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Bookholzberg, Kreis Oldenburg, Niedersachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2015:

Bookholzberg ist eine bauernschaft im Landkreis Oldenburg in Niedersachsen. Nach Ganderkesee ist Bookholzberg der größte Ortsteil der Gemeinde. In Bookholzberg liegt die Stedingsehre, ein Gedenkstein aus der Romantik (1834). Auf einem zweiten Gelände wurde 1934 ein nationalsozialistisches Theater gegründet, dort befindet sich heute das Berufsförderungswerk Weser–Ems. Die Stedingsehre erinnert an die Schlacht bei Altenesch, dem einzigen Kreuzzug innerhalb Deutschlands, in dem die Friesen Stedingens durch den Bremer Bischof geschlagen wurden.

Geschichte:

Gestaltet wurde die Landschaft von den verschiedenen Eiszeiten und den dazwischen liegenden Wärmeperioden. Geblieben sind Sande, Tonerden, Kiese, Steine und Findlinge. Die Tonlager auf dem Hohenkamp in Rethorn sind teilweise über 70 m tief. Geestböden mit einer kargen Vegetation beherrschen das Gebiet. Die Vorgeest zum Urstromtal der Weser wurde durch Sandplatte, Sümpfe, Kleinmoore und Dünen (zum Beispiel in Grüppenbühren als Flugsandgebiete) geprägt.

Vor der Besiedlung der Stedinger Brookseite (um 1100) floss das Wasser von der hohen Geest auf den von der Natur vorgegebenen Wegen direkt in die Sümpfe der Brookseite.

In der jüngeren Steinzeit findet ab 4000 v. Chr. eine Besiedlung der Marschen statt, die durch Funde von Felssteinäxten belegt wurde. Im Umfeld wurden Großsteingräber aus der Zeit von 3500 bis 2800 v. Chr gefunden.

In Ganderkesee-West an der gleichnamigen Anschlussstelle der Autobahn 28 befand sich eine eisenzeitliche Siedlung und ein Eisenverhüttungsplatz mit über 100 sogenannten Rennfeueröfen aus der Zeit um Christi Geburt.

Um 200 v. Chr. wurde die Marsch durch die germanischen Chauken besiedelt. Von 12 v. Chr. bis 15 n. Chr. unterwarfen sich die Chauken kurzfristig den Römern und hatten mit ihnen Handelskontakte. Weitere römische Eroberungsfeldzüge ab 47 n. Chr. scheitern. Um 350 verfiel der Chaukenstaat. Die Chauken gehen allmählich in dem sächsischen Stammesverband auf, die ab dem 16. Jahrhundert als Niedersachsen benannt wurden. Germanische Heiligtümer wurden vernichtet. Wo heute die St. Cyprian- und Cornelius Kirche steht, befand sich noch nach dem Verfall des Chaukenstaates ein solches Heiligtum. Das Heiligtum wurde zerstört und durch ein christliches ersetzt.

Im Jahre 860 wurde Ganderkesee zum ersten Mal urkundlich unter dem Namen „Gandrikesarde“ erwähnt. Erzbischof Ansgar von Bremen verfasste eine Lebensbeschreibung seines Amtsvorgängers Willehad, in der er von den Wundern um die Gebeine des Willehads berichtete:

„Es war das Jahr Christi 860, das 28. des Reiches unereres Herrn, des erhabenen Königs Ludwig“, als auch Kranke aus Ganderkesee die Heilung suchten und nach Bremen kamen: „Bei den Steoringen, im Dorf Gandrikesarde, war eine Frau Herimod zwei Jahre taub. Diese kam in den Bremer Dom und erlangte durch das Verdienst des Heiligen das Glück, mit voller Hörkraft versehen wieder nach Hause zu kommen.“

995 werden die letzten Wikingereinfälle im Wesergebiet vermeldet. 1040 wurde die Lechterseite in Stedingen besiedelt.

Erzbischof Adalbert von Bremen lässt um 1052 in Ganderkesee eine Pfarrkirche erbauen. Adalbert ließ hier auch einen Markt einrichten, der mit dem Kirchweihfest am 14. September verbunden wurde. Ganderkesee wird das wirtschaftliche Zentrum in der Region, und viele umliegende Dörfer waren hier eingepfarrt. Die romanische Kirche muss 300 Jahre später gründlich umgebaut werden und erhält dabei ihre heutige gotische Gestalt. Nach 1200 wurden viele eingepfarrten Gemeinden von Berne bis Harpstedt selbstständige Kirchgemeinden. Im 16. Jahrhundert setzte sich zudem der Markt von Delmenhorst mehr und mehr durch; Ganderkesee verlor an Bedeutung.

Die beherrschende Kirche war im 17. Jahrhundert Besitzer der großen Ackerflächen. Die Bevölkerung hatte nur recht kleine Grundstücke, so dass es in dieser Zeit hier keine Vollbauern gab, sondern nur Halbbauern und arme Kötner. Jahrhundertelanger Raubbau infolge der Plaggenwirtschaft führte dazu, dass sich auf den Allmenden keine Wälder bilden konnten, sondern dass die Landschaft von weiten Heideflächen und Wanderdünen geprägt war. Der magere Boden, überwiegend Podsole, erlaubte nur den Roggenanbau, wenige Kühe und Pferde wurden gehalten. Auf den größer werdenden Heideflächen wurde eine intensive Schafzucht betrieben. „Den Schäfern ist nichts in der Welt heilig, was im Bereich ihrer Schafherden angetroffen wird“, so heißt es klagend in einem Bericht von 1814 und „der Mißbrauch ist ungeheuer“. Das ländliche Elend wurde noch durch Pest (1667 und 1676), Typhus- (1869) und Tuberkuloseepidemien verstärkt. Pastor, Vogt und Armenväter versuchten oft erfolglos, das Betteln mit drakonischen Maßnahmen zu verhindern.

Im 18. Jahrhundert setzten dazu noch die Stadtbrände der Ortsentwicklung zu: 1743 brannten 16 Gebäude, darunter die Küsterei mit den Schulräumen, nieder, 1775 waren es 21 Häuser und die Pastorei, und 1846 brannten die inzwischen wieder errichteten strohgedeckten Häuser abermals ab. Erst danach wurden beim Wiederaufbau größere Abstände zwischen den Gebäuden angeordnet.

Viele Bewohner mussten als „Pendelarbeiter“ ihr Geld verdienen; die „Hollandgänger“ arbeiteten im Friesland oder gar in Holland, viele davon als Seeleute. Erst ab 1835 orientierten sich die Arbeitsuchenden verstärkt nach Bremen, und so heuerten 1855 aus der Gemeinde 296 Männer auf Bremer Schiffen an. 1888 erhielten immer noch 126 ehemalige Schiffer ihre Pension aus der Bremer Seemannskasse.

Die Aufteilung der Allmenden im Rahmen der Agrarreformen des 19. Jahrhunderts leiteten in der Gemeinde Ganderkesee einen Landschafts- und Strukturwandel ein. Die Ackerfläche wurde vergrößert, die Einfuhr von Kunst- und Mineraldünger steigerten auch auf ärmeren Böden die Erträge erheblich. Im Bereich der ehemaligen Wanderdünen erfolgte eine Aufforstung durch Kiefer-Monokulturen.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Ganderkesee am 21. April 1945 von den britischen Truppen eingenommen. Die Kämpfe, die sich zurückziehende Fallschirmjäger und Infanteristen mit erheblichem Widerstand führten, vernichteten aber 52 Häuser, überwiegend durch Feuer.

Am 13. November 1972 richtete der Orkan Quimburga, auch als Niedersachsenorkan bekannt, in der Gemeinde Ganderkesee binnen weniger Stunden schwere Schäden an. Binnen zwei Stunden wurden die im 19. Jahrhundert aufgeforsteten Kiefernwälder nahezu vollständig zerstört, Verkehrsverbindungen waren über Tage unterbrochen, die Stromversorgung zusammengebrochen.

Ort : Geographische Breite: 53.06303699999999, Geographische Länge: 8.572720000000004


Tod

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Eichelberg, Ottomar  28 Jul 1987Bookholzberg, Kreis Oldenburg, Niedersachsen, Deutschland I138199