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Klüsserath, Kreis Trier-Saarburg, Rheinland-Pfalz, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Klüsserath, amtliche Schreibweise bis 16. Juli 1936: Clüsserath, an der Mosel ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz, etwa in der Mitte von Bernkastel-Kues und Trier gelegen. Sie gehört der Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße an und ist ein staatlich anerkannter Fremdenverkehrsort.

Geschichte:

Der Ortsname Klüsserath war unterschiedlichsten Deutungen ausgesetzt. Die Endsilbe „-rath“ spricht für einen Rodungsort (eine Siedlung, die durch Rodung entstanden ist). Der erste Teil des Ortsnamens könnte von Chlodwig oder Chlothar abgeleitet sein. Ebenso könnte die Endung „-rada“ auch auf Sumpfgebiet im Zusammenfluss von Mosel und Salm hindeuten.

Verschiedene regionale Geschichtsforscher stimmen überein, dass Klüsserath ursprünglich von Kelten angelegt und bewohnt worden sei, obwohl keine gesicherten Beweise dazu vorliegen. Demnach gehörte die einheimische Bevölkerung dem keltischen Stamm der Treverer an. Auf seiner Reise nach Trier besuchte der berühmte Rhetor und Dichter Ausonius das Gebiet am Zusammenfluss von Salm und Mosel und berichtet davon in seiner Mosella: „Da, wo längs des Stromes grünende Matten sich dehnen, wo schäumend die Salm, ungebärdig, kein verächtlich Wässerlein, sich mit Mosella eint, ist, sonst in der Landschaft Friede, mein Heimatland, mein neues. Mit Wild und Fisch und Reben, wo wären sie reicher zu finden! Diana, Göttin der Jagd, schütze du die Heimat, die neue.“

Ende des 5. Jahrhunderts stießen die Franken bis nach Trier vor, in der Folgezeit nahmen sie das Land im Moseltal in Besitz. So ließen sie sich auch in Klüsserath im östlich gelegenen Teil des Ortes nieder, während die galloromanischen Einwohner an der Salm gesiedelt hatten. An der Stelle der hiesigen Burg soll sich ein fränkischer Herrenhof befunden haben, zu dem auch die erste Klüsserather Kirche (Michelskirche) gehörte. Frühe Herrschaftsverhältnisse sind für Klüsserath schon für das Jahr 634 belegt. Die Abtei Echternach dürfte von Irmina von Oeren Weinberge samt Winzer und allem Zubehör erhalten haben. 698 schenkte Gerelind, Tochter des Hausmeiers Odo, und Plektruds Enkel Arnulf, dem Gründer der Abtei in Echternach, dem Heiligen Willibrord, Güter in Klüsserath. Der Echternacher Hof am östlichen Ortsende ist der Nachfolger eines Hofs aus dem achten Jahrhundert. Chrodegang, Bischof von Metz, schenkte am 20. Mai 748 der von ihm gegründeten Abtei Gorze viele Besitzungen der Metzer Domkirche, u. a. auch „das Dorf Cluserado“. Am 12. November 826 tauschte die Abtei Prüm mit dem Graf Sigard verschiedene Güter und erhielt dafür unter anderem Ländereien und Weinberge in Klüsserath. Ebenso besaß das Bistum Trier Grundbesitz in Klüsserath. Es scheint so, dass in Klüsserath mehrere Grundherrschaften zur gleichen Zeit bestanden. Um 1200 erlangte das Kloster Sankt Thomas an der Kyll ebenfalls verschiedene Güter in Klüsserath. Ab Ende des 13. Jahrhunderts traten die Herren von Bruch als Grundherren in Klüsserath auf, bekamen dort unter anderem ein „Haus“, bei dem es sich wohl um die heute noch erhaltene Wasserburg handeln dürfte. Diese wird erstmals 1270 urkundlich erwähnt. Die steinerne Brücke wurde über dem zugeschütteten Graben anstelle der ehemals überdachten hölzernen Brücke errichtet. Heute befindet sich die Burg in Privatbesitz.

1295 wird zum ersten Mal von einer Pfarrkirche berichtet, die St. Remigius und später auch St. Michael geweiht war. Aus dem Jahre 1304 gibt es Aufzeichnungen vom Bau einer neuen größeren Kirche, dessen gotischer Chor in der heutigen Pfarrkirche noch zu sehen ist.

Am 15. Dezember 1468 übernahm der Trierer Kurfürst Johann II. „das Dorf Clüsserath in aller Form in seinen Schutz und seine Verwaltung“. 1512 unterbrach Kaiser Maximilian I. in Klüsserath seine Reise nach Trier zum Reichstag.

Der in Klüsserath amtierende Pfarrer Johann Gerhard von Manderscheid gründete 1681 eine Rosenkranzbruderschaft und stiftete dazu dieser Vereinigung neun Weinberge. Die Weinberge stellten Einkünfte dar, mit deren Hilfe man regelmäßige und dauernde Besetzung der Pfarrstelle anstrebte. Daher rührt der Name der heute bekannten Weinlage. Um 1700 ersetzt ein Neubau den alten Echternacher Hof, der bis heute erhalten ist.

Am 15. Mai 1783 fand die Grundsteinlegung für den Neuaufbau der Pfarrkirche statt, die am 27. Mai 1787 eingeweiht wurde.

Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Klüsserath landesherrlich zum Kurfürstentum Trier und war Teil der Pflege Leiwen des Amtes Pfalzel.

Infolge der Inbesitznahme der Region durch französische Revolutionstruppen gehörte der Ort Klüsserath von 1798 bis 1814 zum französischen Kanton Schweich im Saardepartement.

Aufgrund der auf dem Wiener Kongress getroffenen Vereinbarungen wurde die Region dem Königreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung kam Klüsserath zum Landkreis Trier im Regierungsbezirk Trier, der von 1822 an zur Rheinprovinz gehörte. Die Gemeinde Klüsserath wurde der Bürgermeisterei Trittenheim zugeordnet.

Die hiesige Burg wurde 1803 versteigert.

Im Jahre 1909 ersetzte eine Ponton-Fähre die alte Nachenfähre nach Köwerich. 1922 wurde im Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs ein Kriegerdenkmal auf dem Friedhof errichtet. Im Jahre 1923, im Zuge der Besetzung des Ruhrgebiets durch die Alliierten, und durch die Inflation wurde in Klüsserath nur noch mit französischen Francs bezahlt. 1933/34 wurde die Pfarrkirche auf die heutige Größe erweitert.

Das Ende des Zweiten Weltkriegs erlebten die Klüsserather Bürger am 18. März 1945. Die Amerikaner besetzten das Dorf in den frühen Morgenstunden des 10. März, nachdem die letzten deutschen Soldaten am Abend zuvor über die Mosel nach Köwerich und Trittenheim abgezogen waren. Am 11. März eröffneten jedoch deutsche Geschütze bei Heidenburg das Feuer auf das besetzte Klüsserath, das bis zum 18. März mehr oder weniger anhielt. Während dieser Kämpfe hatte die Zivilbevölkerung die schwersten Verluste. Viele Häuser wurden durch Granaten schwer beschädigt, unter anderem die Kirche und die Burg.

Ort : Geographische Breite: 49.8441918, Geographische Länge: 6.853901599999972


Geburt

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Breitbach, Jacob  6 Mai 1824Klüsserath, Kreis Trier-Saarburg, Rheinland-Pfalz, Deutschland I150628