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Saratow, Oblast Saratow, Wolga, UdSSR



 


Notizen:
Wikipedia 2018:

Saratow ist eine Stadt in der gleichnamigen russischen Oblast. Sie hat 837.900 Einwohner (Stand 14. Oktober 2010) und liegt am rechten, sogenannten „Bergufer“ der mittleren Wolga. Saratow ist ein wichtiges Kultur- und Wirtschaftszentrum sowie Universitätsstadt und bildet zusammen mit dem auf der anderen Seite der Wolga gelegenen Engels eine Agglomeration mit rund 1,2 Millionen Einwohnern.

Geschichte:

Saratow wurde 1590 als Zarenfestung gegründet. Vorher war die Stadt „Hauptstadt“ der Goldenen Horde, des mongolischen Teilreichs in Osteuropa und Westsibirien. Einige Historiker vermuten, dass der Name der Stadt aus dem Tatarischen stammt und so viel wie „Gelber Berg“ bedeutet.

Nach einem Ukas des Zaren Fjodor Iwanowitsch begann im Jahre 1590 an der Wolga der Bau einer Bewachungsfestung, nachdem an der Wolga bereits 1586 Samara und 1589 Zarizyn gegründet wurden. Diese Festung sollte die Steppengebiete des Zarentum Russland an der Wolga schützen und die Überfälle der Reitervölker aus den Nachbargebieten eindämmen. Ebenso wichtig war die Sicherung des Wasserweges von Kasan nach Astrachan, der hier verlief. Die Festung wurde unter der Leitung des Heerführers Grigori Sassekin errichtet. Saratow war dabei nicht mehr nur wichtiger Militärstützpunkt, sondern auch großes Handelszentrum als Umschlagplatz des russischen Handels mit dem Orient geworden.

Von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts und bis zu den Deportationen im Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg lebten in Saratow zahlreiche Wolgadeutsche, deren Tätigkeit auch in der Architektur der Stadt Spuren hinterlassen hat. Sie kamen überwiegend aus Bayern, Baden, Hessen, der Pfalz und dem Rheinland und folgten in den Jahren 1763 bis 1767 der Einladung der deutschstämmigen Zarin Katharina II. Nach dem Überfall des „Dritten Reiches“ auf die Sowjetunion im Juni 1941 ließ Josef Stalin das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR am 28. August 1941 den Erlass „Über die Umsiedlung der im Wolgagebiet ansässigen Deutschen“ beschließen. Die Wolgadeutschen wurden der kollektiven Kollaboration beschuldigt, nach Sibirien und Zentralasien deportiert und dort in Arbeitslager der „Arbeitsarmee“ (Trudarmee)gezwungen, wobei Tausende starben.

Während ihrer Blütezeit im 19. Jahrhundert gehörte die Stadt zu den größten des Russischen Reiches.

Bezogen auf die 1630er Jahre gibt es über Saratow schriftliche Zeugnisse aus einer Reisebeschreibung in deutscher Sprache, die auch eine Abbildung der Stadt enthält.

Im Herbst 1856 wurde in Saratow ein Priesterseminar und 1857 ein Knabenseminar gegründet, das als Vorbereitungsschule für das Priesterseminar dienen sollte. Im Knabenseminar waren jährlich 25 Plätze für Kolonistenkinder reserviert; dabei wurden Waisen und Söhne aus armen Familien bevorzugt. Von den Absolventen des Knabenseminars besuchten nur etwa 20 % das Priesterseminar, die überwiegende Mehrheit ging als Lehrer in die Kolonien. Vier Absolventen des Saratower Priesterseminars, Anton Johannes von Padua Zerr (1849 bis 1932), Dr. Josef Aloisius Keßler (1862 bis 1933), Dr. Alexander Frison (1873 bis 1937) und Dr. Markus Glaser (1880 bis 1950) wurden Diözesanbischöfe.

Im Ersten Weltkrieg war Saratow im Januar 1915 Zielort für Deportationskonvois von Deutschen, Juden, Ungarn, Österreichern und Slawen, die in den westlichen, frontnahen Gebieten des Reiches als mögliche Gefahr eingestuft wurden.

Nach der Auflösung des Gouvernements Saratow 1928 war Saratow in der Russischen SFSR zunächst Zentrum der Oblast Untere Wolga, aus der bereits im selben Jahr der bis 1934 bestehende Krai Untere Wolga wurde. 1932 wurde das Krai-Zentrum nach Stalingrad verlegt. 1934 wurde der Krai Saratov gebildet und schließlich 1936 die bis heute bestehende Oblast Saratow.

Der erste Mensch im Weltall Juri Gagarin studierte an der Technischen Universität in Saratow und landete nach seinem legendären Flug 1961 auch in der Oblast Saratow.

Geographische Breite: 51.533333000000000000, Geographische Länge: 46.0000000000000000


Geburt

Treffer 1 bis 4 von 4

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Buss, Andrej  13 Mai 1921Saratow, Oblast Saratow, Wolga, UdSSR I185912
2 Guckshaus, Amalia  17 Dez 1927Saratow, Oblast Saratow, Wolga, UdSSR I264536
3 Kehl, Johann  23 Apr 1927Saratow, Oblast Saratow, Wolga, UdSSR I270849
4 Meibach, Susanna  Feb 1923Saratow, Oblast Saratow, Wolga, UdSSR I50757