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Salzgitter, Kreis Salzgitter, Niedersachsen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Salzgitter ist eine Stadt im nördlichen Harzvorland, im Südosten des Landes Niedersachsen. Die kreisfreie Stadt ist Sitz der Salzgitter AG und bildet mit den Städten Braunschweig und Wolfsburg eines der neun Oberzentren des Landes. Sie ist Bestandteil der Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen-Wolfsburg. Salzgitter besteht in seiner jetzigen Form seit 1942 und war eine der wenigen neuen Stadtgründungen in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Stadt ist durch einen Stichkanal mit dem Mittellandkanal verbunden. Die nächsten Großstädte sind die nordöstlich an das Stadtgebiet grenzende Stadt Braunschweig und die 50 km entfernte, nordwestlich gelegene Stadt Hannover.

Salzgitter wurde 1942 erstmals Großstadt, hatte aber am Stichtag 31. Dezember 2012 laut europäischem Zensus 2011 nur noch 98.095 Einwohner und ist somit eine Mittelstadt.

Geschichte:

Erste Belege für die Anwesenheit des Menschen im Gebiet von Salzgitter ergeben sich durch den archäologischen Fundplatz Salzgitter-Lebenstedt, an dem 1952 Knochenstücke von Mammuts, Rentieren und Neandertalern ausgegraben wurden. Die in der Region lagernden riesigen Eisenerzvorkommen waren schon um Christi Geburt bekannt. In sogenannten Rennöfen wurde das Erz von Germanen verhüttet.

Während der Sachsenkriege (772 bis 804) Karls des Großen wurde das sächsische Volk gewaltsam unterworfen, christianisiert und in das Fränkische Reich eingegliedert. Um 1150 erbaute Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, auf dem Lichtenberg eine Burg zum Schutz der Handelsstraße nach Braunschweig. 1154 wurde die Burg Gebhardshagen als „hus to dem Haghen“ erstmals urkundlich erwähnt. Kaiser Friedrich Barbarossa eroberte im Jahr 1180 nach der Ächtung Heinrichs des Löwen die Burg Lichtenberg. Um die Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert verfasste Gerhard von Steterburg, Propst des Kanonissenstifts Steterburg, die Steterburger Annalen (Annales Stederburgenses), eine Chronik des Stifts von der Gründung im Jahre 1000 bis zum Tod Heinrichs des Löwen im Jahr 1195. In der Folge bildeten sich ab 1235 im nördlichen Harzvorland das Fürstbistum Hildesheim und das Herzogtum Braunschweig-Lüneburg.

Zu Anfang des 14. Jahrhunderts entstand der heutige Stadtteil Salzgitter-Bad um Solequellen an der Grenze der Gemarkungen der Dörfer Vepstedt (später aufgegangen), Gitter und Kniestedt. Den Namen Salzgitter erhielt die Siedlung vom benachbarten Dorf und heutigen Stadtteil Gitter (erste Nennung 1347 als „up dem solte to Gytere“). Nach 200 Jahren der Salzgewinnung in der Saline Salzliebenhalle erhielten die Bauern auf dem Gebiet des heutigen Salzgitter-Bad um 1350 das Stadtrecht, doch verlor die Stadt diese Rechte beim Übergang vom Hochstift Hildesheim an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel Anfang des 16. Jahrhunderts. Nach 1643 gehörte das damalige Salzgitter(-Bad) wieder zum Hochstift Hildesheim. Bei dessen Übergang an Preußen 1803 wurden die Stadtrechte wieder bestätigt, doch bereits 1815, als die Stadt dem Königreich Hannover einverleibt wurde, erneut aberkannt.

Die Salzgitterschen Musikanten, die Klesmer, gingen von 1815 bis 1906 in die Welt. Durch das Erliegen des Spinnens und Webens im gesamten Südhannover waren die Häuslinge und Handwerker dieses Gebietes in Not geraten. Sie wandten sich der Musik zu und eroberten mit ihr die europäischen Staaten, Nord- und Südamerika und Australien. Mit den „Salzgitterschen“ Musikanten zogen Einwohner aus 86 südhannoverschen und braunschweigischen Städten und Dörfern in die Welt.

1830 wurde in Salzgitter-Bad ein Solbad eingerichtet. Nach der Annektierung des Königreichs Hannover durch Preußen (Provinz Hannover) 1866 wurde der Ort eine preußische Kommune, die im Jahre 1929 erneut die Stadtrechte erhielt. Zuvor waren Vorsalz (1926) und Liebenhall (1928) eingemeindet worden. Die Stadt gehörte zum Landkreis Goslar und umfasste neben der Kernstadt Salzgitter(-Bad) auch einige kleine, heute nicht mehr abgrenzbare Siedlungen, zum Beispiel Gittertor (1936 von Gitter übernommen) und Petershagen. 1938 erfolgte die Eingliederung von Kniestedt.

Ab 1868 sind erste Ansätze für den Industriestandort Salzgitter zu registrieren, als Emil Langen aus Solingen (1824–1871) am Gittertor in Salzgitter-Bad die Aktiengesellschaft Eisenwerk Salzgitter mit vier Hochöfen, Kokereien und Gießhallen errichtete. 1871 verunglückte er durch eine Hochofenexplosion tödlich und 1874 wurde das Unternehmen Opfer des Wiener Börsen- und Bankkrachs.

Die Burgruine Lichtenberg wurde 1892 bis 1893 restauriert und der Bergfried der Burg neu errichtet. 1911 wurde in Salzgitter-Bad ein neues Badehaus erbaut. Herzog Ernst August von Braunschweig verkaufte 1920 die Saline an die Saline Liebenhalle GmbH Hannover. Die Saline verkam und wurde in einzelnen Bauwerken 1934 zwangsversteigert. Der weit über Deutschland hinaus bekannte Bohrunternehmer und Pionier der Tiefbohrtechnik Anton Raky fand 1922 sein Interesse am Ort und siedelte sich in Salzgitter-Bad an.

Wegen der großen Eisenerzvorkommen im Gebiet von Salzgitter, die schon 1310 erstmals erwähnt wurden, gründeten die Nationalsozialisten am 15. Juli 1937 die Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten „Hermann Göring“ (Hermann-Göring-Werke). Der Raum zwischen Goslar, Wolfenbüttel und Braunschweig wurde in dieser Zeit eine der größten Baustellen Europas. Viele landwirtschaftliche Betriebe wurden in das Gebiet von Hannover umgesiedelt. Die Generalbauleitung unterlag Herbert Rimpl. Mitarbeitende Architekten waren Walter Tralau und Werner Hebebrand sowie der Garten- und Landschaftsplaner Wilhelm Heintz.

Damit sich das Werk wirtschaftlich gut entwickeln konnte, war eine einheitliche Verwaltungsstruktur im gesamten Raum erforderlich. Daher wurde gemäß Verordnung über Gebietsbereinigungen im Raume der Hermann-Göring-Werke Salzgitter 1941 mit Wirkung zum 1. April 1942 verfügt, einen einheitlichen Stadtkreis (kreisfreie Stadt) zu bilden. Zu diesem Zweck wurden die damalige Stadt Salzgitter (das heutige Salzgitter-Bad) und die ebenfalls zum Landkreis Goslar gehörigen Gemeinden Beinum, Flachstöckheim, Groß-Mahner, Hohenrode, Ohlendorf und Ringelheim (insgesamt 7 Gemeinden) sowie die zum braunschweigischen Landkreis Wolfenbüttel gehörigen Gemeinden Barum, Beddingen, Bleckenstedt, Bruchmachtersen, Calbecht, Drütte, Engelnstedt, Engerode, Gebhardshagen, Hallendorf, Heerte, Immendorf, Lebenstedt, Lesse, Lichtenberg, Lobmachtersen, Osterlinde, Reppner, Salder, Thiede-Steterburg (heute nur noch Thiede) und Watenstedt (insgesamt 21 Gemeinden) zum Stadtkreis Watenstedt-Salzgitter vereinigt. Die neue kreisfreie Stadt wurde mit dem verbleibenden Rest des Landkreises Goslar in das Land Braunschweig eingegliedert. Im Gegenzug gab das Land Braunschweig den Landkreis Holzminden an die preußische Provinz Hannover ab. Mit dem bereits 1940 nach Salzgitter-Bad eingemeindeten Dorf Gitter hatte die junge Großstadt somit ab 1942 zunächst 28 Stadtteile. Gitter erhielt erst 1949 den Status eines selbstständigen Stadtteils und wurde so zum 29. Stadtteil Salzgitters.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Salzgitter durch zahlreiche US-amerikanische und britische Bombardierungen stark zerstört. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land Braunschweig Teil des Landes Niedersachsen und Watenstedt-Salzgitter somit ein Stadtkreis innerhalb des nunmehrigen Verwaltungsbezirks Braunschweig (später Regierungsbezirk Braunschweig). 1951 wurde die Stadt in Salzgitter umbenannt, alle Stadtteile erhielten zu ihrem Ortsnamen den Vorsatz Salzgitter, z. B. Salzgitter-Salder. Da der Stadtteil Salzgitter dann Salzgitter-Salzgitter geheißen hätte, erhielt er wegen des dortigen Solebads den Zusatz Bad, als ein Teil von Salzgitter aber hinter dem Ortsnamen (Salzgitter-Bad).

1949 beschloss die interalliierte Reparationskommission in Brüssel die Demontage von 90 % der Hütte. Mit der Erhebung der Stahlarbeiter 1950 gegen diesen Beschluss begann die Einstellung der Demontage in Deutschland. Von 1959 bis 1963 wurde das Rathaus in Lebenstedt errichtet. 1960 eröffnete Blaupunkt sein Werk in Salzgitter; Volkswagen folgte 1969.

1961 nahm die Zentrale Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen in Salzgitter ihre Arbeit auf. Die Erfassungsstelle hatte die Aufgabe, Hinweisen auf Gewaltanwendung an den Grenzen und im Strafvollzug der DDR nachzugehen und Beweismittel darüber zu sammeln.

1972 wurde das Thermalsolbad am Greifpark in Salzgitter-Bad der Öffentlichkeit übergeben. Das 1911 erbaute alte Badehaus wurde abgerissen. MAN übernahm in diesem Jahr die Anlagen vom Traditionsunternehmen Büssing in Watenstedt. Im Zuge der niedersächsischen Gebietsreform wurden zum 1. März 1974 die Gemeinden Üfingen und Sauingen (Landkreis Wolfenbüttel) eingegliedert. Seither besteht das Stadtgebiet Salzgitters aus 31 Stadtteilen.

Ort : Geographische Breite: 52.1514064, Geographische Länge: 10.3592491


Tod

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Amann, Lina  2 Jan 2002Salzgitter, Kreis Salzgitter, Niedersachsen, Deutschland I257444
2 Bublitz, Ida Helena  7 Mrz 1954Salzgitter, Kreis Salzgitter, Niedersachsen, Deutschland I213021
3 Fellhauer, Helga  16 Mai 2003Salzgitter, Kreis Salzgitter, Niedersachsen, Deutschland I202948
4 Fellhauer, Otto  21 Sep 2004Salzgitter, Kreis Salzgitter, Niedersachsen, Deutschland I182656
5 Pflugfelder, Magdalena  21 Okt 2002Salzgitter, Kreis Salzgitter, Niedersachsen, Deutschland I134229