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Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2021:

Varel ist eine Stadt und selbständige Gemeinde im Landkreis Friesland, am Jadebusen in Niedersachsen und südlich von Wilhelmshaven. Sie ist mit 24.017 Einwohnern die größte Stadt im Landkreis Friesland.

Geschichte:

Die genaue Entstehung des Namens Varel ist nicht bekannt. Eine Erklärung besagt, es bedeute (wie Driefel) „Trift am Walde“ oder es stamme von dem Wort Farloh (Weg durch den Wald) ab. Andere vermuten, dass das Wort Farle eine Zusammensetzung der friesischen Wörter fran und le beziehungsweise lo sei. Dieses würde soviel wie „Heiliger Wald“ bedeuten. Dafür spricht, dass der heutige Kirchplatz früher einmal eine friesische Kultstätte war . Des Weiteren wird behauptet, dass Varel oder Farle eine Bezeichnung für den Sammelplatz einer germanischen Hundertschaft war. Zudem verweist der Wortstamm Varel auf die Stammlinie Zar (Zarel), somit über cer (Zar) auf eine Umgrenzung oder Abschließung.

Erste Besiedlungsfunde sind Grabhügel und Funde längs der Ostfriesischen Heerstraße im Raume Altjührden-Seghorn (etwa 3000–2000 v. Chr.) sowie ein Urnenfriedhof in Borgstede, Jeringhave und Bramloge sowie ein Bohlenweg zwischen Büppel und Jethausen (etwa 2000–750 v. Chr.). Gesichert gilt auch eine Chaukische Siedlung in Oldorf (Varelerhafen) (etwa 1. Jahrhundert).

Varel war Gaukirche (= Hauptkirche) des Viertels Varel („Quadrans Varel“) des von Willehad nach 783 missionierten Gaus Rüstringen, der zur Verwaltung in vier Viertel aufgeteilt war. Nach Sturmfluten im 12. bis 14. Jahrhundert, besonders der Zweiten Marcellusflut von 1362, wurde der nördliche Teil dieses Viertels, das dann Viertel Bant genannt wurde, durch das Schwarze Brack von Varel und der Friesischen Wehde getrennt. Varel wurde im 13. Jahrhundert Mittelpunkt seiner umliegenden Region. Urkundlich erwähnt wurde Varel zum ersten Mal 1123 als Meierhof „Farle“ in einem Schreiben des Papstes Kalixt II. an das Rasteder Benediktinerkloster.

Mitte des 15. Jahrhunderts geriet Varel, das zuvor zum friesischen Stammesgebiet gehörte und zuletzt von Häuptlingen regiert wurde, in den Einflussbereich des oldenburgischen Grafenhauses. Ab 1577 war Varel der Sitz eines selbständigen Amtes in der Grafschaft Oldenburg. Mitte des 17. Jahrhunderts bildete Varel dann als Folge einer testamentarischen Verfügung des Grafen Anton Günther von Oldenburg eine reichsgräfliche Herrschaft unter oldenburgischer Oberhoheit. Zunächst regierten die Aldenburger Grafen, später durch Einheirat die Reichsgrafen von Bentinck. In den Jahren 1811 bis 1813 gehörte Varel für kurze Zeit wie das übrige Oldenburger Land zum französischen Kaiserreich und war Sitz einer gleichnamigen Mairie.

Nach dem Ende der französischen Besatzung im Jahre 1813 entstand die reichsgräfliche Herrschaft Varel neu und bildete nun als Amt Varel erneut einen Bestandteil des Großherzogtums Oldenburg, ging aber erst 1854 mit dem Ankauf der verbliebenen bentinckschen Herrschaftsrechte (Ende des „Bentinckschen Erbfolgestreits“) durch den oldenburgischen Staat endgültig darin auf.

Mit Wirkung vom 8. Dezember 1832 bildeten die beiden Bauerschaften Nordende und Südende, d. h. der eigentliche Ort Varel, innerhalb des Kirchspiels Varel den Flecken Varel mit eigener Ortsverwaltung, Ortsausschuss und einem Ortsvorsteher. Am 1. Mai 1856 entstand aus diesem Teil des Kirchspiels Varel die Stadtgemeinde Varel (Stadt II. Ordnung), aus dem restlichen Teil des Kirchspiels wurde die Landgemeinde Varel gebildet. Die Stadtgemeinde Varel erhielt am 1. Mai 1858 den Status einer amtsfreien Stadt (Stadt I. Ordnung).

Nach der Neujahrsflut 1855 wurde ein Großteil der Bevölkerung der Insel Wangerooge umgesiedelt. Ein Teil von ihnen gründete am Vareler Hafen die Siedlung „Neu-Wangerooge“. Dort wurde noch bis etwa 1950 Wangerooger Friesisch gesprochen.

Das Amt Varel – mit Amtssitz in der Stadt Varel – umfasste ab dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts bis zur Verwaltungsreform von 1933 die Landgemeinde Varel und die Gemeinden Jade, Schweiburg, Bockhorn, Zetel und Neuenburg. Mit der Stadtgemeinde Varel bildete es einen Amtsverband. Im deutschen Kaiserreich war Varel eine Hochburg des Linksliberalismus, die Vareler Tageszeitung Der Gemeinnützige galt als inoffizielles Zentralorgan der Linksliberalen im Großherzogtum Oldenburg. In Varel entwickelte sich auch eine sozialdemokratische Vereinslandschaft, neben der Parteiorganisation (SPD) existierten eine Vielzahl von Arbeitersport- und Kulturvereinen. Durch ein undemokratisches Wahlrecht auf Kommunalebene blieben Stadtrat und Stadtmagistrat aber unangefochtene Domäne der Bürgerlichen.

Nach der Novemberrevolution 1918 herrschte im Amtsverband Varel und damit auch in der Stadtgemeinde Varel zunächst von November 1918 bis Februar 1919 ein sozialistischer Arbeiter- und Soldatenrat unter dem Vorsitz von Albert Sonnenmoser (USPD). Der 1908 gewählte und 1916 wiedergewählte Bürgermeister Wilhelm Oltmanns, die ebenfalls noch zu Kaisers Zeiten gewählten vier Ratsherren und die 18 Stadträte blieben jedoch zunächst in ihren Ämtern. Am 6. April 1919 fanden dann erstmals Stadtratswahlen nach einem demokratischen Wahlrecht statt. Weitere Stadtratswahlen in der Weimarer Republik fanden jeweils im November der Jahre 1921, 1924, 1927 und 1930 statt. Die bürgerlichen Parteien und Wahlgruppierungen stellten bis 1930 immer die Mehrheit im Stadtrat, die USPD (1919 und 1921), die SPD (1919 bis 1933) und die KPD (1924 bis 1933) blieben in der Minderheit. Im Sommer 1920 trat Bürgermeister Oltmanns zurück und wurde im Mai 1921 zum Ehrenbürger der Stadt Varel ernannt. Zu seinem Nachfolger wählte der Stadtrat im August 1921 Max Berlit.

Im Zuge der nationalen Rechtsorientierung wurde die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) in den zwanziger Jahren stärkste politische Partei in Varel, bereits 1920 entstand in Varel die erste Ortsgruppe im Freistaat Oldenburg des rechtsgerichteten Kampfverbandes Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten. Im Sommer 1928 erschütterte der Sparkassen-Skandal die Stadt Varel, der 1921 gewählte Bürgermeister Max Berlit wurde in diesem Zusammenhang amtsenthoben und beging am 5. August 1928 Selbstmord. Nachfolger wurde erneut Wilhelm Oltmanns, der das Amt von Juli 1928 bis Februar 1929 kommissarisch verwaltete und dann vom Stadtrat erneut zum Bürgermeister – diesmal „auf Lebenszeit“ – gewählt wurde.

In der Endphase der Weimarer Republik litt die Stadtgemeinde Varel unter einem erheblichen Defizit im städtischen Haushalt und war mit einer überdurchschnittlich hohen Zahl an Erwerbslosen und Wohlfahrtsempfängern belastet. Teils gewalttätige Auseinandersetzungen zwischen der NSDAP und ihren Organisationen (besonders SA und SS) mit den Kommunisten bzw. den republikanischen Schutzorganisationen Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und Eiserne Front verschärften das kommunalpolitische Klima.

Bei der Stadtratswahl im November 1930 wurde die im April 1928 gegründete NSDAP-Ortsgruppe Varel stärkste Fraktion im Stadtrat und besaß nach dem Übertritt von zwei bürgerlichen Stadträten mit 11 von 18 Sitzen die absolute Mehrheit. Varel erhielt so bereits Anfang 1931 einen Stadtratsvorsitzenden, Friedrich Wegener senior – Vater von Paul Wegener, dem späteren NSDAP-Gauleiter Weser-Ems, und dem bekannten Arzt Friedrich Wegener junior – sowie einen stellvertretenden Bürgermeister (Kaufmann Hans Flügel) mit nationalsozialistischem Parteibuch. Bei den oldenburgischen Landtagswahlen vom Mai 1932 errangen die Nationalsozialisten die absolute Mehrheit im Landtag, der Freistaat Oldenburg erhielt damit die erste rein nationalsozialistische Landesregierung in Deutschland (Ministerpräsident Röver).

Nach der NS-Machtübernahme im Reich im Frühjahr 1933 versetzte die NS-Landesregierung Bürgermeister Oltmanns „in den Ruhestand“, Nachfolger in seinem Amt wurde der Nationalsozialist Gustav Menke (bis 1940). Stadtrat und Stadtmagistrat wurden politisch zunächst gleichgeschaltet, mit der Einführung der Deutschen Gemeindeordnung im Jahre 1935 die kommunale Selbstverwaltung endgültig beseitigt. Die weiteren Bürgermeister in der NS-Zeit waren Wilhelm Gerstenberg (1941/42) und Otto Ahlers (1943–1945). Die bürgerlichen Parteien einschließlich der Deutschnationalen hatten sich bis zum Sommer 1933 selbst aufgelöst, die KPD und die SPD samt Nebenorganisationen waren verboten worden und ihre Funktionäre und Mitglieder der besonderen Verfolgung durch das NS-Regime ausgesetzt.

Ort : Geographische Breite: 53.3962318, Geographische Länge: 8.1371355


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Heinen, Annemarie  23 Aug 1932Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I249385
2 von Tungeln, Anna Catharina  20 Feb 1803Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I237688
3 von Tungeln, Johann Heinrich  9 Mrz 1766Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I240674

Tod

Treffer 1 bis 14 von 14

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Börstler, Christine Anna  23 Jul 1961Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I234320
2 Eylers, Anna Catharina  1 Apr 1841Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I240675
3 Frambach, Georg Peter  31 Aug 1971Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I234327
4 Hennig, Katharina  25 Feb 1971Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I234328
5 Koch, Katharina  16 Sep 2006Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I234318
6 Sauter, Emma  25 Nov 2020Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I216370
7 Sauter, Heinrich  6 Dez 2006Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I144691
8 Sauter, Johann  16 Mrz 2018Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I154542
9 Sauter, Karl  24 Jul 2000Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I154541
10 Sauter, Katharina  3 Sep 2013Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I216363
11 Sauter, Walter  9 Feb 1962Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I249377
12 Vogel, Matheus  22 Nov 1997Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I216364
13 Weimann, Emma  23 Aug 2001Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I263860
14 Wittmer, Christine  2 Okt 1963Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I154540

Beerdigung

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Koch, Katharina  Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I234318
2 Sauter, Johann  Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I154542
3 Sauter, Karl  Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I154541
4 Sauter, Katharina  Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I216363
5 Vogel, Matheus  Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I216364
6 Vogel, Otto Helmut  Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I249371

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 von Tungeln, Johann Heinrich  Varel, Kreis Friesland, Niedersachsen, Deutschland I240674