Drucken Lesezeichen hinzufügen

Hilden, Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Die Stadt Hilden liegt im Land Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und ist eine mittlere kreisangehörige Stadt des Kreises Mettmann im Regierungsbezirk Düsseldorf. Hilden liegt zwischen den nordrhein-westfälischen Großstädten Düsseldorf, Wuppertal und Solingen.

Geschichte:

In der späten Mittelsteinzeit (3000 v. Chr.) hielten sich im heutigen Stadtgebiet von Hilden erstmals Menschen auf. Mit Beginn der Jungsteinzeit siedelten erstmals Wanderbauern auf dem Hildener Stadtgebiet. Nach dem Abzug der Wanderbauern kamen Hirten und Bogenschützen mit ihren Herden nach Hilden. Am Ende der Jungsteinzeit gesellten sich Weidebauern zu den Hirten und Bogenschützen. Auf heutigem Hildener Stadtgebiet ließen sich Ackerbauern nieder. Sie entwickelten mit der ansässigen Bevölkerung eine Grabhügelkultur. Die Träger der Grabhügelkultur waren Kelten. Von Bolthaus bis Schalbruch legten sie ein großes Grabhügelfeld an.

Die ersten Germanen erreichten unseren Raum ca. 400 v. Chr. Die keltisch-germanische Bevölkerung wanderte nach Belgien ab. Germanische Stämme aus Mitteldeutschland wanderten ein.

Die Römer erreichten den Rhein ca. 58 v. Chr. Das heutige Stadtgebiet von Hilden liegt im damaligen Gebiet der germanischen Sugambrer. Die Römer betrachteten das rechte Rheinufer als Niemandsland; hier durfte niemand wohnen. Es gibt daher keine Bodenfunde aus dieser Zeit.

Später ließen sich Hattuarier im heutigen Hildener Stadtgebiet nieder. Die Hattuarier schlossen mit ihren germanischen Nachbarn den Bund der Franken und griffen die Römer in Neuss an. Vorsorglich evakuierten sie die hiesige Bevölkerung. 388 kam es zu einem römischen Vorstoß von Neuss aus (über Hilden und Vohwinkel) in den Raum Hattingen. Die Römer mussten umkehren und wurden in der Rheinebene vernichtend geschlagen. Die Römer zogen ihre Rheinarmee ab; die Hattuarier stießen ins Linksrheinische vor. Der Raum Hilden blieb seit 388 zunächst unbesiedelt.

Das in Hattuarien gelegene heutige Stadtgebiet von Hilden war menschenleer und verwaldet. Als herrenloses Waldgebiet unterstand es dem Frankenkönig. Die Sachsen griffen Hattuarien an, wurden aber zurückgeschlagen. Die Franken richteten hier zwischen Rhein, Ruhr und Wupper eine zu Ripuarien gehörende Grafschaft ein, in der neueren Forschung „Duisburg-Kaiserswerther Grafschaft“ genannt. Durch das heutige Hilden führten drei Altstraßen: der Mauspfad (von S nach N), die Strata Coloniensis (von W nach N) und die Kölnische Straße Trasse 5 (von W nach NO). An ihr lag die Weilersiedlung „Pungshaus“. Im Pungshaus wurde Holz, das vom Urdenbacher Holzhafen ins Bergische Land transportiert wurde, mit Punzen neu gekennzeichnet.

Karl der Große führte Kriege gegen die Sachsen. 804 wurde ein fränkisches Heer bei Neuss über den Rhein gesetzt. Es nahm den gleichen Weg, den die Römer 388 genommen hatten. Zwei fränkische Klöster, Kaiserswerth und Werden, sicherten den hiesigen Raum ab.

Bei der Reichsteilung von Verdun 843 fiel Ripuarien an Lothar I. (Lothringen). Dieses war in Grafschaften gegliedert. Das nach wie vor menschenleere Waldgebiet auf heutigem Stadtgebiet lag im Keldagau.

Eine Siedlungsspur aus dem 10. Jahrhundert ist heute noch in Form der Ringwallanlage Holterhöfchen an der Gartenstraße vorhanden. Nachdem Ende des 9. Jahrhunderts eine frühe Hofanlage durch Brand zerstört worden war, entstand die heute in Teilen noch sichtbare, mit Doppelwall und Doppelgraben gesicherte Hofanlage, die bis 1819 vom Mühlenbach, einem ehemaligen Seitenarm der Itter umflossen wurde.

Bereits deutlich vor 1000 hatten die Erzbischöfe von Köln Grundbesitz im Gebiet von Hilden. Einer der zwölf Tafelhöfe des Erzbistums – ursprüngliche Reichs- oder Fronhöfe – in vorurkundlicher Zeit war der Ausgangsbesitz. Dieser umfasste neben dem Tafelhof weite Gebiete im Bereich von Hilden und Haan, die zu dieser Zeit noch überwiegend bewaldet waren.

Im 9. Jahrhundert wurde beim Herrenhof mit dem Bau einer ersten Kirche begonnen. Die erste bekannte urkundliche Erwähnung fand Hilden in einer Urkunde vom 3. Oktober 1074 durch den Kölner Erzbischof Anno II. In der Urkunde, deren Original sich im Historischen Archiv der Stadt Köln befindet, heißt es, Erzbischof Everger von Köln habe während seiner Amtszeit dem Kölner St.-Kunibert-Stift einen Zehnt aus dem Wald Hilden entzogen.

Everger amtierte von 985 bis 999. Unter Evergers Nachfolgern Heribert, Pilgrim und Hermann II. wurde die erzbischöfliche Grundherrschaft Hilden von 999 bis 1056 von einem „Meier“ verwaltet. Weil die Flur durch die Anlage von Lehngütern schon ausgebaut war, entstanden neue Güter beim Herrenhof. Dadurch entstand das Dorf „Hilden“. 1176 verpfändete der Erzbischof Philipp sowohl Hilden wie auch Elverfeld mit den zugehörigen Gebieten vorübergehend für 400 Mark an Graf Engelbert I. von Berg.

Hilden wird in frühen Urkunden 1074 „Heldein“, 1176 „Helethen“ und 1179 „Helede“ genannt. Man nimmt an, dass dem Namen das mittelniederdeutsche Wort „helde“ zugrunde liegt. Danach hieße Hilden „an der Halde“, „am Abhang“, „eine Rodung an der Lichtung am Walde“.

Die erste Nennung eines Ortsteils datiert auf 1336 als ehemaliger Ortsteil von Richrath „Udinghusen“ – heute Örkhaus in Hilden.

In der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde am Ort der heutigen Reformationskirche die erste Kirche aus dem Frühmittelalter durch eine neue spätromanische Emporenkirche, Jacobikirche genannt, ersetzt. 1536 erhielt diese Kirche als Anbau eine Sakristei. Daneben wurde 1530 an der Ecke Mittelstraße/Schulstraße das zum „Hohen Hof“ gehörende „Konradsgut“ gebaut. Das Ensemble „Hackenhof“ steht heute noch. In ihm werden tagsüber Obst und Gemüse und daneben Kleider verkauft, im Hinterhof befindet sich ein Weinlokal.

Der Adelssitz Haus Horst in Hilden, ursprünglich eine Wasserburg und Rittergut, wurde gegen Ende des 11. Jahrhunderts errichtet und gehörte wie die Ortschaft Hilden zusammen mit Haan über Jahrhunderte zum Einflussbereich des Kölner Erzstiftes.

1372 erhielt Ritter Craften von Elvervelde von Erzbischof Friedrich III. Höfe in Haan und Hilden mit den Gerechtsamen zum Lehen.

Neben dem Kölner Erzstift hatten auch die bergischen Grafen und Herzöge ab etwa 1257 einige Schutzvogtsrechte und Landbesitz in diesem Gebiet. Hauptlandesherr war aber der Kölner Erzbischof. In einer Urkunde vom 15. Mai 1265 verleihen beispielsweise die „Gräfin Margaretha von Berg und ihr Sohn Adolf“ drei Mark Rente aus der Herbstbede in Schöller an einen „Wilhelmen von Hilden“ zu Lehen.

Die Schutzvogtsrechte der Berger im Gebiet zwischen Schöller und Hilden führten über Jahrhunderte immer wieder zu Rechtsstreitigkeiten. Beispielsweise kam es 1386 zu einer Beschwerde vom Erzbischof Friedrich III. von Köln gegen Wilhelm I. Herzog von Berg. Die Beschwerde betraf „erhobene Schatzungen“ durch die Berger für die Bewohner von Hilden und Haan. Schriftlich einigte sich der Herzog mit dem Erzbischof diese Schatzungen wieder zu erstatten. In diesem Zusammenhang wiesen die Schöffen von Hilden und Haan schriftlich darauf hin, dass der Erzbischof für „Grundherrlichkeit und nutzbarem Eigentum“ zuständig sei und die Berger dagegen die „Vogteischaft“ innehätten. Erst 1802 endete diese Zuordnung zum Kölner Erzstift. 1803 wurde Hilden Gemeinde im Herzogtum Berg.

Während des Mittelalters blieb der Flecken abgesehen von den Streitigkeiten zwischen den Erzbischöfen und den Grafen von Berg jahrhundertelang unbedeutend. Im 13. Jahrhundert wurde die romanische Kirche (heute: Reformationskirche) errichtet, die gemessen an der damaligen Einwohnerzahl von wenigen Hundert eine beachtliche Größe erreichte. Der Bereich um die Kirche herum, einschließlich des Marktes, stellt den ältesten Siedlungskern dar.

Hilden und Haan waren die einzigen Gemeinden, die im Gegensatz zu allen umgebenden Gemeinden ab 1360 nicht dem Amt Monheim und dem Hauptgericht Kreuzberg (bei Kaiserswerth) hinsichtlich ihrer zuständigen Landgerichte unterstanden.

Die Reformation in Hilden begann ab 1558 mit dem ersten evangelisch-lutherischen Pfarrer Johannes Osterpfort aus Wülfrath. Auch seine Nachfolger bekannten sich zu Martin Luther. An die Anhänger Martin Luthers erinnern noch heute die Schwanenstraße und das „Haus mit dem Schwan“. Das Luthertum hatte sich im Bergischen zunächst durch den Prediger Adolf Clarenbach ausgebreitet. Während der Gegenreformation bekamen die bedrängten Evangelischen von der Bergischen Synode reformierte (calvinistische) Prediger zugewiesen. So begann 1592 der Übergang zur reformierten Lehre. Der damalige Landesherr wurde 1613 katholisch und setzte katholische Geistliche ein, die aber nicht angenommen wurden, das Gotteshaus blieb den Reformierten verschlossen. Der Dreißigjährige Krieg brachte die Wende. Ab 1650 kamen die Protestanten wieder in den Besitz ihrer Kirche und ihrer Häuser.

Heute liegen Protestanten und Katholiken zahlenmäßig nahezu gleichauf, was für das Rheinland ein relativ ungewöhnlicher Fall ist. Hier zeigten sich deutliche Einflüsse aus dem mehrheitlich protestantisch orientierten Bergischen Land, zu dem Hilden gleichwohl nur für kurze Zeit gehörte. Dies macht sich beispielsweise im völligen Fehlen typisch katholischer Objekte wie Bilderstöcke, Wegkreuze o. ä. im Stadtgebiet bemerkbar. Lediglich der Straßenname Hagelkreuzstraße weist auf das früher dort existierende Hagelkreuz hin. Die Gemeinde zog am Jakobustag durch die Heiligenstraße zum Hagelkreuz, um zu beten, dass die Felder von Hagelschlag verschont bleiben.

Von 1806 bis 1813 bestand das Großherzogtum Berg unter französischer Herrschaft. Großherzog Joachim Murat regelte in einem Dekret vom 13. Oktober 1807 die kommunalen Zuständigkeiten in seinem Großherzogtum neu. Das vorherige Amt Monheim wurde durch den Kanton Richrath ersetzt. 1808 gehörte zu diesem Kanton als eine der vier Munizipalitäten auch Hilden zusammen mit Eller an. Da Haan einer anderen Munizipalität zugeordnet wurde, endete zu diesem Zeitpunkt auch die jahrhunderte dauernde Gemeinschaft von Haan und Hilden.

Nach Ende der französischen Herrschaft wurde unter preußischer Verwaltung das Generalgouvernement Berg gebildet. Die französische Verwaltungsstruktur wurde aber beibehalten. Am 15. April 1814 wurde vom preußischen Generalgouverneur die Bildung der Bürgermeisterei Hilden verfügt, die aus den damaligen Kirchspielen Hilden und Eller bestand. Als am 30. April 1815 die preußische Provinz Jülich-Kleve-Berg gebildet wurde, änderten sich diese kommunalen Verhältnisse nicht. Bis 1842 waren bei getrennten Verwaltungen die Bürgermeister der Bürgermeisterei Benrath in Personalunion auch die Bürgermeister der Bürgermeisterei Hilden. Nach Aufhebung der Personalunion der Bürgermeister von Benrath und Hilden wurde 1843 Eduard Freiherr von Wittenhorst-Sonsfeld, zuvor Bürgermeister von Burg an der Wupper, durch die Düsseldorfer Bezirksregierung zum Hildener Bürgermeister ernannt. Im Herbst 1845 schied er auf eigenen Wunsch aus dem Amt. Im Oktober 1846 ernannte die Bezirksregierung den damals 27-jährigen Hermann Clemens zum Hildener Bürgermeister. In dessen Amtszeit fiel die Bildung einer Bürgerwehr (1848). Die erste öffentliche Sitzung des Gemeinderates fand 1849 statt. Hilden hatte 1850 3600 Einwohner. Als später eine neue Gemeindeordnung zum ersten Mal die Wahl des Bürgermeisters durch den Gemeinderat vorschrieb, erhielt Clemens nicht mehr die Mehrheit der Stimmen. Er verließ den Ort und wurde anschließend zunächst Bürgermeister in Grimlinghausen (Neuss), dann in Issum. 1861 wurden Hilden und Eller selbständige Einzelgemeinden.

Ort : Geographische Breite: 51.1680739, Geographische Länge: 6.9304633


Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Düsselmann, Ruth  1993Hilden, Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I232125
2 Fried, Elisabetha  1 Feb 1973Hilden, Kreis Mettmann, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I270311