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Herford, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen, Deutschland



 


Notizen:
Wikipedia 2020:

Herford ist eine große kreisangehörige Stadt mit etwa 67.000 Einwohnern in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Regierungsbezirk Detmold und ist die Kreisstadt des Kreises Herford.

Die Stadt gehört zum ostwestfälischen Verdichtungsgebiet, das sich von Gütersloh über Bielefeld und Herford bis Minden erstreckt. Die Stadt liegt im Ravensberger Hügelland zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge 15 Kilometer nordöstlich von Bielefeld und 46 Kilometer östlich von Osnabrück und etwa in der Mitte zwischen Dortmund und Hannover, die etwa 100 Kilometer entfernt liegen und die über die Bundesautobahn 2 und die Bahnstrecke Hamm–Minden erreichbar sind. Herford ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort, der auch auf die günstige Verkehrslage im Straßen- und Eisenbahnnetz zurückzuführen ist.

Die Anfänge von Herford werden allgemein auf das Jahr 789 datiert. Das um 800 errichtete Frauenstift Herford wurde bald nach seiner Gründung in den Stand einer Reichsabtei erhoben und erlangte im 12. Jahrhundert die Reichsunmittelbarkeit, die das Stift bis 1803 bewahren konnte. Dadurch entwickelte sich die Stadt Herford im Mittelalter zu einer bedeutenden, stark befestigten Handelsstadt Westfalens und trat 1342 der Hanse bei. Zwischen 1224 und 1634 bestanden auf dem Gebiet der heutigen Kernstadt zwei unabhängige Städte, die Herforder Altstadt und die Herforder Neustadt, die auch jeweils eigene Bürgermeister besaßen. Seit Mitte des 13. Jahrhunderts bis um 1530 nahm eine kondominiale Regierung von Stift und Stadt reichsstädtisches Recht wahr. Die 1631 erlangte Reichsfreiheit ging infolge der Annexion durch das Kurfürstentum Brandenburg verloren. Von 1911 bis 1968 war Herford kreisfreie Stadt in Preußen beziehungsweise Nordrhein-Westfalen.

Herford ist Gründungsmitglied der Westfälischen Hansestädte und der Neuen Hanse und trägt den offiziellen Namenszusatz Hansestadt seit 2013.

Geschichte:

Bereits seit der Jungsteinzeit zog der Zusammenfluss der Flüsse Aa und Werre die Menschen als Siedlungsplatz an. Im späteren Stadtgebiet lassen sich seit der sächsischen Zeit im Frühmittelalter mehrere Höfe nachweisen.

In günstiger, wirtschaftlich und militärisch nicht unwichtiger Verkehrslage gelegen, entwickelte sich Herford ab 789 (Gründungslegende in der Vita Waltgeri) auf dem Gebiet dreier älterer Höfe (Adonhusa, Herifurth und Libbere). Um 800 entstand das bedeutende Frauenstift Herford, dessen Bedeutung weit über die Region hinausging. Im Jahre 823 unterstellte Kaiser Ludwig der Fromme das Kloster seinem persönlichen Schutz. Der Kaiser übertrug der Abtei weitere Güter, die nun eng mit dem Kloster Corvey verbunden blieb. Bald darauf entwickelte sich auch eine Kaufmannssiedlung. Es wird angenommen, dass 833 Ludwig der Fromme dem Kloster Herford das Markt-, Münz- und Zollrecht verlieh.

Besonders die Ottonen waren Herford eng verbunden: Mathilde, die Ehefrau Heinrichs I., wurde hier erzogen; 926 wurde das Kloster während des Ungarnsturms zerstört und anschließend mit königlicher Unterstützung neu aufgebaut. Otto der Große bestätigte 973 die Markt- und Zollrechte, wodurch Herford zu den ältesten Märkten in Deutschland gehörte. 1011 gründete die Äbtissin Godesdiu auf der Grundlage einer Marienerscheinung (Herforder Vision) vor den Toren der Stadt das Stift auf dem Berge als Ausbildungsstätte für die Töchter des niederen Adels, das sich zum Wallfahrtsort entwickelte.

Ab 1988 wurden bei Ausgrabungen in den Resten der Abteigebäude wertvolle Funde aus karolingischer, ottonischer und späterer Zeit gemacht.

Herford war im Mittelalter ein bedeutendes geistliches und geistiges Zentrum und eine der am besten befestigten deutschen Städte mit fünf Stadttoren und 14 Türmen, die den verschiedenen Zünften zugeordnet waren. Sie waren Teil der 3,5 Kilometer langen Stadtbefestigung mit Mauer, die von der Werre, der Aa und dem Stadtgraben umgeben war. Die heute zugeschüttete Bowerre stellte den ursprünglichen Verlauf der Werre dar, während der heutige Werrelauf zwischen Bergertor und der Aa-Mündung als Kanal ursprünglich Teil der Stadtbefestigung war.

In staufischer Zeit wurde das Stift Herford als reichsunmittelbar bestätigt (1147, Friedrich Barbarossa 1152); spätere Kaiser bestätigten verschiedene Rechte von Stift und Reichsstadt Herford. Die Äbtissin war Reichsfürstin mit quasibischöflichen Rechten („Monstrum Westphaliae“).

Um 1170 wurde eine Bürgergemeinde gebildet und das Stadtrecht entwickelt, wobei das Dortmunder Stadtrecht als Vorlage diente. Um 1220 ist die früheste Erwähnung des Herforder Stadtrates nachweisbar; er war damit einer der ersten in Deutschland. 1224 wurde die Herforder Neustadt gegründet. Das Kondominat, die gemeinschaftliche selbständige Regierung von Stift und Stadt, nahm seit Mitte des 13. Jahrhunderts reichsstädtisches Recht wahr; im Gegenzug leisteten Bürgermeister und Rat der Abtei den Lehnseid. Verschiedene römisch-deutsche Könige und Kaiser aus dem Hause der Ottonen und Staufer besuchten die Stadt, sowie später Kaiser Karl IV im Jahr 1377.

Herford war Mitglied des Ladbergener Städtebundes, weiterer Städtebünde und von 1342 bis ins 17. Jahrhundert sehr aktiv in der Hanse tätig. In der Sicherheit der Stadt gründeten fast alle damalige klösterliche Orden geistlichen Niederlassungen, so dass die Stadt als Sancta Herfordia bezeichnet wurde. Die rege kaufmännische Tätigkeit erstreckte sich früh über den gesamten Hanseraum, aber auch die Verbindungen nach Westen (Flandern) waren bedeutsam. Besonders wichtig waren dem 13. Jahrhundert die Produktion under Handel von Tuch. Im Herforder Rechtsbuch um 1375 werden zahlreiche Gilden und Zünfte erwähnt.

Bis 1634 blieb die Neustadt neben der Altstadt mit einem eigenen Bürgermeister selbständig. Die Außengrenzen (Landwehrgrenzen) der mittelalterlichen Stadt Herford blieben bis 1969 Stadtgrenze. An den Ausfallstraßen öffneten die Bäumer die Schlagbäume für diejenigen, die die Stadt betreten oder sie verlassen wollten. Noch heute stehen an diesen Stellen die Bauernhöfe Vlothoer Baum (Richtung Vlotho), Ufler Baum (Richtung Bad Salzuflen), Ahmser Baum (Richtung Ahmsen), Lockhauser Baum (Richtung Lockhausen), Hillewalser Baum (Richtung Elverdissen), Niederbaum (Richtung Bielefeld), Strothbaum (Richtung Enger), Düsedieksbaum (Richtung Bünde) und Eimterbaum (Richtung Löhne). Lediglich der Neue Baum in Richtung Minden ist nicht mehr vorhanden.

In der Frühen Neuzeit begann eine lange rechtliche Auseinandersetzung um den Status der Stadt als Reichsstadt. Die Abtei war reichsfrei mit Äbtissinnen als Reichsfürstinnen, die meist adelige Damen brandenburgisch-preußischer Familien waren. Die Stadt Herford nahm aufgrund des sogenannten Kondominats von Stift und Stadt reichsstädtisches Recht wahr. Mehrere Prozesse vor dem Reichskammergericht, die zunächst vom Reich angestrengt wurden, das gerne von Herford Reichssteuern erheben wollte, führten schließlich 1631 zur Bestätigung als Reichsstadt, was im Interesse der Stadt lag.

In der Stadt setzte sich bereits um 1530 die Reformation durch, die Abtei blieb bis 1565 katholisch. Die Stadt wurde im Dreißigjährigen Krieg mehrfach belagert, 1638 brannten große Teile der Stadt ab.

Infolge der jülich-klevischen Erbfolgeauseinandersetzungen wurde Herford 1647 durch brandenburgische Truppen besetzt und verlor seine Selbständigkeit. Der Übergang an Brandenburg im Westfälischen Frieden wurde 1652 endgültig bestätigt. Herford wurde der Grafschaft Ravensberg zugeschlagen und somit brandenburgisch-preußische Landstadt. Verwaltungsmäßig wurden die Grafschaft Ravensberg 1722 mit dem Fürstentum Minden zusammengefasst. Als 1765 die Stadtmauer nicht mehr benötigt wurde, wurde das Material versteigert. 1803 wurde das Stift Herford säkularisiert und der Grafschaft Ravensberg zugeschlagen.

Nach der schweren Niederlage Preußen gegen Napoleon im Jahre 1806 wurde das Gebiet als Kanton Herford des Departements der Weser dem 1807 neugegründeten Königreich Westphalen einverleibt. Die nächste territoriale Veränderung ergab sich für den Herforder Raum im Jahre 1811, als große Teile Nordwestdeutschlands dem Kaiserreich Frankreich angegliedert wurden, wobei die Grenze zum Königreich Westphalen in dieser Gegend an der Werre verlief. Die Stadt Herford gehörte bis 1813 dem westphälischen Departement der Fulda an.

Ort : Geographische Breite: 52.1177160, Geographische Länge: 8.6706161


Geburt

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Geburt    Personen-Kennung 
1 Gölzhorn, Maria  um 1627Herford, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I262197
2 Heidbreder, Johann Heinrich  27 Jul 1827Herford, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I270537

Tod

Treffer 1 bis 2 von 2

   Nachname, Taufnamen    Tod    Personen-Kennung 
1 Brenner, Eduard  28 Jun 1960Herford, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I70347
2 Kittler, Adele  1 Nov 1958Herford, Kreis Herford, Nordrhein-Westfalen, Deutschland I70348