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Degerloch, Kreis Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Degerloch ist ein Stadtbezirk am Südrand der Stuttgarter Innenstadt auf der Filderebene. Der Bezirk Degerloch wurde 1956 durch die Vereinigung der bis 1908 selbstständigen Gemeinde Degerloch und des in den 1930er-Jahren gegründeten Stuttgarter Stadtteils Hoffeld gebildet.

Geschichte:

Die ältesten Funde menschlicher Siedlungen in und um Degerloch, darunter ein Dorf der spiralkeramischen Zeit, datieren aus der Jungsteinzeit um 2000 v. Chr., außerdem gibt es Funde aus der Hallstattzeit (800–400 v. Chr., Grabhügel und zwei Siedlungsstellen) und aus der Zeit der Kelten (Zeitenwende, Urnen). Die heutige Besiedlung entstand vermutlich zur Zeit der Alemannen um 500 n. Chr. von Möhringen aus. Der Name leitet sich aus dem althochdeutschen Wort „Tegerlohe“ ab und bedeutet „dichter Wald“. Damit wurde wohl ursprünglich der Wald westlich von Möhringen bezeichnet und diese Bezeichnung übertrug sich auf die Siedlung, die lange nur aus einzelnen Höfen bestand.

Degerloch wurde erstmals um 1100 in einer Schenkung an das Kloster Hirsau urkundlich erwähnt und umfasste damals zwölf Häuser. 1295 erwarben die Grafen von Württemberg den Ort Degerloch, während der Mutterort Möhringen an die Reichsstadt Esslingen am Neckar kam. Die Orte an der Grenze hatten in den Auseinandersetzungen zwischen Esslingen und Württemberg im 14. und 15. Jahrhundert sehr zu leiden. 1449 wurde Degerloch durch Esslinger niedergebrannt. Auch im Bauernkrieg, im Dreißigjährigen Krieg, im Pfälzischen Erbfolgekrieg und in den Napoleonischen Kriegen kam es zu Truppendurchzügen und Plünderungen.

Eine Kapelle wurde in Degerloch erstmals 1361 erwähnt und 1468, nach der kirchlichen Loslösung von Möhringen, zur Pfarrkirche erhoben. Wie ganz Württemberg wurde Degerloch im Zuge der Reformation evangelisch, Katholiken sind erst wieder seit dem späten 19. Jahrhundert ansässig. Im 18. Jahrhundert verdoppelte sich die Einwohnerzahl von 502 Personen im Jahr 1703 auf 1038 Einwohner im Jahr 1807.

Degerloch war seit jeher ein von Acker-, Obst- und Weinbau geprägter Ort mit stark parzellierten Nutzflächen. Aufgrund der kleinen Gemarkung (rund 350 Hektar) pachteten die Degerlocher Bauern um 1850 rund 180 Hektar von umliegenden Gemarkungen hinzu. Im 19. Jahrhundert kam es aufgrund der beengten und ärmlichen Verhältnisse zunächst noch zur Auswanderung von rund 250 Einwohnern, jedoch geriet Degerloch rasch in den Sog der Industrialisierung, die im Stuttgarter Raum zu einem bedeutenden Umschwung führte. Mit der bis 1831 angelegten Neuen Weinsteige als einer der wichtigsten Einfallstraßen nach Stuttgart und der 1884 in Betrieb genommenen Dampfzahnradbahn wies der Ort wichtige Verkehrsverbindungen auf und wandelte sich von etwa 1850 bis 1890 von einem bäuerlichen Ort zu einem Handwerks- und Gewerbevorort. Die Ansiedlung von Industrie sorgte für einen gewissen Wohlstand. 1904 kam mit der Neuen-Weinsteige-Linie eine zweite Verkehrsverbindung mit der Landeshauptstadt hinzu.

Am 1. August 1908 wurde Degerloch nach Stuttgart eingemeindet und dann als Stadtteil geführt.

Im Zweiten Weltkrieg war Degerloch von den Luftangriffen auf Stuttgart betroffen, die – wie in der Nacht vom 15. auf den 16. März 1944 – häufig mehr das Umland als die Stuttgarter Innenstadt trafen. Der schwerste Luftangriff auf Degerloch erfolgte in der Nacht vom 25. auf den 26. Juli 1944. Am 22. April 1945 übergab der NSDAP-Oberbürgermeister Karl Strölin im Degerlocher Gasthof „Zum Ritter“ die umkämpfte Stadt Stuttgart an französische Truppen.

Der Stadtteil Hoffeld geht auf einen vermutlich um 750 von Plieningen gegründeten und um 1100 erwähnten Ittinghauser Hof zurück, von dem der Gemarkungsname Hoffeld herrührt. Der Hof verkam im 17. Jahrhundert, wurde dann durch Degerloch erworben und im Jahr 1746 abgerissen. Von 1926 bis 1956 befand sich auf dem Hoffeld der Sender Stuttgart-Degerloch, dessen zwei 100 Meter hohe Stahlfachwerktürme der Rundfunkausstrahlung dienten. Nach 1930 entstand die Hoffeldsiedlung, die 1955 bis 1977 erweitert und bereits 1956 mit Degerloch zum Stadtbezirk Degerloch vereinigt wurde.

Bei der Neugliederung der Stuttgarter Stadtteile zum 1. Januar 2001 wurde der Stadtteil Degerloch in die Stadtteile Degerloch (neu), Haigst, Tränke und Waldau aufgeteilt. Mit Hoffeld besteht der Stadtbezirk Degerloch seither aus fünf Stadtteilen.

Ort : Geographische Breite: 48.7503133, Geographische Länge: 9.1703224


Geburt

Treffer 1 bis 3 von 3

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Kaiser, Catharina - wife of  um 1552Degerloch, Kreis Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland I228961
2 Kaiser, Catharina  2 Feb 1577Degerloch, Kreis Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland I228959
3 Kaiser, Georg Jakob  um 1548Degerloch, Kreis Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland I228960

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Reyser, Margaretha  15 Jul 1635Degerloch, Kreis Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland I226823