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Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Utphe ist ein Stadtteil von Hungen im Landkreis Gießen in Hessen.

Geschichte:

1958 wurde ein Mahlstein aus der La-Tene-Zeit gefunden, was auf eine vorchristliche Besiedlung schließen lässt.

Erstmals urkundlich erwähnt wird die „Odupher marca,“ die Utpher Mark, im Jahre 773 im Lorscher Codex. Albuin schenkte dem Kloster Lorsch vier Morgen Ackerland. Die Traditionen an das Kloster Lorsch häuften sich im Gebiet um Utphe, Bellersheim, Obbornhofen, Feldheim, Wohnbach und Cruftila, einer Wüstung bei Rockenberg, und anderen Orten.

Der Ortsname deutet auf ein Gewässer hin. Steen verweist auf die „Lage am Rande der wasserreichen und versumpften Horloffniederung.“

Weitere historische Formen des Ortsnamens waren:

1191 in villa Othife

1282 in Odephe

1284 de Otpha

1357 gein Odyfe

Im 11. Jahrhundert reorganisierten die Salier ihr Herrschaftsgebiet in der Wetterau. Von der Neuregelung der Grafschaftsverhältnisse profitierten die schwäbischen Grafen Werner mit der Grafschaft Maden. Besonders in Utphe besaßen sie beträchtlichen Besitz. Das von Graf Werner IV. 1113 gegründete Kloster Breitenau bei Guxhagen bekam die Utpher Güter wohl als Erstausstattung. Für den Einfluss der Salier in der nördlichen Wetterau sprechen auch die wiederholten Kaiserbesuche im benachbarten Berstadt im 11. Jahrhundert.

Während der Stauferzeit verwalteten die Reichsministerialen von Hagen-Münzenberg. Utphe fiel nach dem Aussterben der Münzenberger im Teilungsvertrag von 1271 an die Grafen von Falkenstein.

Der Erzbischof Konrad I. von Wittelsbach, Bistum Mainz, verpachtete 1191 auf Lebenszeit die Güter des Klosters Breitenau zu Utphe, da die Güter aufgrund der großen Entfernung wenig Ertrag abwarfen. Das Kloster erhielt im Austausch Besitzungen des Erzstifts. Diese Güter erwarb 1256 der Ritter Guntram von Ulfa, welcher der Familie der Schenck zu Schweinsberg angehörte, von den bisherigen erblichen Besitzern. Da die Rechte des Klosters Breitenau an den Gütern bestehen blieben, kam es zum Streit, der 1261 beendet wurde, indem das Kloster auf die strittigen Güter in Utphe und alle weiteren Forderungen verzichtete. Allerdings musste Guntram 1263 seine Güter samt einer Mühle an der Horloff wegen Verschuldung an Kloster Haina verkaufen. Das Kloster Breitenau übereignete seine Güter zu Utphe 1282 an Haina. Das Kloster Haina verzichtete 1304 auf alle Ansprüche gegenüber Ritter Guntram von Ulfa wegen der Klostergüter in Utphe, die sie Guntram übereignet hatten. Allerdings wurden 1306 die Güter dem Kloster Haina erneut zugesprochen.

Der Ausbau der Hainer Besitzungen in der Wetterau wurde durch die Herren von Falkenstein gefördert. Sie übertrugen 1270 Güter der Brüder Brandan und Wigand, die diese als Falkensteiner Lehen trugen, an das Kloster Haina. Die Ritter erhielten Güter in Göns als Ausgleich zum Lehen. 1282 und 1293 konnten Hartmud und Rupert von Karben ihre Güter zu Utphe dem Kloster Haina verkaufen. Die Herren von Falkenstein als Lehnsherren der von Karben bestätigten die Übertragungen. Die von Falkenstein, von Limburg und von Hanau stimmten 1297 dem Verkauf der Karbischen Güter zu Utphe zu. Das Kloster Marienborn verkaufte 1396 ebenfalls seinen Besitz in Utphe dem Kloster Haina.

Haina baute in einer weiteren Phase zwischen 1312 und 1332 erneut seinen Güterbesitz und Privilegien zu Utphe durch Ankäufe deutlich aus.

Hartmann von Hoghenfels verkaufte 1423 dem Kloster Haina seinen Anteil am kleinen und großen Zehnt von Uthpe. 1464 erwarb das Kloster weitere Anteile an dem Zehnten.

Johann von Langenstein verkaufte dem Ritter Gerhard von Hüftersheim, Wüstung bei Ober-Mörlen, 1383 sein Gut zu Utphe. Von dieser Hufe überließ Ritter Henne Groppe von Bellersheim 1405 dem Kloster Arnsburg eine Gült. Eine Freiung von 1434 durch die Grafen von Solms und von Eppstein betraf die Höfe und Landsiedel des Klosters Arnsburg in Birklar, Bellersheim, Utphe, Muschenheim und anderen Orten von allen Diensten, Steuern und Beden. Die herkömmlichen Dienste waren ausgenommen.

1528 kaufte Graf Philipp von Solms-Lich für 2.000 fl. den Hof in Utphe samt Zinsen zu Ober-Bessingen, Ettingshausen, Gonterskirchen, Laubach und Trais-Horloff.

Nach 1414 besaß Henne von Bellersheim als Mannlehen den Hof zu Obbornhofen mit Zubehör und einen Hof zu Utphe.

Graf Otto von Solms verlieh 1461 Heilmann von Bellersheim einen Teil des Zehnten zu Bellersheim, Utphe, Graß und Geiß-Nidda zu einem münzenbergischen Mannlehen.

Graf Hans-Georg von Solms erhielt 1569 vom Mainzer Domkapitel den Präsenz-Zehnten zu Utphe, Trais-Horloff, Inheiden und der Wüstung Feldheim auf neun Jahre verliehen. Die gleiche Leihe erfolgte 1610 auf zwölf Jahre.

Mit der Zugehörigkeit zu Solms-Laubach bekam der Ort eine gewisse Mittelpunktfunktion. Seit dem 17. Jahrhundert gehörten zum Unteramt Utphe die Rieddörfer Inheiden, Trais-Horloff und die Feldmark der Wüstung Feldheim. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde auch Wohnbach in das Unteramt Utphe aufgenommen, das als Pfandschaft in den Besitz von Solms-Laubach gekommen war. Es bildete sich sogar für eine kurze Zeit eine eigene Linie der Grafschaft Solms-Laubach mit Solms-Laubach-Utphe heraus. Die Brüder Friedrich Ernst (1671–1723) und Carl Otto (1673–1743) von Solms-Laubach vereinbarten, dass Carl Otto das Unteramt Utphe übernahm. Dessen Sohn Carl Ludwig (1704–1762) starb unverheiratet und kinderlos. Damit fiel das Unteramt an Laubach zurück. Im Januar 1707 wurde durch den Amtmann Böhler eine „Specification der sämbtlichen Hofreithen zu Utphe“ angefertigt. Danach besaß „Herr Buicker“ ein „Brauhauß.“

Im Rahmen der Mediatisierung verloren die alten Standesherrschaften ihre Stellung. Mit der Rheinbundakte 1806 kam Utphe in der Grafschaft Solms-Laubach zum neu gebildeten Großherzogtum Hessen, Provinz Oberhessen. 1820/21 wurden im Großherzogtum Hessen die Ämter der beiden Provinzen Oberhessen und Starkenburg aufgelöst. Rechtsprechung und Verwaltung wurden getrennt. Die Landratsbezirke wurden die neue Organisationsform der Gemeinden, in denen aber teilweise Rechte des alten Standesherrschaften erhalten blieben. 1822 kam Utphe zum Landratsbezirk Hungen. Obwohl dieser bis 1841 bestand, wurde Utphe 1837 in den Hessen eingegliedert.

Aufgrund der Erfahrungen der Märzrevolution 1848 wurden die großherzoglichen Kreise aufgelöst und in elf Regierungsbezirke umgewandelt, die aber nicht den heutigen entsprachen. Utphe kam nun zum Regierungsbezirk Friedberg. Im Mai 1852 wurden diese Regierungsbezirke aufgelöst und Utphe in den Kreis Nidda integriert, der bis 1874 bestand.

In diesem Jahr gelangte das Dorf in den Landkreis Gießen. Zum 1. Januar 1977 wurde im Zusammenhang mit der Gebietsreform in Hessen der alte Kreis Gießen aufgelöst und in den Lahn-Dill-Kreis eingebunden. Diese Gebietsreform, die von der Hessischen Landesregierung unter dem Ministerpräsidenten Albert Osswald initiiert war, scheiterte aber am Widerstand der Bevölkerung und brachte auch Utphe 1979:in den Landkreis Gießen zurück.

Nach 1945 entstanden am südlichen Ortsrand in Richtung Berstadt links und rechts der B 489 Neubaugebiete.

Am 31. Dezember 1970 erfolgte im Rahmen der Gebietsreform in Hessen die freiwillige Eingliederung in die nächstgelegene Kleinstadt Hungen.

Ort : Geographische Breite: 50.4367834, Geographische Länge: 8.88584949999995


Geburt

Treffer 1 bis 16 von 16

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Wolf, Maria Margaretha  4 Jun 1799Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92268
2 Wolf, Maria Elisabetha  23 Jan 1675Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92288
3 Wolf, Johannes  17 Jul 1801Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92302
4 Wolf, Johannes  25 Aug 1769Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92269
5 Wolf, Johannes  1 Sep 1767Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92276
6 Wolf, Johann Peter  1 Sep 1768Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92277
7 Wolf, Johann Henrich  11 Apr 1806Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92306
8 Wolf, Johann Georg  24 Okt 1671Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92286
9 Wolf, Johann Emanuel  19 Jan 1740Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92270
10 Wolf, Heinrich  23 Jan 1673Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92287
11 Wolf, Catharina Elisabetha  18 Okt 1803Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92304
12 Wolf, Catharina Dorothea  1 Aug 1670Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92285
13 Wolf, Anna Stephanea  24 Nov 1676Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92289
14 Schmidt, Anna Catherina  17 Dez 1684Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92273
15 Bommersheim, Anna Elisabetha  25 Jul 1733Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92275
16 Becker, Eva  14 Mai 1772Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92300

Tod

Treffer 1 bis 15 von 15

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Wolf, Maria Margaretha  31 Okt 1817Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92268
2 Wolf, Johannes  3 Feb 1868Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92302
3 Wolf, Johannes  21 Dez 1817Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92269
4 Wolf, Johannes  5 Sep 1767Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92276
5 Wolf, Johannes  3 Nov 1687Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92282
6 Wolf, Johann Peter  17 Sep 1768Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92277
7 Wolf, Johann Henrich  27 Feb 1824Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92306
8 Wolf, Johann Emanuel  16 Okt 1772Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92270
9 Wolf, Anna Stephanea  8 Dez 1676Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92289
10 Schmitt, Johann Henrich  10 Nov 1704Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92290
11 Momberger, Anna Margaretha  16 Okt 1698Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92291
12 Meles, Elisabetha Catharina  20 Nov 1714Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92283
13 Fries, Anna Maria  3 Feb 1864Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92303
14 Bommersheim, Anna Elisabetha  2 Jan 1800Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92275
15 Becker, Eva  14 Feb 1844Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland I92300

Eheschließung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Wolf / Schmidt  11 Mai 1702Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland F28531
2 Wolf / Fries  11 Mrz 1827Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland F28537
3 Wolf / Bommersheim  23 Nov 1766Utphe, Kreis Gießen, Hessen, Deutschland F28529