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Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2023:

Meßstetten ist eine Stadt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg.

Geschichte:

Das Gebiet des heutigen Meßstetten war bereits in der Jungsteinzeit besiedelt. Funde aus dem hohlen Fels im Truppenübungsplatz Heuberg liegen vor. Der Grund hierfür könnte der sehr alte Verbindungsweg Bschorner Weg sein, der vom Schmiechatal über die Burg Meßstetten ins Donautal führte. Die früheste der nachgewiesenen Siedlungen lag auf dem Lochen und stammt aus dem 9. Jahrhundert v. Chr., als Kelten vermehrt die Schwäbische Alb besiedelten. Keltische Grabhügel wurden in den Fluren Weichenwang, Wangen, Frankenreis und Hofen erforscht.

Durch die römischen Eroberungen im Süden des heutigen Deutschlands, die im Jahre 15 v. Chr. begannen, kam es zur Unterwerfung der Kelten durch die Römer. Aus dieser Zeit sind mehrere Funde, darunter bei der keltischen Burg Gräbelesberg, und Straßenbauten dokumentiert. Meßstetten befand sich im Römischen Reich im vom Kastell Lautlingen geschützten Hinterland des Alblimes. Im Gebiet der Stadt Meßstetten ließ Pfarrer Alfred Ludwig Oetinger (von 1856 bis 1868 Pfarrer in Meßstetten und Hossingen) zunächst auf eigene Rechnung, später auf Rechnung der Staatssammlung vaterländischer Alterthümer umfangreiche Grabungen durchführen. Die umfangreichen Funde von Grabbeigaben deuten auf eine frühe Besiedlung der Region durch die Kelten hin. Demnach bestand eine Siedlung mit Holzhäusern die terrassenförmig in den Felsen eingetieft waren. Eine solche Siedlung könnte beim Schreifels gelegen haben. Auch die Heuneburg und eine Quelle in Egesheim liefern reichhaltige Funde. Ein hunnischer Metallspiegel wurde aus einer außergewöhnlichen Metalllegierung gefertigt (59 % Kupfer, 40 % Zinn, 1 % Blei). Auf dem Gräbelesberg und am Meßstetter Talbach in Lautlingen wurden entsprechende Werkstätten nachgewiesen.

Im Jahre 854 wird Meßstetten erstmals in einer Schenkungsurkunde eines hohen fränkischen Adligen namens Adelhard urkundlich erwähnt. Meßstetten war Durchgangs- und Siedlungsraum von Kelten und Römern, bis die Alamannen nach 260 in die Gegend eindrangen.

Der Teilname „-stetten“ deutet auf die alamannische Besiedlung hin. Wahrscheinlich sind die „stetten“-Orte auf dem Heuberg – wie Meßstetten, Heinstetten, Stetten am kalten Markt und Frohnstetten – von Ebingen aus als Hirtensiedlungen im 4. Jahrhundert gegründet worden. Im Ortskern von Meßstetten hat der Meßstetter Ortspfarrer Oetinger drei Alemannen-Friedhöfe in den Jahren von 1864 bis 1867 erforscht.

Meßstetten gehörte im frühen Mittelalter zum Scherragau, der Name Scherra bedeutet Felsen. Dessen größter Teil befand sich im 12. Jahrhundert im Besitz der Grafen von Hohenberg, die auch Ortsherren von Meßstetten und einiger heutiger Stadtteile waren. Die Herren von Meßstetten waren ein niederadliges Dienstmannen­geschlecht und hatten ihren Sitz auf einer Burg. In Meßstetten gab es früher mehrere Burgen und Wohntürme. Lokalisiert sind vier größere Burgställe am historischen Bschorner Weg ins Donautal im Sperrgebiet mit der Burg Meßstetten, die Wasserburg in Oberdigisheim, die Burg in Tieringen und an der Burgsteige in Richtung Unterdigisheim mit der Burg Hossingen auf Gemarkung Hossingen.

Der heutige Ortsteil Unterdigisheim war Teil der Herrschaft Werenwag, die ebenfalls zur Grafschaft Hohenberg gehörte.

Ebenso wie die Herren von Hohenstetten (Heinstetten) sind die Herren von Meßstetten im 13. Jahrhundert nach Ebingen abgewandert, um in der jungen Stadt eine militärische Führungsschicht zu bilden. Ihr Wappen, ein silberner Becher auf rotem Grund, ist das heutige Ortswappen von Meßstetten. Noch 1376 wurde es vom Ebinger Schultheiß „Hans von Meßstetten“ geführt.

In kirchlicher Hinsicht gehörte der Heuberg zur St. Martins-Pfarrgemeinde in Ebingen und zur Friedhofskirche in Nusplingen, bis Meßstetten eine Kirche erhielt. Die St. Lamprechts-Kirche wurde 1275 erstmals erwähnt. 1360 stiften die Tierberger eine Jahrzeit in der Kirche St. Lamprecht zu Meßstetten, in deren Krypta etliche Tierberger begraben sind.

Im 14. Jahrhundert wurden noch drei weitere Altäre mit je einem Kaplan gestiftet. Die Pfarrei war zudem noch mit den Patronatsrechten von Meßstetten und Frohnstetten ausgestattet und bildete mit seinen vier Geistlichen 1354 ein kleines Chorherrenstift. Georg von Werenwag trat am 14. Oktober 1477 Zehnte in Meßstetten an das Kloster Beuron ab. 1557 werden in den Nusplinger Filialorten Hartheim und Unterdigisheim eigenständige Kirchen errichtet.

Um 1300 besitzt Graf Friederich von Zollern Land und Leibeigene in Meßstetten.

Graf Heinrich von Hohenberg verkaufte im Jahr 1347 das Dorf an Heinrich von Tierberg, der mit dem gleichzeitig erworbenen Hossingen, dem bereits 1345 ebenfalls von Hohenberg gekauften Tieringen und dem Einzelbesitz in anderen Orten eine eigene Herrschaft Meßstetten bildete. 1370 kam die Herrschaft Meßstetten an die Wildentierberger Linie.

Durch die Heirat einer Wildentierberger Tochter Anna von der Wildentierberg mit Conrad von Hölnstein kam die Herrschaft Meßstetten an diesen. Die drei Linien der Tierberger starben im 14. und 15. Jahrhundert aus und der Ehemann der letzten Erbtochter, Konrad von Hölnstein, verkaufte 1418 die Herrschaft Meßstetten an Württemberg. Das vereinigte sie mit der 1403 erworbenen Herrschaft Schalksburg zum Amt Balingen.

Finanzielle Schwierigkeiten des Grafen Ulrich V. von Württemberg führten dazu, dass er 1461 Meßstetten, Tieringen, Oberdigisheim und Hossingen für 17.500 Gulden an Wolf von Bubenhofen verpfändete.

Meßstetter Bauern waren am Bauernkrieg beteiligt. Der Pfarrer von Oberdigisheim galt als einer der Anführer. Gleich zu Anfang des Jahres plünderten die Aufständischen die Schalksburg. Das Abzeichen der Bauern um Balingen war eine schwarz-rote Fahne mit weißem Kreuz. Im Bauernkrieg wurde die Burg in Hossingen laut mündlicher Überlieferung beschädigt. Als Herzog Ulrich gegen Balingen gezogen war, hatte sich ihm auch Germanus Kopp, Priester und Kaplan zu Meßstetten, angeschlossen. Am 29. Februar 1525 erreichten die Soldaten vom Bauernjörg über Meßstetten im Bäratal den Lochenpass. Unterhalb der Lochen kam es zu Kämpfen.

Als Herzog Ulrich von Württemberg 1534 in der Schlacht bei Lauffen am Neckar sein Land zurückerobert hatte, führte er noch im gleichen Jahr im ganzen Herzogtum die Reformation ein. Damit änderte sich auch in Meßstetten vieles. Die Kaplaneien wurden aufgehoben, die Patronatsrechte fielen dem Herzog zu. Das große Vermögen des Stifts kam, wie alle Kirchengüter, an die württembergisch geistliche Verwaltung in Balingen. Obwohl Hossingen als Filiale dazu kam, verlor die Pfarrei ihre Bedeutung.

1514 kam es zu einem Streit über die freie Pirsch. Die Grenze der Freien Pirsch zum Forst verlief von Ehestetten über den Langenstein beim Wildgehege Meßstetten nach Hartheim und Obernheim. Die Stadt Ebingen wurde von einem Juristen aus Tübingen vertreten. 1559 vermittelte Albrecht von Bayern einen Vertrag. 1583 werden Grenzsteine mit der Aufschrift Pirsch (Bürsch) und Forst (Vorst) gesetzt. 1709 wird die Freie Pirsch in Meßstetten abgeschafft und von 1713 bis 1806 als herzogliches Gnadenjagen wieder eingeführt.

Im Dreißigjährigen Krieg von 1618 bis 1648 wurde der Ort zu einem großen Teil zerstört. Die Bewohner waren 1635 in die Stadt Ebingen geflohen. Zahlreiche Taufen und Hochzeiten sind im ältesten Ebinger Kirchenbuch festgehalten. Hatte Meßstetten 1630 noch 82 Häuser, so zählte man 1655, also sieben Jahre nach Beendigung des Krieges, erst wieder 27 Gebäude. Die Einwohnerzahl verringerte sich von 350 Einwohnern 1602 auf 149 Einwohner 1654.

Ort : Geographische Breite: 48.1811727, Geographische Länge: 8.9617538


Geburt

Treffer 1 bis 21 von 21

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Schagerer, Catharina  21 Apr 1719Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259003
2 Müller, Ursula  31 Okt 1695Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259005
3 Gerstenecker, Ursula  1 Dez 1753Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258995
4 Gerstenecker, Michael  12 Mrz 1688Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258998
5 Gerstenecker, Johann Georg  30 Jan 1711Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258996
6 Gerstenecker, Johann  1653Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259000
7 Fritz, Johannes  6 Feb 1796Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52886
8 Fritz, Johann Michael  29 Nov 1789Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52883
9 Fritz, Johann Georg  6 Mrz 1805Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52889
10 Fritz, Johann Georg  10 Apr 1760Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52825
11 Fritz, Johann Adam  22 Nov 1786Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52823
12 Fritz, Jakob  26 Jul 1807Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52890
13 Fritz, Christina  8 Dez 1791Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52884
14 Fritz, Anna Maria  20 Aug 1793Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52885
15 Fritz, Anna Barbara  23 Dez 1801Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52888
16 Fritz, Anna  8 Jul 1683Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258999
17 Fritz, Agnes  27 Apr 1800Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I52887
18 Eppler, Johannes  16 Nov 1755Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258994
19 Eppler, Johann Georg  3 Okt 1723Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259002
20 Ega, Anna  1651Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259001
21 Berger, Anna  31 Mai 1711Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258997

Taufe

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Taufe    Personen-Kennung 
1 Gerstenecker, Ursula  1 Dez 1753Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258995

Tod

Treffer 1 bis 9 von 9

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Schagerer, Catharina  11 Nov 1796Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259003
2 Müller, Ursula  2 Mrz 1764Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259005
3 Gerstenecker, Michael  12 Aug 1751Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258998
4 Gerstenecker, Johann Georg  5 Nov 1781Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258996
5 Gerstenecker, Johann  1723Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259000
6 Fritz, Anna  8 Apr 1752Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258999
7 Eppler, Johann Georg  13 Mrz 1784Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259002
8 Ega, Anna  1725Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I259001
9 Berger, Anna  5 Aug 1762Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland I258997

Eheschließung

Treffer 1 bis 4 von 4

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Gerstenecker / Berger  1728Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland F92821
2 Fritz / Gomeringer  7 Feb 1785Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland F17292
3 Eppler / Schagerer  6 Feb 1755Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland F92824
4 Eppler / Gerstenecker  13 Feb 1781Meßstetten, Zollernalbkreis, Baden-Württemberg, Deutschland F92820