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Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2016:

Dielkirchen ist eine Ortsgemeinde im Donnersbergkreis in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Rockenhausen an.

Die heutige Gemeinde entstand am 7. Juni 1969 durch Neubildung aus den bis dahin eigenständigen Gemeinden Dielkirchen (damals 575 Einwohner) und Steingruben (damals 87 Einwohner).

Geschichte:

In der Zeit um 50 n. Chr. bis 400 n. Chr. siedelten Römer während ihrer Besatzungszeit im Rheingebiet im Alsenztal und damit in der Nähe von Dielkirchen. Belegt ist dies durch die Funde zweier mit Inschriften versehener Denkmäler in Rockenhausen sowie eines mit Götterdarstellungen versehenen Altares bei Dielkirchen, eines Denksteins bei Mannweiler und durch viele in den umliegenden Dörfern aufgefundene Münzen.

Im Jahr 863/64 (nach anderen Angaben 868 oder 872) stifteten Herzog Nantharius und seine Frau Kunigund das Benediktinerinnenkloster Münsterdreisen. Diese Stiftung ist in einer Bestätigung aus dem Jahr 1144 durch den römisch-deutschen König Konrad III. überliefert, der das Kloster an die Prämonstratenser übergab, und unter den gestifteten Gütern auch Dielkirchen (Tilentkiriche) aufführt. Die in der Nähe von Bayerfeld liegende Stolzenburg wurde 1256 als Stammsitz einer Nebenlinie der Raugrafen genannt. Die Dörfer Dielkirchen, Steingruben, Steckweiler, Bayerfeld, Cölln und Menzweiler bildeten die „Herrschaft Stolzenberg“ und wurden auch „Dielkircher Tal“ genannt. Graf Friedrich I. von Veldenz kaufte 1367 einen Teil des Stolzenberger Waldes und ein Drittel der Herrschaft Stolzenberg. Dielkirchen war damit zwei Herren untertan. 1401 ging ein weiteres Drittel der Herrschaft Stolzenberg an Philipp von Daun über. Dadurch war Dielkirchen dreiherrig. 1444 erbte Pfalz-Zweibrücken das Veldenzer Drittel. 1456 erwarb Wirich von Daun-Oberstein die Herrschaft Falkenstein. Das Daun’sche Drittel an Stolzenberg wurde der Herrschaft Falkenstein zugeschlagen, welche ab 1458 vom Herzogtum Lothringen lehensabhängig war. Friedrich der Siegreiche zerstörte 1471 Schloss Stolzenburg, 1514/15 erwarb Pfalzgraf Alexander von Pfalz-Zweibrücken ein weiteres Drittel von den Raugrafen und Dielkirchen war wieder zweiherrig. Der nördliche Teil des Dorfes bis zum Grenzbach (= Grenze, im Volksmund „Gretzbach“) gehörte zu Pfalz-Zweibrücken, der Teil südlich des Baches zu Falkenstein.

Die Auswirkungen der Reformation waren 1548 spürbar, ab 1621 die Folgen des Dreißigjährigen Krieges, sodass aufgrund von Seuchen und Krankheiten um 1628 nur noch 370 Menschen in Dielkirchen lebten. 1635 war die Gegend gänzlich entvölkert, die Pfarrei „steht 4 Jahre ledig“. 1654 gab es im Dielkircher Tal einen Bauernaufstand. Ursache waren sowohl drückende Abgaben als auch andauernde kriegerische Raubzüge infolge des Krieges. Die finnischen Grafen Lewenhaupt verkauften 1667 Falkenstein (und damit einen Teil Dielkirchens) an Herzog Karl IV. von Lothringen, 1669 wurde sein Sohn Karl Heinrich von Vaudémont neuer Eigentümer der Herrschaft Falkenstein. Die Kirche wurde im Jahr 1738 erbaut. Durch die Heirat Franz Stephans von Lothringen mit Kaiserin Maria Theresia kam Falkenstein, und damit ein Teil Dielkirchens, 1736 zum vorderösterreichischen Oberamt Winnweiler, wo es bis 1801 verblieb.

1792 besetzten französische Truppen im Ersten Koalitionskrieg die Pfalz, ein Jahr später quartierten sich Kommissäre mit militärischer Begleitung in Dielkirchen ein und machten die Ablegung des Eides auf die neuen Herren zur Bedingung für ihren Abzug. Die hohen Kosten für die Gemeinde durch die Einquartierung zwangen die Bewohner zum Eidschwur. In der Folge kam es ein Jahr später im Winter 1793/94 sowohl in der Herrschaft Falkenstein als auch in Dielkirchen zu Plünderungen und Brandschatzungen durch französische Truppen, die etwa am 31. Dezember 1793 die Orte der Grafschaft Falkenstein überfielen. In einem Aufruf zur Unterstützung der Beraubten heißt es in einem Bericht: „Erst plünderten die Franzosen die Scheunen, die Böden, die Früchte und Vorräte, dann drangen sie in die Ställe, schleppten das Vieh auf die Straße und schlachteten es vor den Augen der jammernden Eigentümer. Gerätschaften luden sie auf mitgebrachte Wagen. Was zum Fortschaffen zu zerbrechlich war, wurde zerschlagen. Die Esswaren, die sie nicht wegbringen konnten, vernichteten sie mutwillig. Den Wein, den sie nicht tranken, ließen sie auslaufen und zerschmetterten die Fässer. Bares Geld forderten sie mit gezücktem Dolch oder mit gespannter Pistole ab. Zum Schlusse rissen sie den armen Untertanen die Kleider vom Leib.“ Von Dielkirchen selbst berichtet die Beschreibung des Pfarrers: „Etliche Tage vor dem 06.01.1794, dem Feste der heiligen Drei Könige, sind mehrere französische Offiziere das Alsenztal hinuntergeritten. Wahrscheinlich von mitleidigen Gefühlen getrieben, haben sie sich einzelnen Bürgern genähert und sie von einer bevorstehenden Plünderung in Kenntnis gesetzt mit ungefähr diesen Worten: ‚Ihr lieben Leute, sucht soviel wie möglich eurer Habe zu verstecken, es gibt eine große Plünderung, da wird alles mitgenommen, was zu kriegen ist.‘ Die Dielkirchner taten wie geraten. Der Raubzug, Militär und Zivil, ist dann auch am 6. Januar gekommen und hat das Tal bis Hochstätten durchzogen. Die Betten und das Leinenzeug, was die Plünderer nicht mitnehmen konnten, haben sie auf der Au zusammengetragen und verbrannt.“

Ab Anfang Februar mussten sich die französischen Truppen vor den Preußen zurückziehen; ab Mitte Oktober war die ganze Gegend wieder im Besitz der Franzosen. Schließlich schlossen Preußen und Frankreich 1795 den Separatfrieden von Basel. Die Pfalz und somit Dielkirchen wurde dabei französisch, jedoch wurde dieser Waffenstillstand gebrochen und es kam zu Kämpfen in der Gegend. Die Franzosen besetzten 1797 Stadt und Festung Mainz. Die linksrheinischen Gebiete wurden der französischen Verwaltung unterstellt. Dielkirchen gehörte nun zum Département du Mont-Tonnerre (Departement Donnersberg) und nach einer Verwaltungsneugliederung zum Kanton Rockenhausen. Ein Jahr später mussten erneut sämtliche Bewohner den Eid auf die erste Französische Republik schwören.

1813 besiegten Preußen, Russen und Österreicher die Franzosen in der Völkerschlacht bei Leipzig. In der Neujahrsnacht 1814 überquerte Marschall Blücher den Rhein und Ende Januar 1814 waren die linksrheinischen Gebiete von den Franzosen geräumt.

1816 kam die Pfalz und somit das Dielkircher Tal zum Königreich Bayern. 1818 kam es zur Vereinigung der Lutheraner und der Reformierten zu einer Kirchengemeinschaft. Am 1. Advent dieses Jahres wurde die Union kirchlich gefeiert. Die Bevölkerungszahl wuchs im 19. Jahrhundert und es wurde die Freiwillige Feuerwehr Dielkirchen gegründet.

Ort : Geographische Breite: 49.6621883, Geographische Länge: 7.8167939


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Stoller, Johann H.  geschätzt 1676Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland I219258
2 Wasem, Johannes  geschätzt 1695Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland I157411

Tod

Treffer 1 bis 5 von 5

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Andreas, Anna Margaretha - wife of  28 Feb 1760Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland I219254
2 Gleber, Elisabeth Barbara  21 Mai 1772Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland I219256
3 Haaß, Johannes  um Apr 1722Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland I252002
4 Stoller, Conrad  15 Mrz 1739Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland I249398
5 Stoller, Hermann  17 Nov 1759Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland I219255

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Haaß, Johannes  2 Mai 1722Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland I252002

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Biermann / Stoller  27 Feb 1753Dielkirchen, Donnersbergkreis, Rheinland-Pfalz, Deutschland F90168