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Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Osnabrück (westfälisch Ossenbrügge, älteres Platt Osenbrugge, lateinisch Ansibarium) ist eine Großstadt in Niedersachsen und Sitz des Landkreises Osnabrück. Die kreisfreie Stadt ist ein Oberzentrum Niedersachsens und Mittelpunkt des Osnabrücker Landes. Mit über 160.000 Einwohnern (168.145 laut Melderegister) zählt sie neben dem ähnlich großen Oldenburg und den größeren Hannover und Braunschweig zu den vier größten Städten Niedersachsens. Die ca. 25.000 Studenten von Universität und Hochschule machen etwa 14 % der Gesamtbevölkerung aus. Für die Gründung der geschichtsträchtigen Stadt war die exponierte Lage an einem Knotenpunkt alter Handelsstraßen ursächlich. Im Mittelalter war Osnabrück Prinzipalstadt des westfälischen Quartiers der Hanse.

Bekannt wurde Osnabrück, gemeinsam mit dem ca. 50 km entfernten Münster, auch als Ort der Unterzeichnung des Westfälischen Friedens von 1648. Laut eigener Aussage gelte in Osnabrück noch heute im Rahmen des Friedensgedankens der Leitsatz „Frieden als Aufgabe – dem Frieden verpflichtet“, der das kulturelle und politische Leben in der Stadt bestimme. Dies soll auch durch den Slogan Osnabrück – Die Friedensstadt verdeutlicht werden, der z. B. im Corporate Design der Stadt Osnabrück verwendet wird.

Nach dem Wiener Kongress setzte eine „Entwestfalisierung“ in Osnabrück und Umland ein (siehe Geschichte Westfalens). Die westfälische Prägung Osnabrücks ist jedoch immer noch an dem von der einheimischen Bevölkerung gesprochenen Standarddeutsch, an der Architektur in und um Osnabrück sowie der regionalen Küche (siehe Westfälische Küche) deutlich zu erkennen. Die Stadt ist Sitz des 780 gegründeten Bistums Osnabrück.

Osnabrück liegt auch heute im Schnittpunkt wichtiger europäischer Wirtschaftsachsen. Dadurch entwickelte sich die Stadt zu einem Logistikzentrum. Zudem hat sich eine bedeutende Auto-, Metall- und Papierindustrie angesiedelt.

Geschichte:

Die Stadt ist Sitz einer Universität, einer Fachhochschule, des römisch-katholischen Bistums Osnabrück (Bischofsstadt), des Sprengels Osnabrück der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und der Deutschen Stiftung Friedensforschung.

Osnabrück wurde 780 von Karl dem Großen als Bischofssitz gegründet. 1648 wurde in den Rathäusern der Städte Münster und Osnabrück der Westfälische Friede geschlossen, weshalb die Stadt sich auch als Friedensstadt bezeichnet. Seit April 2002 ist das Steinwerk Ledenhof Sitz der Deutschen Stiftung Friedensforschung. Osnabrück war noch 1669 Hansestadt, gehört seit 1980 zur Neuen Hanse und war 2006 Gastgeber des 26. Hansetages der Neuzeit.

Die Einwohnerzahl der Stadt Osnabrück überschritt 1940 die Grenze von 100.000, wodurch Osnabrück zur Großstadt wurde.

Das Bild der Innenstadt ist von Kirchen (Turmhöhen bis zu 103,5 Meter, St. Katharinen) geprägt. Im nördlichen Teil der Innenstadt, zwischen der Kathedrale Dom St. Peter und Heger Tor, erstreckt sich die historische Altstadt mit dem Rathaus des Westfälischen Friedens. Hier finden sich viele Gebäude des Klassizismus wie das 1813/1814 Haus Tenge, in dem der Stahlunternehmer Jürgen Großmann ein Gourmetrestaurant betreibt. In der Altstadt finden sich zudem Gebäude des Rokoko sowie Häuser aus der Zeit, als in der Stadt noch in Fachwerkbauweise gebaut wurde. Zu den Fachwerkhäusern gehört das 1690 erbaute Hotel Walhalla.

Der dreieckige Marktplatz mit dem Rathaus des westfälischen Friedens und der Kirche St. Marien versprüht mittelalterliches Flair. Zudem konnten in Osnabrück um die 150 romanische und gotische Steinwerke nachgewiesen werden, von denen heute noch viele sehr gut erhalten sind. Das sind mehr als in jeder anderen Stadt Deutschlands, Osnabrück wird daher auch die Hauptstadt der Steinwerke genannt. Besonders eindrucksvoll ist der Ledenhof, ein Steinwerk mit Palas gegenüber dem ehemals fürstbischöflichen Barockschloss. Am Domhof befindet sich das Theater Osnabrück, ein Jugendstil-Gebäude von 1909. Im Jugendstil ausgemalt ist die Lutherkirche in der Neustadt. Sie wurde als Tochterkirche der spätgotischen Hallenkirche St. Katharinen, der mit 103,5 m höchsten Kirche der Stadt, gebaut. Von historischer Bedeutung ist das ehemalige Dominikanerkloster, dessen Kirche heute als Kunsthalle genutzt wird.

Die Fußgängerzone im mittleren Teil der Innenstadt schließt an die Altstadt an und bildet die Haupteinkaufsstraße (Große Straße und vorderer Teil der Johannisstraße). Neben wenigen Gebäuden, die den Krieg überstanden haben, dominieren hier moderne Zweckbauten. Zwischen der Alt- und Neustadt (südliche Innenstadt) befindet sich der Neumarkt. Früher ein zentraler Marktplatz der Stadt, ist er heute durch eine vierspurige Straße zerschnitten und dient als Verkehrsknotenpunkt und Haupt-Busbahnhof. Fußgänger konnten bis 2011 den Neumarkt nicht nur ebenerdig überqueren, sondern auch durch einen unterirdischen Fußgängertunnel. Dieser wurde 2005 zu seinem heutigen Erscheinungsbild umgebaut, ist geschlossen und wird zurzeit in einer Großbaustelle verfüllt. Die Stadt wollte die immensen Erhaltungs- und Wartungskosten dieses baurechtlich als Brücke eingeordneten Bauwerks nicht länger tragen. Nördlich des Neumarkts, im Bereich Wittekindstraße und Berliner Platz, haben viele Unternehmen des Dienstleistungs- und Finanzsektors mit moderner Baustruktur und gläsernen Fassaden ein Zuhause. Die Neustadt bietet besonders im Bereich um die ehemalige Stiftskirche St. Johann noch alte Bausubstanz. Auf dem früheren Kirchhof von St. Johann steht die denkmalgeschützte Abluftsäule, die eine unterirdische Toilettenanlage be- und entlüftet. Südlich des Platzes steht das ehemalige Neustädter Rathaus.

Die Innenstadt wird von einem nierenförmigen Stadtring umschlossen, der den Autoverkehr aufnimmt. Von diesem so genannten Wall gehen sternförmig die Haupt-, Ein- und Ausfallstraßen der Stadt ab. Sieben Türme, eine Wallanlage und zwei Mauern säumen den Stadtring, der ein Überbleibsel der alten Stadtbefestigungen ist.

Der heutige Wall umfasst, gegen den Uhrzeigersinn, den Hasetor-, Natruper-Tor-, Heger-Tor-, Schloss-, Johannistor- und Petersburgerwall sowie den Konrad-Adenauer-, Goethe- und Erich-Maria-Remarque-Ring.

Zentrumsnah finden sich architektonisch interessante moderne Bauten, wie das Gebäude der Deutschen Bundesstiftung Umwelt oder das Felix-Nussbaum-Haus, entworfen von Daniel Libeskind. Einen Spagat zwischen Alt und Neu wagt die Vitischanze, in der moderne Architektur auf eine alte Stadtbefestigung gesetzt wurde. Hier war bis 2007 ein Teil der Spielbank untergebracht. Inzwischen wird das Gebäude vom Studiengang Industrial Design der Hochschule Osnabrück genutzt.

Die zentralen Wohngebiete bestehen zu großen Teilen aus meist drei- bis viergeschossigen Mietshäusern, je nach Stadtteil auch aus Bürgerhäusern (z. B. Große Straße 43) und Villen (wie am Westerberg). Etwas vom Stadtkern entfernt geht die Bebauung in zweigeschossige Reihen- und freistehende Häuser über. Große Mietskasernen sind selten. Höhere Bauten, meist gewerblich genutzt, finden sich vor allem im Bereich des Berliner Platzes. Das höchste Bauwerk ist das Iduna-Hochhaus aus der ersten Hälfte der 1970er Jahre mit 20 Stockwerken. An der Stelle des heutigen Iduna-Hochhauses stand vormals die Villa des Chemikers und Industriellen Wilhelm Lepenau, der Gründer der Raffinerie Salzbergen war.

Bis nah an den Stadtkern reichen aus allen Himmelsrichtungen Grün- und Waldflächen, die auch als Naherholungsgebiete dienen. Dieses Konzept der „grünen Finger“ entstand in den 1920er Jahren durch den damaligen Stadtbaurat Lehmann, der sich damit durchsetzte, dass Wald- und Naherholungsbereiche von außen als grüne Lunge bis hinein an den Stadtkern erhalten blieben. Auch bei der jetzigen Flächennutzungsplanung werden heutzutage zusätzlich unter dem Gesichtspunkt des Klimaschutzes die „grünen Finger“ weiter berücksichtigt. Osnabrück ist die größte Stadt Deutschlands, die inmitten eines Naturparks liegt: Natur- und Geopark TERRA.vita.

Die älteste Schreibweise Osenbrugge lässt vermuten, dass das nordische Göttergeschlecht der Asen bzw. Osen den Namen geprägt hat und als Götterbrücke zu übersetzen wäre. Denkbar ist auch, wie der Namenforscher Jürgen Udolph vermutet, dass *Osna (oder eine ähnliche Namensform) einst der Name eines Teilabschnitts der Hase war und später vom Flussnamen Hase verdrängt wurde, aber im Ortsnamen Osnabrück erhalten geblieben ist.

Forschungen von Hermann Jellinghaus zufolge ist auf einer jungsteinzeitlichen Ansiedlung im Gebiet an der Hase die Altstadt entstanden, die ursprünglich nach Aha oder Aue als Ahusen oder Ohusen, verkürzt Ohsen, bezeichnet wurde. So sieht auch der Osnabrücker Schriftsteller Ludwig Bäte in seiner 'Chronik der Stadt Osnabrück' die neuere Zuordnung zum westfälischen Ossen für Ochsen im ersten Namensteil als nicht plausibel ('Eine Fernhandelsstraße durchquerte die Hase an einer Furt, durch die auch die Ochsen der Bauern getrieben wurden. Später wurde dort eine Brücke gebaut'), da der Name der Stadt gewiss nicht Jahrhunderte nach ihrer Gründung entstanden ist.

Osnabrück entwickelte sich als Markt um den 780 von Karl dem Großen gegründeten Bischofssitz. 804 soll Karl der Große auch das Carolinum gegründet haben, das mit diesem Datum eines der ältesten Gymnasien wäre; die Urkunde, die dies belegen soll, ist aber möglicherweise eine frühmittelalterliche Fälschung. Im Heiligen Römischen Reich gehörte Osnabrück bis 1803 zum gleichnamigen Hochstift. Die älteste Stadtverfassung, die Sate, stammt von 1348. In ihrer Tradition wird noch heute der Handgiftentag gefeiert. Zur Zeit der ersten Stadtverfassung entstanden auch die Laischaften, von denen die Heger Laischaft und die Herrenteichslaischaft bis heute existieren.

Anfang des 13. Jahrhunderts wurde der Bucksturm als Wachturm an der Stadtmauer errichtet. Im Turm war das Städtische Gefängnis untergebracht. Aus dieser Zeit stammt auch das erste Heger Tor. Die aus Turm, Tor, Bastion, Zwinger und Durchfahrt bestehende Wehranlage wurde abgerissen und 1815 als „Waterloo-Tor“ (zur Erinnerung an 'deutschen Muth', von dem eine Inschrift zeugt, das den Stifter Gustav von Gülich nennt) wieder aufgebaut. Diese Benennung hat sich jedoch nicht durchgesetzt, daher wird die Anlage weiter als Heger Tor nach dem Zugang zum Areal der Heger Laischaft bezeichnet.

Ein erster romanischer Vorgängerkirche von St. Marien ist auf einer inselartigen Sandkuppe im 10. Jahrhundert erbaut worden; ihr folgte im 11. Jahrhundert ein zweites Kirchenbauwerk. Der Bau der heute gotischen Pfarr- und Marktkirche St. Marien begann im 13. Jahrhundert und war 1430/40 abgeschlossen. Nach Ende des dreißigjährigen Krieges (1648) soll das imposante Gebäude der evangelischen Kirche geschenkt worden sein.

Die Handelsherren aus Osnabrück handelten mit Bremen und Hamburg seit dem Ende des 13. Jahrhunderts sowie mit Friesland, den Niederlanden und auch Lübeck. Die Stadt schloss sich 1412 der Hanse an und profitierte von dem zunehmenden Handel der Hanse, einer handelspolitischen Großmacht. Osnabrücker Kaufleute beteiligten sich bei der Gründung des Kontors Peterhof in Nowgorod. Osnabrück gehörte als Hauptort (Prinzipalstadt) zum westfälischen Quartier der Hanse. Als der Handel mit den Niederlanden und England auf Grund der Unabhängigkeitsbestrebungen nachließ, wurden neues Absatzgebiet in Süddeutschland und in Norditalien erschlossen. 1606 wurde der Osnabrücker Johann Domann zum letzten Syndikus der Hanse bestellt.

Von 1477 bis 1504 Ertwin Ertman (1430–1505) erster Bürgermeister der Stadt. In seiner Zeit entstand zwischen 1487 und 1512 das spätgotische Rathaus Osnabrück.

Schwerpunkte der Hexenverfolgungen in Osnabrück lagen zwischen 1561 und 1639. 1582, in der Regierungszeit des Bürgermeisters Hammacher (1565–1588), wurden 163 Frauen als angebliche Hexen hingerichtet, die meisten verbrannt. Unter dem Bürgermeister Pelster fanden 1636–1639 mehr als 40 Frauen als Hexen den Tod. Insgesamt wurden 276 Frauen und zwei Männer in Hexenprozessen wegen Zauberei hingerichtet. Der Einsatz des evangelischen Pfarrers von St. Marien und Stadtsuperintendenten Gerhard Grave gegen die vom evangelisch dominierten Stadtrat durchgeführten Hexenprozesse hatte seine spätere Vertreibung aus der Stadt zur Folge. Am 25. September 2012 sprach der Rat der Stadt Osnabrück eine Rehabilitation der Opfer der Hexenprozesse aus.

Die 1632 gegründete und aus dem Gymnasium Carolinum hervorgegangene Jesuitenuniversität wurde 1633 von Gustav Gustavson, dem schwedischen Administrator des Hochstifts Osnabrück aufgelöst; die Universitätsgründung von 1973 berief sich mit der Übernahme des Universitätswappens auf die Universität der Gegenreformation. Von 1643 bis 1648 wurde hier und in Münster der Westfälische Friede ausgehandelt. Osnabrück wurde in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges kaum beschädigt, daher wurde die Stadt für die Friedensverhandlungen gewählt.

In dieser Zeit bemühte sich die Stadt vergeblich mehrfach um den Status einer reichsfreien Stadt. Die Regelung Cuius regio, eius religio, (lateinisch für: wessen Gebiet, dessen Religion, im damaligen Sprachgebrauch oft: wes der Fürst, des der Glaub’) wurde in Osnabrück als Sonderfall gehandhabt. Bis zur Säkularisation wechselte jeweils nach dem Tode des Amtsinhabers die Konfessionszugehörigkeit des Fürstbischofs (geregelt in der so genannten Capitulatio Perpetua von 1650). Somit lösten sich katholische und evangelische Fürstbischöfe (aus dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg) als Herrscher ab. Die Konfessionszugehörigkeit der Untertanen blieb davon unberührt. Das Hochstift Osnabrück wurde damit der erste konfessionell-paritätische Staat auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.

Das barocke Osnabrücker Schloss stammt aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Es war die Residenz des protestantischen Fürstbischofs Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg.

Ort : Geographische Breite: 52.2799112, Geographische Länge: 8.047178799999983


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Buescher, Friedrich  28 Apr 1829Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I247508
2 Depenbrock, Johann Gert  1655Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I249236
3 Hedelmann, Anna Adelheid  1658Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I249237

Tod

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Depenbrock, Johann Gert  2 Jun 1694Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I249236
2 Tröster, Otto Bernhard  21 Feb 1970Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I253131
3 Vorwerk, Christine Charlotte Auguste Maria  22 Mai 1886Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I173329
4 Zimbelmann, Alexander  23 Feb 2014Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I50819

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Depenbrock / Hedelmann  28 Mai 1680Osnabrück, Kreis Osnabrück, Nordrhein-Westfalen, Deutschland F88073