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Denzlingen, Kreis Emmendingen, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Denzlingen ist eine Gemeinde rund zehn Kilometer nördlich von Freiburg im Breisgau im Landkreis Emmendingen im Südwesten des Landes Baden-Württemberg.

Geschichte:

Denzlingen war schon in römischer Zeit besiedelt, wie die Reste einer Villa rustica aus dem 2./3. Jahrhundert n. Chr. am Fuße des Mauracher Bergs bezeugen. Wie die Endung „-ingen“ bereits andeutet, handelt es sich bei Denzlingen um eine von Alemannen gegründete Siedlung. Namensgeber war der Stammesfürst Denzilo, der sich im 5. Jahrhundert hier niederließ. Die erste urkundliche Erwähnung des Orts stammt aus dem Jahr 984. Das mittelalterliche Denzlingen bestand aus zwei getrennten Ansiedlungen. Nieder- und Oberdorf, beide an der Glotter gelegen, erstreckten sich entlang eines alten Weges von Riegel am Kaiserstuhl ins Glottertal (Herrenweg). Sie wuchsen im Lauf der Zeit zu einem langgestreckten Straßendorf zusammen, das den Beinamen Langendenzlingen erhielt.

Vor allem für das 12. Jahrhundert ist ein Ortsadel nachgewiesen – so wird für 1112 im Rotulus Sanpetrinus „ein freier Mann von Denzlingen, Ludewicus“ erwähnt – jedoch hat dieser keine Spuren im Ortsbild hinterlassen.

Besitz in Denzlingen hatten 984 das Kloster Einsiedeln, 1147 das Kloster St. Ulrich, 1178 das Kloster Waldkirch und 1185 das Kloster St. Trudpert. Ab 1305 gehörte Denzlingen zur Markgrafschaft Baden-Hachberg, die 1415 von Markgraf Bernhard I. erworben wurde. Sie ging in der Markgrafschaft Baden und später in der Markgrafschaft Baden-Durlach auf. Den Kirchensatz in Denzlingen besaß ab 1348 die Deutschordenskommende Freiburg.

Die Gebiete Mauracherhof und Steckenhof (heute Stöckenhof) nahmen hingegen eine andere Entwicklung. Mauracherhof wird als Muron bereits 962 ersterwähnt, als Otto I. den Besitz des Breisgau-Grafen Guntram an das Bistum Konstanz gibt, das ihn 1302 an das Konstanzer Domkapitel verkauft. Über das Stift Waldkirch (1466) und weitere Besitzer kommt Mauracherhof schließlich 1714 an die Familie Sonntag und schließlich 1970 an die Gemeinde Denzlingen. Steckenhof gehörte zunächst den Teuffel von Birkensee und anschließend den Roeder von Diersburg.

In der frühen Neuzeit wurde am Einbollen Eisenerzbergbau betrieben, wie zahlreiche Pingen belegen. Bereits zu römischer Zeit fand am Südostabhang des Mauracher Bergs Eisenverhüttung statt.

Das Straßendorf wurde im Dreißigjährigen Krieg fast vollständig zerstört. Die Schlacht zwischen den kaiserlichen und schwedischen Truppen bei Denzlingen ist im abenteuerlichen Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen beschrieben.

1826 befand sich das Ortszentrum mit einem neuen Rathaus gegenüber dem heutigen Gasthaus Krone. Seit dem 19. Jahrhundert ist Denzlingen beträchtlich angewachsen, insbesondere nach dem Anschluss an das badische Eisenbahnnetz 1845 (Bahnstrecke Mannheim–Basel). Von 1847 bis 1857 flüchteten viele Denzlinger wegen der revolutionären Ereignisse 1848 nach Amerika. Die beginnende Industrialisierung in der Mitte des 19. Jahrhunderts wandelte das Bild Denzlingens von einem Dorf mit vorher vorwiegend landwirtschaftlicher Struktur zu einem Industriestandort. Der erste größere Industriebetrieb war 1867 eine Zigarrenfabrik, der vielen Menschen bis in die 1960er Jahre Arbeit gab. Zeitweise gab es in Denzlingen bis zu sieben Zigarrenfabriken. Im Ort entwickelten sich neue Strukturen, darunter ein Bauverein, der Wohnraum an der Rosenstraße schuf, eine Krankenkasse und weitere soziale Einrichtungen. Viele Bürger arbeiteten im Nebenerwerb in der Landwirtschaft.

In den Jahren 1869 und 1870 wurde der Südwesthang des Einbollens am Talaustritt rechts über der Glotter gerodet und ab 1873 dann als Weinberg genutzt. Das weithin sichtbare Rebhäuschen auf dem Einbollen-Sporn wurde 1872 errichtet. Die Eisenbahnlinie in Richtung Waldkirch (Elztalbahn) wurde 1875 fertiggestellt und 1901 um zwölf Kilometer bis Elzach verlängert.

Am 31. Januar 1911 war die neue Denzlinger Wasserversorgung mit einem Quellbrunnen am Einbollen und einer Brunnenstube am Brestenberg fertiggestellt. Der Unternehmer Otto Möllinger kaufte 1911 die ehemalige Wollenweberei beim heutigen Rocca-Areal. Er baute eine neue Zigarrenfabrik und nahm an gleicher Stelle eine Elektroturbine in Betrieb, die Denzlingen mit elektrischem Strom versorgte.

Ort : Geographische Breite: 48.0677657, Geographische Länge: 7.8863382


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Mayer, Agnes  1666Denzlingen, Kreis Emmendingen, Baden-Württemberg, Deutschland I217521