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Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Baiertal ist seit 1972 ein Stadtteil der Stadt Wiesloch im Rhein-Neckar-Kreis und liegt im Nordwesten von Baden-Württemberg. Der Stadtteil hat rund 4500 Einwohner.

Geschichte:

Baiertal war durch seine günstige Lage vermutlich schon in der Jungsteinzeit besiedelt, außerdem gibt es römische und alemannische Funde in dieser Gegend, die in der Nähe der Kreuzung der Handelsstraßen Speyer-Heilbronn-Nürnberg und Frankfurt-Heidelberg-Karlsruhe liegt.

Urkundlich wird der Ort erstmals am 29. April 841, zur Zeit Kaiser Lothars I., im Lorscher Codex erwähnt. Die Urkunde dokumentiert eine Schenkung der Männer Ruotpert und Nending an das Kloster Lorsch, u. a. zehn Morgen Land in Baiertal, damals als „Buridal“ bezeichnet.

Buri bedeutet auf Althochdeutsch Besitz und dal bedeutet Tal schlicht übersetzt heißt es also Besitz im Tal. Man geht davon aus, dass damit ein von der eigentlichen Muttersiedlung entfernter Besitz mit Weiderechten gemeint ist und schließt daraus, dass Baiertal eine Ausbausiedlung auf den entlegeneren Weidegründen des Nachbarortes Dielheim war, von wo aus Baiertal auch kirchlich betreut wurde.

Über die frühen Besitzverhältnisse in Baiertal ist wenig bekannt. Vom 12. bis zum 14. Jahrhundert besaßen die Herren von Hohenhart wohl den größten Teil von Baiertal und übten dort die Ortsherrschaft aus. 1160 wird ein Konrad von Hohenhart genannt. 1369 verkaufte Ulrich von Hohenhart ein Viertel des Dorfes an den Strahlenberger Vogt Peter Storre. Dieser Teil kam 1371 an den Deutschen Orden, während der restliche vormalige Adelsbesitz an die Kurpfalz kam, die damit Ministerialen, also kurfürstlichen Verwaltungsbeamte, belehnte.

Die niederadeligen Lehen wurden im Lauf der Zeit durch Verkäufe und Erbteilungen sehr zersplittert und durchliefen die Hand zahlreicher Herren. Einen bedeutenden Anteil am Dorf hatten die Bettendorff, ein kleinerer Teil kam über die Helmstatt, Berlichingen, Lietzen und Stengel an die Freiherren von Üxküll-Gyllenband, der kleinste Teil des Ortes kam über die Helmstatt, Scheibel, Süchteln, Auerbach und May an die Leoprechting. Weiteren Besitz am Ort hatten das Kloster Lobenfeld bzw. später die Schaffnei Lobenfeld sowie die Pfarreien in Dielheim und Wiesloch. Viele Güter in Wiesloch, darunter auch die meisten des Deutschen Ordens, waren in Erbpacht an Bestandspächter vergeben.

Rechtlich wurden die komplizierten Besitzverhältnisse im Jahre 1561 fest geschrieben, nachdem der von Kurfürst Friedrich III. ein Jahr zuvor geschlossene Vertrag über die Meckesheimer Zent die kurpfälzische Oberhoheit über die adeligen Junker des Kraichgaus, also auch in Baiertal, festgeschrieben hatte. Die Ortshälfte links des Baches zählte demnach zur kurpfälzischen Meckesheimer Zent, rechts des Baches zum Ritterkanton Kraichgau. Die beiden Baiertaler Hälften hatten je einen eigenen Schultheiß. Die Ortsherrschaft lag bei einem Kondominat von Deutschem Orden und den jeweils ansässigen Adelsfamilien.

Baiertal wurde wie die ganze Kurpfalz im Dreißigjährigen Krieg mehrmals von Kriegseinwirkungen heimgesucht. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688–1697), im Spanischen Erbfolgekrieg (1700–1712) und im Zweiten Koalitionskrieg (1799–1802) musste die Gemeinde Geld und Verpflegung für durchziehende Armeen bereitstellen, Bürger wurden zu Diensten herangezogen und mussten Quartiere zur Verfügung stellen; teilweise wurden auch notwendige Güter beschlagnahmt.

Nach dem kriegerischen 17. Jahrhundert wurden kurz nach 1700 durch den Deutschen Orden auch erstmals Juden in Baiertal zugelassen, ab 1717 siedelten die Freiherren von Bettendorff auch Mennoniten an.

Durch den Reichsdeputationshauptschluss von 1803 kam der kurpfälzische Teil Baiertals an das neue Großherzogtum Baden. 1805 besetzte Baden auch den vormals deutschordischen Teil des Ortes "jenseits der Bach". 1807 wurde ganz Baiertal dann der Grundherrschaft der damaligen Kondomini, also der Freiherrn von Bettendorff, von Uexküll und von Leoprechting, unter der Oberhoheit Badens unterstellt.

1812 zogen 7000 badische Soldaten, darunter elf Baiertaler, im Gefolge Napoleons nach Russland. Von dem gescheiterten Feldzug kehrten nur wenige zurück.

Mit dem Übergang an den neuen Staat Baden war die jahrhundertelange kurpfälzische Geschichte Baiertals und seiner Nachbarorte zu Ende; im neuen Flächenstaat, der sehr heterogene Gebiete umfasste, wurden aber erstmals eine konstitutionelle Verfassung und eine moderne, effiziente Verwaltungsstruktur eingeführt: 1809 wurde Baiertal Teil des Neckarkreises, 1832 des neu entstandenen Unterrheinkreises, 1863 des Kreises Heidelberg. Die 1830er Jahre brachten das Ende der bäuerlichen Leibeigenschaft, der Grundherrschaft und der zahlreichen Abgaben. 1849 wurden die bisherigen Erbbestandsverhältnisse aufgehoben. Die wirtschaftliche und politische Lage der Bauern und Handwerker verschlechterte sich aber Mitte des 19. Jahrhunderts wieder, es kam zuerst in Südbaden, dann auch in der ehemaligen Kurpfalz zur demokratischen Revolution von 1848/49, an der mindestens elf Baiertaler Bürger teilnahmen.

Nach der Reichsgründung 1871 kam es in der Gemeinde wie in ganz Baden zu einem wirtschaftlichen Aufschwung vor allem durch die Zigarrenindustrie und den Anschluss an die 1901 eröffnete private Nebenbahn Wiesloch–Meckesheim/Waldangelloch. Von 1837 bis 1910 stieg die Einwohnerzahl um fast 70 Prozent, diese Jahre brachten Innovationen wie Straßenbeleuchtung, Telegrafie, Telefon, Elektrizitätsversorgung etc. in den Ort. Gleichzeitig vollzog sich ab der Mitte des 19. Jahrhunderts aber auch der Niedergang der jüdischen Gemeinde in Baiertal, da viele Juden im Zuge der Emanzipation in stärker industrialisierte Orte abwanderten.

Im Ersten Weltkrieg starben 84 Baiertaler, im Zweiten 127 Soldaten und 10 Zivilisten (inklusive Vermisste).

In den ersten zwei Jahren nach dem Krieg hatte die Gemeinde etwa 525 Heimatvertriebene aus Mittel- und Osteuropa aufzunehmen, was über 21 % der Bevölkerung entsprach. Jahrelange Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit waren zwar die Folge, die Integration gelang aber gut. Von den Heimatvertriebenen kamen 62 % aus der Tschechoslowakei (v.a. dem Sudetenland), 25 % aus Ungarn, 5 % aus Jugoslawien, 7 % aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße und 1 % aus Österreich. Erst durch die zahlreichen Heimatvertriebenen änderte sich die Konfessionsverteilung, seither sind die Katholiken in der Mehrheit.

Ort : Geographische Breite: 49.3027191, Geographische Länge: 8.738082099999929


Geburt

Treffer 1 bis 15 von 15

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Engelberth, Anna Katharina  11 Mai 1709Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174801
2 Ritzhaupt, Hans Georg  um 1671Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174825
3 Ritzhaupt, Maria Barbara  5 Mrz 1702Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174824
4 Wintsch, Anna Margaretha  um 1685Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174846
5 Zimmermann, Johann Heinrich  um 1680Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174835
6 Zimmermann, Maria Ursula - wife of  um 1688Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174836
7 Zuber, Abraham  6 Okt 1699Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174823
8 Zuber, Anna Maria  28 Apr 1730Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174827
9 Zuber, Ezekiel  um 1680Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174845
10 Zuber, Hans Michael  um 1652Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174838
11 Zuber, Hans Wolf  um 1666Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174821
12 Zuber, Heinrich  1662Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174840
13 Zuber, Isaac  23 Aug 1705Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174800
14 Zuber, Jacob  um 1650Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174844
15 Zuber, Unbekannt  1664Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174841

Tod

Treffer 1 bis 7 von 7

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Kammerer, Margaretha  15 Aug 1754Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174822
2 Zimmermann, Johann Heinrich  um 1752Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174835
3 Zimmermann, Maria Ursula - wife of  um 1762Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174836
4 Zuber, Anna Catharina - wife of  Feb 1735Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174839
5 Zuber, Hans Michael  15 Jan 1662Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174842
6 Zuber, Hans Michael  1699Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174837
7 Zuber, Hans Michael  13 Jun 1728Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174838

Beerdigung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Zuber, Anna Catharina - wife of  Feb 1735Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174839

Beruf

Treffer 1 bis 1 von 1

   Nachname, Taufnamen    Beruf    Personen-Kennung 
1 Ritzhaupt, Hans Georg  Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland I174825

Eheschließung

Treffer 1 bis 1 von 1

   Familie    Eheschließung    Familien-Kennung 
1 Zimmermann / Zimmermann  1715Baiertal, Rhein-Neckar-Kreis, Baden-Württemberg, Deutschland F57834