wilhelm Deutschland. Zurück fuhren sie über Tirol. Hier fand er Gefallen an dem Simmentaler Vieh und kaufte sich einen dreijährigen Bullen zur Zucht. Er begann nun eine Kreuzung mit seinen Kühen und erreichte mit den Jahren eine fast reinrassige, aklimatisierte Viehherde vom schweren Schlag, welche allgemeine Achtung und Bewunderung fand. Auf einer landwirtschaftlichen Ausstellung in Tarutino bekam er für seine Ochsen eine Goldmedaille. Daneben züchtete er auch reinrassige Traberpferde der Orlower Rasse. Die umliegenden Gemeinden aller Nationen kauften gerne bei ihm ihre Zuchthengste. Da auch sein Bruder Adolf reinrassige Orlower züchtete, konnte eine Inzucht vermieden werden, destomehr, weil auch bei dem Gutsbesitzer Alfred Hoffmann reinrassige Orlower zur Verfügung standen. Neben der Vieh- und Pferdezucht war Samuel bekannt und berühmt als Schafzüchter von Persianerschafen der Karakulrasse. In den Jahren 1908-1910 fuhr eine Kommision des Kreises Akkerman nach Buchara und brachte von da 12 Zuchtböcke und 52 Schafe mit. Von diesen Schafen kaufte Samuel sich einen Zuchtbock und 4 Mutterschafe, welche den Kern seiner später bis auf über 100 reinrassiger Karakulschafe herangewachsenen Herde bildeten. Nach dem Tode Samuels erbte sein Sohn Albert mit dem Gut auch den Schafzuchtbetrieb, welcher die Herde bis zur Umsiedlung in das Reich 1940 auf 200 reinrassige und etwa 300 Hochzuchtkreuzungen mit den heimischen schwarzen “Zuschka”-Fellschafen erweiterte. Diese Tiere hatten sich prächtig in dem heißen, trockenen Klima Bessarabiens aklimatisiert. Mit der landwirtschaftlichen Kreiskommision “Semstwo” und später, zur rumänischen Zeit mit dem Kreislandwirtschaftsrat, hatte Samuel einen langjährigen Vertrag, wonach der Kreis sich verpflichtete, jährlich eine bestimmte Anzahl von den neugeborenen Böckchen abzunehmen. Sie wurden von dem Kreisamt nach einem bestimmten Plan an die rumänischen Gemeinden des Kreises verteilt, zur Aufbesserung der heimischen Fellschafzucht, insbesondere für die Herrenmützen. Die zur Zucht nicht tauglichen Lämmer wurden getötet und deren Fellchen jährlich von einem Vertreter der Leipziger Rauchwarenbetriebe abgeholt. An Geflügel wurden “Emdener Gänse”, “Pekinger Enten”, “Bronsen Puten”, sowie Hühner der Rasse “Weiße Italiener” und “Leghorn” neben verschieden Kreuzungen gehalten. Ferner fanden Schwärme von Tauben Unterschlupf auf und unter den Dächern. In Raskajetz, einem Ort am rechten Ufer des Dnjestr, hatten Deutsche und Franzosen langjährige Pachtverträge mit der Bischofsverwaltung in Kischinew, welche die Landbesitzerin war. Die Pächter hatten dieses Land mit Weinreben bepflanzt und viele Jahre bearbeitet, bis zwischen 1908 und 1910 die Weingärten durch eine Reblaus – die Filoksera – restlos vernichtet wurden. Die Pächter konnten den hohen Pachtzins nicht mehr bezahlen und da hatte die Bischofsverwaltung das leere Land zu günstigen Preisen und auf Abzahlung an die ehemaligen Pächter verkauft. Auch Samuel kaufte sich ein Grundstück , den sogenannten “Gerschheimer Hof”, bestehend aus 4 Desjatin Weinbergland und ¾ Desjatin Obstgarten, dazu Haus, Keller und Kelterei. Den ehemaligen Weingarten bepflanzte er wieder, aber mit französischen Reben, welche auf einer Wildrebenwurzel ein Edelrebenreis aufgepropft hatten, weil die Reblaus, welche die Wurzeln zerfraß, an die Wildrebenwurzel nicht heranging. Dadurch kamen nach Raskajetz die edlen französischen Weinarten wie Kaberne, Burgunder, Pino, Muskat u.s.w. Selbstverständlich haben auch alle anderen Winzer die französische Rebe angepflanzt. Den größten Teil seines Gartens bepflanzte Samuel mit Weinsorten, nur einen Teil mit Tafeltrauben. Die Tafeltrauben wurden am Abend gelesen, in Körbe verpackt und auf das Schiff, welches direkt am Garten hielt, verladen. Am Morgen des nächsten Tages konnte man sie zu günstigen Preisen in Tiraspol verkaufen. Der Wein wurde in großen Partien verkauft und von Käufern jenseits des Dnjestr abgeholt. Alles dies hörte auf, als Bessarabien von den Rumänen besetzt und der Dnjestr Grenzfluss wurde. Samuels Garten lag unmittelbar am Dnjestrufer – also an der Grenze. Weil die Arbeiter bei der Pflege der Gärten oft von der russischen Seite beschossen wurden, erschwerte sich ihre Bearbeitung. Zu allem Übel setzten sich die rumänischen Grenzer direkt im Garten fest, was die Ernte nicht gerade vermehrte. Da Rumänien selbst viel und guten Wein hatte, stockte auch der Absatz des Weines, welchen man unter Gestehenskosten verkaufen musste. Diese Umstände führten dazu, dass der Sohn Samuels – Eduard – welcher die Gärten erbte, sie gegen Ackerland in der Nähe seines Wohnsitzes tauschte. Die 1918 von der rumänischen Front geschlagene, zurückflutende “8. Russische Armee” plünderte das Gut restlos aus. Pferde, das Vieh ebenso wie die Getreidevorräte wurden mitgenommen. Nur ein Paar Pferde, mit welchen Samuel mit seiner Familie flüchtete, und ein paar verlaufene Kühe wurden gerettet. Die wertvolle Karakulschafherde weidete abseits des Gutes und blieb daher auch erhalten. Im ausgeplünderten Haus wurden die Möbel in einem Zimmer aufgeschichtet und angezündet. Das steinerne Haus mit seiner dicken Wickeldecke widerstand dem Feuer, so dass nur die Dielen, Fenster und Türen ausbrannten. Ein regnerisches Wetter hatte wohl auch dazu beigetragen, dass das Feuer sich nicht auf die Wirtschaftsgebäude ausbreitete. Samuel, der viele Jahre an Asthma litt, erkältete sich auf der Flucht von seinem Gut Tamurka nach Tarutino so schwer, dass sein chronischer Husten sich verschlimmerte, Herz und Leberfunktion versagten und er das Bett hüten musste. Der Gram über den großen wirtschaftlichen Verlust verbesserte natürlich auch nicht seinen Zustand. Durch das rumänische Agrargesetz wurde sein Gut von 300 auf 100 Desjatin verkleinert. Nachdem die Wohnräume wieder notdürftig repariert waren, zog Samuel wieder auf sein Gut Tamurka.Die Verwaltung des Restgutes übergab er seinem Sohn Albert, welcher es bis 1940 wieder zu einem Mustergut ausbaute, ebenso wie auch den Karakulzuchtbetrieb, eine Herde schwarzer Breitschwanzschafe, berühmt durch ihre Fellchen als Lämmer. Samuel starb, erst 54 Jahre alt, an seinem Leberleiden auf seinem Gut Tamurka. Er hinterließ neben seiner Frau Amalia 3 Söhne: Alexander, Eduard und Albert, und 4 Töchter: Elsa, Irma, Luzi und Ida, nebst einem Enkel: Erwin Bohnet, Sohn seiner ältesten Tochter Elsa. | Gerstenberger, Samuel (I187554)
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5581 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: Johannes Gerstenberger, geb. am 29.06.1862, zog nach seiner Hochzeit auf ein Pachtgut seines Vaters – Truptscha – zwischen den Gemeinden Leipzig/Bess. und Borodino gelegen. Nach Trennung von seiner Frau Dorothea hielt er sich etwa ein Jahr lang auf einem Gut im Kreis Belzy in Nord-Bessarabien auf. In den Jahren 1898/99 zog er um auf sein Gut im Frumoschikatal, wo er mit seiner Familie mehrere Jahre wirtschaftete. Als seine Söhne Alexander und Wilhelm schulpflichtig wurden, kaufte er in der Stadt Akkerman ein Haus und verbrachte hier, nach seiner wiederholten Wahl in die Kreisorganisationen, die meiste Zeit. Johannes Gerstenberger zählte zu den Vordermännern unter unseren Bessarabiendeutschen, denn er war, wie schon erwähnt, wiederholt als Kreistagsabgeordneter in der Kreissemstwa und als Geschworener tätig. Zweimal wurde er von der Bevölkerung Bessarabiens als Abgeordneter in die russische Reichsduma gewählt. In der rumänischen Zeit wurde er auch zweimal in den rumänischen Senat als Senator gewählt, wo er die Interessen unserer deutschen Kolonisten vertrat. Nebenbei war er ein Förderer des Bankwesens und durch seine guten Beziehungen zu der Kreissemstwo konnte er manchen Deutschen einen guten Dienst erweisen. In den letzten Jahren konnte sich er wegen seiner Wahlämter wenig um die Wirtschaft kümmern und übergab seine Wirtschaft im Frumaschikatal seinem Sohn Alexander. Er zog sich für dauernd in die Stadt Akkerman zurück und wohnte da mit seiner Familie bis zu seinem Tode. | Gerstenberger, Johannes (I187553)
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5582 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Bohnet, Edith (I188374)
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5583 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Gerstenberger, Arnold (I188419)
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5584 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I188504)
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5585 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Süske, Walter (I188624)
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5586 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I187680)
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5587 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I187735)
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5588 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Gerstenberger, Eduard (I79095)
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5589 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Gerstenberger, Doris (I187941)
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5590 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Lagger, Paul (I188035)
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5591 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Gerstenberger, Klara (I188036)
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5592 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Straub, Karl (I188039)
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5593 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: ledig | Veygel, Emil (I188060)
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5594 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I188076)
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5595 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I188099)
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5596 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I188100)
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5597 | Mit dieser Bemerkung ist mindestens eine lebende Person verknüpft - Details werden aus Datenschutzgründen nicht angezeigt. | Lebend (I188115)
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5598 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: lediger Sohn | Schiewe, Albert (I187738)
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5599 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: Ludwig Wilhelm Gerstenberger war der jüngste von seinen am Leben gebliebenen Brüdern. Er hat in Sarata das Lehrer-Seminar “Wernerschule” besucht. Da er aber nicht Lehrer werden wollte, setzte er ein Jahr aus und fuhr nach Kurland, um da Ingenieur zu studieren. Seine Mutter wollte ihn unbedingt auf einer Kanzel als Pastor oder als Arzt sehen. Aber auch sein Ingenieur-Studium musste er nach einem Jahr abbrechen, da seine Eltern beide, mit 2 Tagen Abstand, starben und er als der Jüngste, nach bessarabischem Kolonistenbrauch, die Wirtschaft des Vaters übernehmen musste. So begann sein Lebenslauf mit Enttäuschungen, denn es ging nichts nach seinem Wunsch. Wilhelm war eine strebsame, unruhige Natur. Er hatte immer nur das Interesse an einem Aufbau. Sobald es fertig war verlor er daran das Interesse und suchte ein neues, seinen Vorstellungen entsprechendes Objekt. So dauerte es auch nicht lange, bis er mit seinem Bruder Friedrich, dessen Wohnhaus eben im Rohbau fertig war, die Wirtschaften tauschte. Nun baute Wilhelm das Haus nach seinen Vorstellungen und Geschmack aus, legte einen Obstgarten mit auserlesenen Obstsorten an, setzte seltene blühende Sträucher an, schüttete einen Damm auf und besetzte den so entstandenen Teich mit Fischen – um kurz danach wieder zu verkaufen. In Klöstitz kaufe er eine vernachlässigte Holzhandlung. Nachdem er die Holzhandlung bestens ausgebaut hatte, verkaufte er auch diese und erwarb in Tarutino ein Haus, welches er, nachdem er es nach seinem Geschmack geändert hatte, nach ein paar Jahren wieder verkaufte. Danach baute er auf einer Baustelle ein neues Haus, verkaufte auch dieses, um zuletzt, wie so viele seiner Landsleute zu jener Zeit, 1921/23 mit der ganzen Familie nach Brasilien auszuwandern. Dort angekommen, verlor er durch die damals in Deutschland tobende Inflation den größten Teil seines Vermögens. Er geriet in die Hände einer Auswanderer-Gesellschaft, welche ihn in die berüchtigte Kolonie “Paulista” in Brasilien in den Urwald in ein malariaverseuchtes Gebiet verfrachtete, wo seine Kinder, welche er sämtlich aus dem Gymnasium herausgeholt hatte, den Ältesten – Artur – aus dem Hochschulstudium, keinerlei Möglichkeiten des versprochenen Schulbesuchs oder einer Weiterbildung vorfanden. Einkaufsmöglichkeiten oder Absatz der Produktion waren nur möglich unter Zurücklegung von weiten Strecken. Wilhelm zog dann noch einmal um in die Gegend von Araçatuba. Er starb durch Entbehrungen und Enttäuschungen zermürbt im Jahre 1947. Seine Frau Emilie, welche sich in der neuen Heimat nicht einleben konnte und sehr an Heimweh litt, starb schon 6 Jahre nach der Umsiedlung im Jahr 1927. Seine Kinder verließen mit der Zeit zum größten Teil die Kolonie und siedelten sich teils in Mato Grosso – Tres Lagos (Três Lagoas in Mato Grosso do Sul?) -, teils in der Provinz São Paulo an, wo sie in den deutschen Niederlassungen Arbeit und Heimat fanden. Der älteste Sohn ist nach langer Wanderung in Roboré/Bolivien sesshaft geworden, wo er zuletzt im Staatsdienst als Topograph bis zu seinem Tode 1972 mit seiner Frau und seinen Kindern wohnte. Die älteste Tochter, mit einem Reichsdeutschen verheiratet, kam mit ihrem Mann nach Deutschland. Ihr Mann ist gefallen und sie lebt jetzt mit ihren Kindern im Erzgebirge. Nach schwerem Anfang haben sich alle Kinder Wilhelms eine gute Existenz geschaffen. | Gerstenberger, Ludwig Wilhelm (I188633)
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5600 | Dr. med. Eduard Gerstenberger: Note: Name nicht sicher | Schill, Ritta (I187808)
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