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Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Ohrdruf ist eine Kleinstadt im thüringischen Landkreis Gotha. Sie liegt auf 375 m ü. NHN unweit nördlich des Thüringer Waldes am Übergang des Westthüringer Berg- und Hügellandes zur sich östlich anschließenden Ohrdrufer Platte.

Die Stadt ist vor allem als Wohnort Johann Sebastian Bachs bekannt. Außerdem liegt bei ihr der größte Truppenübungsplatz Thüringens. Sehenswert sind einige historische Gebäude der Altstadt oder das Schloss Ehrenstein am Rande der Altstadt.

Ohrdruf ist erfüllende Gemeinde für die umliegenden Orte Luisenthal, Wölfis, Crawinkel und Gräfenhain, sowie Zentrum des südlichen Teils des Landkreises Gotha.

Geschichte:

Um die Zeit von Christi Geburt gab es nahe dem heutigen Schloss eine Siedlung der elbgermanischen Hermunduren. Nach 530 n. Chr. wurde eine fränkische Wasserburg im Bereich des späteren Schlosses gebaut.

723 und 724 begann in Ohrdruf Bonifatius mit der Gründung der Zelle St. Michael seine Mission in Thüringen. Die Zelle gehörte um 800 der Reichs-Abtei Hersfeld an.

Im 10. Jahrhundert war Ohrdruf mit seinem Petristift Aufenthaltsort von Kaiser Otto I. Aus dem Besitz der Grafen von Käfernburg-Schwarzburg gelangte Ohrdruf 1342 an die Grafen von Gleichen, stand seit dem Spätmittelalter aber unter der Lehns- und Landesherrschaft der Wettiner. 1344 wurde das Chorherrenstift nach Gotha verlegt. 1348 wurden Ohrdruf die Stadtrechte verliehen. Seit 1356 wurde Ohrdruf von Ratsmeistern verwaltet. Von 1463 bis zur Reformation gab es ein Karmeliterkloster.

Der Tobiashammer bei Ohrdruf wurde 1482 als Kupferhammer gebaut. 1972 erfolgte die Stilllegung.

1599 verlegten die Grafen von Gleichen ihren Wohnsitz nach Ohrdruf in das neu erbaute Schloss Ehrenstein. Gleichzeitig wurde die Stadt ummauert und ein Gymnasium eröffnet. Als das Geschlecht von Gleichen 1631 ausstarb, fielen die Stadt und sechs Dörfer, die meisten in der Umgebung, als Obergrafschaft Gleichen infolge eines Erbvertrags an die Linie Neuenstein der Fürsten von Hohenlohe. Sie unterhielten in Ohrdruf bis 1848 eine Kanzlei und ein Konsistorium. Die Landeshoheit blieb zunächst gemeinschaftlicher Besitz des Gesamthauses Sachsen-Weimar und gelangte 1657 in den alleinigen Besitz der Linie Sachsen-Gotha.

1611 und dann in den Jahren 1625/26 und 1635/36 im Dreißigjährigen Krieg überzog die Pest das Land und kostete über die Hälfte der Bevölkerung das Leben. Große Brände in den Jahren 1510, 1753 und 1808 vernichteten nicht nur wertvolle Gebäude, sondern auch wichtige Akten und Urkunden. 1808 brannten das alte Renaissance-Rathaus, die Fachwerkhäuser am Markt, die Michaeliskirche sowie das Wohnhaus des Organisten Johann Christoph Bach (des Bruders und Orgellehrers von Johann Sebastian Bach) nieder.

Ohrdruf war 1613–1688 von Hexenverfolgung betroffen. 22 Frauen und ein Mann gerieten in Hexenprozesse, acht Frauen wurden verbrannt, eine enthauptet, eine mit Landesverweis bestraft, drei begingen Selbstmord in der Haft, eine starb unter der Folter.

Die Bewohner lebten von Landwirtschaft, Wollweberei, Frachtfuhren, Holz- und Getreidehandel. Zwei Kupferhämmer stammten aus dem 15. und 17. Jahrhundert, ein Eisenwerk erzeugte Sicheln und Krauthobel, es gab zwei Papiermühlen und viele Peitschenstielmacher in einer eigenen Innung. Seit 1837 entstanden Fabriken für Matratzen, Porzellan, Spielwaren, Knöpfe, Lederwaren und Glasinstrumente. Besonders die Spielwarenindustrie brachte zahlreiche Innovationen hervor und belieferte neben dem Binnenmarkt auch viele Kunden in Übersee.

Seit 1876 verbindet eine Bahnlinie die Stadt mit Gotha und seit 1892 auch mit Gräfenroda.

Ab 1906 wurde der Truppenübungsplatz bei Ohrdruf erheblich ausgebaut, was zu einer Stärkung der Ohrdrufer Wirtschaft führte.

Der Erste Weltkrieg brachte auch für Ohrdruf viele schmerzliche Opfer mit sich.

Bis 1918 gehörte Ohrdruf zum Herzogtum Sachsen-Gotha – bis 1826 Herzogtum Sachsen-Gotha-Altenburg, anschließend Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha und von 1918 – nach dem Ende der Monarchie – bis 1922 zum Freistaat bzw. Gebiet Gotha. Nach Abtretung der Patrimonialgerichtsbarkeit durch die Hohenlohes 1848 wurde der Kanzleibezirk Ohrdruf der Obergrafschaft Gleichen aufgehoben und für dessen um Ohrdruf gelegene Orte das staatliche Justizamt Ohrdruf gebildet. Dessen Verwaltungsbefugnisse gingen 1858 im Zuge der im Herzogtum Gotha durchgeführten Verwaltungsreform an das neugegründete Landratsamt Ohrdruf über, das bis 1922 bestand. Das Landratsamt Ohrdruf war relativ groß und erreichte die Dimensionen eines heutigen Landkreises. Es erstreckte sich von Wechmar im Norden bis nach Zella-Mehlis und Manebach im Süden und von Tambach-Dietharz im Westen bis nach Gossel im Osten. Mit dem thüringischen Kreiseinteilungsgesetz von 1922 wurde der überwiegende Teil des Landratsamtsbezirks dem Landkreis Gotha, der östliche Teil dagegen dem Landkreis Arnstadt zugeordnet. Zella-Mehlis im Süden wurde kreisfrei. An das Amtsgebiet grenzten damals (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Preußen mit Mühlberg-Landratsamt Erfurt (ab 1932 Landratsamt Weißensee) – Schwarzburg-Sondershausen mit dem Amt Arnstadt – Schwarzburg-Rudolstadt mit Angelroda – Schwarzburg-Sondershausen mit der Enklave Geschwenda – Sachsen-Weimar-Eisenach mit dem Amt Ilmenau – Preußen mit dem Landkreis Schleusingen (Provinz Sachsen) – Hessen-Kassel (später Preußen mit der Provinz Hessen-Nassau) mit der Herrschaft Schmalkalden.

Ort : Geographische Breite: 50.8274129, Geographische Länge: 10.734102399999983


Geburt

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Alt, Augusta Johanna Dorothea Friederika  21 Mai 1852Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173723
2 Alt, Friedrich Gustav  19 Jul 1819Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173730
3 Kott, Martha Elisabeth  10 Aug 1781Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173733
4 Schlund, Elly Martha  27 Sep 1876Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173707
5 Schlund, Selma  24 Sep 1878Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173801

Tod

Treffer 1 bis 6 von 6

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Alt, Friedrich Gustav  24 Nov 1870Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173730
2 Alt, Friedrich Ludwig  31 Mrz 1851Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173732
3 Kott, Martha Elisabeth  30 Mai 1830Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173733
4 Raufurth, Maria Juliane  20 Jul 1893Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173731
5 Schlund, Anna Natalia  geschätzt 1881Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173807
6 Stegmann, Dorothea Ernstine  29 Sep 1887Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland I173725

Eheschließung

Treffer 1 bis 2 von 2

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Schlund / Alt  6 Jan 1876Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland F57439
2 Stadelmann / Schlund  4 Feb 1897Ohrdruf, Kreis Gotha, Thüringen, Deutschland F57431