Drucken Lesezeichen hinzufügen

Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2022:

Heidenheim an der Brenz (schwäbisch: „Hoidna“, auch „Hoirna“ ist eine Stadt im Osten Baden-Württembergs an der Grenze zu Bayern, etwa 17 Kilometer südlich von Aalen und 33 Kilometer nördlich von Ulm. Sie ist die Kreisstadt und größte Stadt des Landkreises Heidenheim und nach Aalen und Schwäbisch Gmünd die drittgrößte Stadt der Region Ostwürttemberg.

Heidenheim bildet ein eigenes Mittelzentrum, zu dessen Mittelbereich alle Gemeinden des Landkreises Heidenheim gehören. Seit 1. April 1956 ist Heidenheim Große Kreisstadt. Mit der Gemeinde Nattheim ist die Stadt Heidenheim eine Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft eingegangen.

Geschichte:

Erste Anzeichen menschlicher Anwesenheit hat es auf dem Stadtgebiet Heidenheims im Abri Heidenschmiede schon vor etwa 70.000 Jahren gegeben, eine dauerhafte Besiedelung gab es aber erst ab etwa 1300 v. Chr. Umfangreiche Siedlungsreste sind vor allem im Gewann Fürsamen aus der Zeit zwischen 1200 und 800 v. Chr. sowie der Hallstatt- und Latènezeit erhalten geblieben.

In römischer Zeit ab etwa 85 n. Chr. befand sich in Heidenheim das Kastell Aquileia mit über 1.000 berittenen Soldaten. Die dort stationierte Einheit – die Ala II Flavia milliaria – wurde später, vermutlich im Jahre 159 n. Chr., weiter nördlich nach Aalen verlegt. Das Kastell Aquileia bildete zunächst den östlichen Endpunkt des sogenannten Alblimes. Doch schon bald entstand an diesem strategisch wichtigen Ort und Schnittpunkt von fünf Römerstraßen auch eine Zivilsiedlung, eine der größten römischen Städte im heutigen Baden-Württemberg. Funde belegen eine besiedelte Fläche von mindestens 15, wenn nicht 20 Hektar. Außerdem wurden unlängst bei Ausgrabungen die Reste eines repräsentativen römischen Verwaltungsgebäudes gefunden, dessen genaue Funktion noch nicht voll geklärt ist (Stand Mai 2005). Aufgrund ihrer Größe, ihrer Lage und weiterer Hinweise war Aquileia vermutlich Hauptort eines römischen Verwaltungsbezirks (vgl. Civitas). Seit 233 griffen Alamannen wiederholt die römischen Grenzbefestigungen (Obergermanisch-Raetischer Limes) an. Die Aufgabe des Limes durch die Römer 260 brachte das Ende des römischen Heidenheims. In welchem Umfang römische Bevölkerungsteile unter der neuen, alemannischen Herrschaft weiterexistierten, ist unklar; dass dies der Fall war, ist sehr wahrscheinlich.

Über das Aquileia/Heidenheim der Völkerwanderungszeit wissen wir nichts. Doch schon im 8. Jahrhundert wird Heidenheim dann erstmals (wieder) urkundlich erwähnt. Die Gründung der mittelalterlichen Stadt geht mit dem Bau des Schlosses Hellenstein einher. Stadtmauern wurden abschnittsweise 1190 und 1420 errichtet. Das Marktrecht wurde der Stadt 1356 von Kaiser Karl IV. verliehen bzw. bestätigt. Über die Herrschaft der Grafen von Helfenstein kam die Stadt 1448 an Württemberg. 1462 bis 1504 gehörte die Stadt vorübergehend zu Bayern. Später gehörte sie für kurze Zeit zu Ulm. Sie war in württembergischer Zeit stets Sitz eines Amtes, das bis 1803 eine Exklave des Herzogtums Württemberg darstellte. Die damaligen territorialen Zugewinne Württembergs stellten dann die direkte Verbindung zum Hauptteil des Landes her, das 1806 als Königreich Württemberg in den neu gegründeten Rheinbund eintrat. 1807 wurde das Amt Heidenheim zum Oberamt erhoben (Oberamt Heidenheim), aus dem 1938 der Landkreis Heidenheim hervorging, der bei der Kreisreform 1973 kaum verändert wurde.

Bereits im Jahr 1590 existierte in Heidenheim ein funktionstüchtiges Wasserversorgungssystem. Es wurde Quellwasser aus der Brunnenmühlenquelle in einen Hochdruckbehälter in der Nähe des Schlosses gefördert, womit das Gebiet der heutigen Altstadt versorgt wurde.

Von den Hexenverfolgungen von 1607–1632 waren zehn Frauen betroffen. Die meisten Hexenprozesse endeten mit der Verbrennung auf dem Scheiterhaufen. Das erste Opfer war Maria Öchsler, genannt „die groß Maria“.

Die Entwicklung von Dorf und Stadt in wirtschaftlicher Hinsicht ist vor allem auf Abbau und Verhüttung von Bohnerzvorkommen zurückzuführen, die bereits in der Römerzeit ausgebeutet wurden. Die Bedeutung dieses Wirtschaftszweigs schwand jedoch Anfang des 19. Jahrhunderts durch die große Konkurrenz zunächst aus Wasseralfingen und dann dem Rheinland. Es kam allmählich zur Industrialisierung.

1864 wurde Heidenheim über die im Bau befindliche Brenzbahn an das Netz der Württembergischen Eisenbahn angeschlossen.

Auch in der Herstellung von Stoffen erlangte Heidenheim Bedeutung. Der auf der Ostalb angebaute Flachs wurde zu Leinwand verarbeitet. Mit dem Import von Baumwolle Anfang des 19. Jahrhunderts nahm die Textilindustrie ihren Anfang, die jedoch durch die internationale Konkurrenz nach dem Zweiten Weltkrieg an Bedeutung verloren hat. 1920 entluden sich wirtschaftliche Spannungen in den Protestaktionen des Heidenheimer Kirschenkriegs.

Am 1. August 1926 kommt es beim Heidenheimer Flugtag auf dem VfR-Platz zu einem Unglück. Beim Landeanflug wird das Flugzeug (Heinkel HD 21) durch eine Fallböe nach unten gedrückt und reißt eine Bretterwand mit Zuschauern ein. Das Flugzeug überschlug sich und blieb zerschmettert liegen. 5 Zuschauer kommen ums Leben und 7 wurden verletzt, der Pilot blieb unverletzt.

Bereits 1925 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Heidenheim die 20.000-Einwohner-Grenze. 1935 wurde Heidenheim nach der Deutschen Gemeindeordnung zum Stadtkreis erklärt, blieb aber weiterhin Teil des Oberamtes bzw. ab 1938 des Landkreises Heidenheim.

Im Zweiten Weltkrieg war zwischen Oktober 1941 und November 1942 der Polizeischule oberhalb der Stadt ein Außenlager des KZ Dachau mit 50 Häftlingen angegliedert. Von Dezember 1944 bis April 1945 war darin ein 20-köpfiges Arbeitskommando des KZ Natzweiler-Struthof untergebracht, das Dienste für das ab 1944 in der Polizeischule untergebrachte SS-Helferinnenkorps der Waffen-SS leisten musste. Nach Kriegsende wurde im ehemaligen KZ-Außenlager ein DP-Lager eingerichtet. Ein zweites DP-Lager bestand ab Oktober 1945 in der Voithsiedlung, die von der deutschen Wohnbevölkerung dafür vollkommen geräumt werden musste. Es handelte sich dabei hauptsächlich um polnische, 1946 fast nur noch um jüdische Displaced Persons. Die beiden Lager, in denen zeitweise bis zu 2.620 Personen lebten, wurden im August 1949 aufgelöst.

1948 wurde Heidenheim zur unmittelbaren Kreisstadt und am 1. April 1956 mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung zur Großen Kreisstadt erklärt. Am 19. Oktober 1957 erhielt der Stadtname offiziell den Zusatz an der Brenz.

Durch die Eingliederung von zwei Nachbargemeinden im Rahmen der Gebietsreform Anfang der 1970er Jahre erreichte Heidenheim seine heutige Gebietsausdehnung.

1984 fanden in Heidenheim die Heimattage Baden-Württemberg statt. Im Dezember 2003 erlangte Heidenheim bundesweite Bekanntheit, als vor einer Diskothek in der Innenstadt drei jugendliche Spätaussiedler von einem Neonazi erstochen wurden. Mit Hilfe der Stadt initiierten Jugendliche als Reaktion darauf das Projekt Bekennt Farbe, das verschiedene Aktionen gegen Gewalt durchführt.

Darüber hinaus wurde Heidenheim 2006 mit der Austragung der Landesgartenschau bekannt. 2010 ereignete sich der Kriminalfall Maria Bögerl.

Ort : Geographische Breite: 48.6776771, Geographische Länge: 10.1528478


Geburt

Treffer 1 bis 7 von 7

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Baumgaertner, Margarethe  16 Jan 1812Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I72036
2 Groß, Agatha  um 1576Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I247621
3 Müher, Waldburga  1538Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I247623
4 Pracht, Heidi  27 Nov 1949Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I254637
5 Rasshoeffer, Johannes  um 1680Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I245445
6 Wochenauer, Anna Maria  22 Jul 1602Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I247619
7 Wochenauer, Ulrich  6 Feb 1575Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I247620

Tod

Treffer 1 bis 8 von 8

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Friedrich, Albert  Datum unbekanntHeidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I145718
2 Friedrich, Elfrieda  30 Mai 1971Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I86311
3 Groß, Agatha  28 Feb 1626Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I247621
4 Hofer, Pauline  17 Dez 1959Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I46609
5 Müher, Waldburga  26 Mrz 1628Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I247623
6 Oehler, Karl Gottlieb Franz  10 Dez 1875Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I223149
7 Wochenauer, Georg  17 Sep 1618Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I247622
8 Wochenauer, Ulrich  1650Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland I247620

Eheschließung

Treffer 1 bis 3 von 3

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Hopphan / Wochenauer  12 Jan 1637Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland F87222
2 Wochenauer / Groß  um 1600Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland F87223
3 Wochenauer / Müher  1570Heidenheim an der Brenz, Kreis Heidenheim, Baden-Württemberg, Deutschland F87224