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Hoherlehme, Kreis Dahme-Spreewald, Brandenburg, Deutschland



 


Notizen:

Wikipedia 2023:
Hoherlehme ist ein Gemeindeteil der Stadt Wildau im Landkreis Dahme-Spreewald (Brandenburg). Der Ort wurde 1375 erstmals urkundlich erwähnt. 1922 wurde der Ort in Wildau umbenannt, und der Schwerpunkt der Bebauung verlagerte sich ca. ein Kilometer nach Osten. Seither war die ursprüngliche Siedlung Hoherlehme nacheinander Wohnplatz, Ortsteil oder Gemeindeteil der Gemeinde Wildau, seit 1. April 2013 der Stadt Wildau.
Geschichte:
Der Ort wurde im Landbuch Karls IV. erstmals als Alta Lomen urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich von einer plb. Grundform *Lom-n- zu urslawisch * lom? = Bruch, Windbruch ab. Weniger wahrscheinlich ist eine Ableitung von einer Grundform *Lom bzw. *lomy (Plural). Es könnte eine Angleichung an brb. lume oder lome erfolgt sein, mit der Bedeutung ins Eis gehauenes Loch für die Eisfischerei. Das könnte das weibliche Geschlecht des Ortsnamens in der Erstnennung, und in urkundlichen Nennungen von 1444 (zou Hohelomen), 1472 (die Hogen Leme) und selbst noch 1536 (zur hohen Lemen) erklären. Spätere Schreibweisen sind aber auch männlichen Geschlecht, so Hogerlomen (1450) und Hogerlame (1480). Das Dorf erhielt den Zusatz Alta oder Hoher zur Unterscheidung von dem tiefer, an der Dahme gelegenen Niederlehme. Nach dem Historischen Ortslexikon war Hoherlehme der Ortsstruktur nach ein Sackgassen- oder Breitgassendorf.
Nach dieser Beschreibung hatte das Dorf 51 Hufen, davon hatte der Pfarrer 8 von Abgaben freie Hufen. Warum der Pfarrer hier 8 Freihufen hatte ist nicht ersichtlich, üblich sind zwei bis vier Hufen. Jede der abgabenpflichtigen Hufen musste drei Scheffel Roggen, drei Scheffel Hafer an Pacht geben. Jede Hufe gab 27 Pfennige Zins und 27 Pfennige Bede. Fünf Hufen gaben zusätzlich eine Fruchtbede von 1 Scheffel Roggen einem Scheffel Gerste und zwei Scheffel Hafer. Nicolaus Sunde hatte die Pacht von sieben Hufen an Roggen und Hafer. Nicolaus Bartholomäus, Bürger von Berlin und ein NN. Bartholomäus, Bürger von Mittelwalde bezogen die Pacht von 16 Hufen. Der Berliner Bürger Helsuwer hatte die restlichen Pächte in Roggen und Hafer. Nicolaus Sunde hatte die Zinse von 22 Hufen, die restlichen Zinsen hatte Helmsuwer. Letzter bezog außerdem die Bede der Hufen. Jeder Hofbesitzer musste ein Huhn und fünf Eier an die Pachtberechtigten reichen. Der Krug war schon aufgegeben; er gab vorher 6 Schillinge. Von einem Krug jenseits der Dahme, wahrscheinlich in Niederlehme erhielten die Genannten ein Schock Eier. Es gab acht Kossätenhöfe im Ort, die eine Mandel Hühner und ein Schilling geben mussten. Der Wagendienst, das Obergericht und das Patronat über die Kirche hatte Helmsuwer. Aus einer später hinzugefügten Notiz erfahren wir, dass Helmsuwer seinen Anteil an Hoherlöhme an Sifrid von Schlieben verkauft hatte, der es später an Titzmann von Neuendorf weiter veräußert hatte. Die Hufenpacht war im Vergleich zu anderen Dörfer sehr niedrig und wurde von Fidicin auf den vergleichsweise ertragsarmen Boden zurückgeführt. Der Weinberg westlich des Ortskerns lässt auf Weinanbau während des Mittelalters schließen. Historische Berichte darüber gibt es aber nicht.
m Jahr 1450 war der Ort 36 Hufen groß. Dem Pfarrer standen nach wie vor acht Hufen zu; ebenso waren alle zehn Hufen besetzt. Nach dem Schossregister von 1451 (Schoss = Steuer) gehörte der Ort aber wieder den Slybener (von Schlieben). Auf der Feldmark waren nur noch 36 Hufen, davon hatte der Pfarrer 8 Hufen. Allerdings waren von den Bauernhufen nur noch zehn bewirtschaftet. Jede Hufe gab 3 Scheffel Roggen, 3 Scheffel Hafer und drei Groschen. Die Kossäten mussten 7½ Schillinge bezahlen. Nach dem Schossregister von 1451 musste das Dorf nur noch den halben Schoss geben. 1480 waren nur noch vier Hufen in Bewirtschaftung. Die anderen lagen wüst. Ob die Abnahme der bäuerlichen Hufen durch die Einrichtung eines Rittersitzes mit Umwidmung der Bauernhufen in Ritterhufen zu erklären ist, ließ sich bisher nicht klären.
1472 belehnte Kurfürst und Markgraf Albrecht von Brandenburg die von Schlieben mit Wendisch Wusterhausen (= Königs Wusterhausen) und Deutsch Wusterhausen, Schenkendorf und Hoherlehme sowie mit Einkünften in Großmachnow. 1480 waren vier von 36 Hufen besetzt. In den nächsten Jahrzehnten fiel Hoherlehme wohl völlig wüst.
Bis 1542 war Hoherlehme in den Besitz der Schenken von Landsberg auf Teupitz gekommen. An 20. März 1542 belehnte Kurfürst Joachim II. die Schenken von Landsberg zu Teupitz, Groß Leuthen und (Königs) Wusterhausen durch einen Gesamtlehenbrief mit Wendisch Wusterhausen (= Königs Wusterhausen), Senzig, Zeesen, Schenkendorf, den wüsten Dörfern Deutsch Wusterhausen und Hoherlehme und der wüsten Feldmark Gersdorf. Die Schenken von Landsberg zu Teupitz erhielten weitere gleichlautende Gesamtlehenbriefe in den Jahren 1562, 1572, 1598, 1600, 1609, 1612 und 1644. Zeesen wurde 1626 auf Wiederkauf an Christian Otto
von Thümen auf Gallun verkauft oder verpfändet und schied aus den Wusterhausener Gütern aus. Aus dem Jahr 1527 wurde berichtet, dass das „Dorf wohl aber nie ganz wüst gewesen“ sein war.
Allerdings hatten auch noch andere Personen kleinere Anteile am Dorf Hoherlehme, so bis 1430 Hans Schmidt über die Abgaben von sieben Hufen und zwei wüsten Höfen bzw. ab 1430 (bis 1461) der Berliner Bürger Nabel. Nach 1461 waren diese Anteile an den Harnischmeister Dictus Lettin gekommen. Und um 1536 waren sie im Besitz des Michael Happe von Happberg zu Trechwitz, der sie schließlich noch vor 1542 an die Schenken von Landsberg verkaufte.
1683 erwarb der damalige Kurprinz und spätere König Friedrich I. die Herrschaft Wusterhausen von Friedrich von Jena und bildete daraus das, freilich erst später so genannte, Amt Königs Wusterhausen. Auf der Feldmark wurde ein Amtsvorwerk bestehend aus 20 Hufen eingerichtet. Leider fehlen Informationen darüber, wann und wie dieses Vorwerk gebildet worden ist. 1711 zählte der Ort zusammen sechs Giebel (Wohnhäuser), fünf Bauern und ein Hirte. 1745 hatten sich neben den Bauern noch zwei Kossäten angesiedelt. 1771 sind wieder die sechs Giebel erwähnt. Neben dem Hirten gab es nun auch einen Schäfer sowie den Großknecht, den Mittelknecht und den Kleinknecht. Auf der Feldmark waren 23 Bauernhufen. Friedrich Wilhelm Bratring beschreibt Hoherlehme wie folgt: Dorf und Amtsvorwerk, 5 Ganzbauern, 3 Halbbauern, 2 Büdner und 13 Feuerstellen. Er gibt 23 Bauernhufen und weitere 20 Hufen für das Amtsvorwerk an. 1812 wurde das Vorwerk in Hoherlehme in Erbpacht gegeben. Schon 1813 wurde eine erste Schule in Hoherlehme erbaut. 1840 wurden in Hoherlehme nur noch 12 Wohnhäuser registriert.
1858 gab es sieben Hofeigentümer und einen Pächter mit zusammen 19 Knechten und Mägden sowie sechs Tagelöhnern, fünf nebenerwerblichen Landwirten mit vier Knechten und Mägden und 28 Arbeiter und eine Person, die als Gesinde bezeichnet wurde. Von den 17 Besitzungen umfasste eine Besitzung mehr als 600 Morgen, 10 hatten zwischen 30 und 300 Morgen, 5 Eigentümer hatten Besitzungen von 5 bis 30 Morgen und einer unter 5 Morgen. An Handwerkern wohnten ein Zimmergeselle und ein Maurerlehrling im Ort. Vier Personen waren Rentner und vier Personen werden als Arme bezeichnet. Zum Gutsbezirk gehörte ein Pächter mit sechs Knechten und Mägden, zehn Tagelöhnern und sechs Bediente. Das Gut hatte eine Größe von 687 Morgen.
1861 standen im Gutsbezirk zwei Wohngebäude und vier Wirtschaftsgebäude; der Gutsbezirk hatte 37 Einwohner. Das Gut hatte eine Größe von 4 Morgen Gehöfte, 3 Morgen Gartenland, 526 Morgen Acker, 58 Morgen Wiese, 3 Morgen Torf und 100 Morgen Wald, zusammen 694 Morgen. Auf dem Gut wurden 7 Pferde, 15 Stück Rindvieh und 300 Schafe gehalten. Zur Landgemeinde bzw. zum Gemeindebezirk gehörten die Wohnplätze Neue Ziegelei und Gut Wildau, das ursprünglich Springziegelei hieß und 1855 in Wildau umbenannt worden war. Die Landgemeinde hatte 30 Morgen Gehöfte, 2 Morgen Gartenland, 1799 Morgen Acker, 214 Morgen Wiese, 74 Morgen Weide, 25 Morgen Torf und 248 Morgen Wald, zusammen 2392 Morgen. Im Dorf standen ein öffentliche Gebäude, 25 Wohngebäude und 27 Wirtschaftsgebäude, darunter auch eine Ziegelei. Der Dorfkern hatte 152 Einwohner. Im Wohnplatz Neue Ziegelei standen drei Wohngebäude und sieben Wirtschaftsgebäude, darunter die Ziegelei. Der Wohnplatz hatte 12 Einwohner. Der Wohnplatz Gut Wildau, vormals Springziegelei bestand aus zwei Wohngebäuden und vier Wirtschaftsgebäuden; hier ist keine Ziegelei mehr vermerkt, sie ist wohl vorher eingegangen. Die Einwohnerzahl betrug 16.

Ort : Geographische Breite: 52.3218, Geographische Länge: 13.614339


Beerdigung

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   Nachname, Taufnamen    Beerdigung    Personen-Kennung 
1 Agnes, Franziska Luise  13 Okt 1972Hoherlehme, Kreis Dahme-Spreewald, Brandenburg, Deutschland I263900
2 Kupferschmidt, Max Fritz  26 Jan 2001Hoherlehme, Kreis Dahme-Spreewald, Brandenburg, Deutschland I263899